Kapitel 49

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(Bild von Minho Lee- links und Han Seo- rechts)

Danke

Han Seo

Vorsichtig schloss ich die Tür hinter mich. Dabei verzog ich das Gesicht. Geschafft. Ausgeatmet, schüttelte ich meine Arme ab. Ich ging die Stufen hinab und gähnte. Es war definitiv Zeit nach Hause zu gehen. Ich musste allmählich ins Bett. Am Ende würde es sonst noch zu spät werden und morgen bereite ich es dann. Ich kannte mich doch. Von der Haustür entfernt, wich ich einen Schritt zurück. Ich nahm eine dunkle Gestalt war. Die Augen zu Schlitzen geformt, stellte ich mich auf. Ich war nicht direkt bereit für einen Kampf, stellte mich aber auf eines ein. Als die Gestalt aber aus der Dunkelheit hervor trat, atmete ich erleichtert auf. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er stopfte sich die Hände in die Hosentaschen und blickte hinter mich.

„Dachtest du etwa, ich sei ein Geist?", fragte er ironisch.

Ich rollte die Augen. Ich hatte keine Angst. Damit das klar war. Ich dachte nur, ich müsste mich selbst verteidigen.

„Was willst du hier, Minho?", fragte ich ihn direkt.

Dabei kam mir eine weitere Frage auf. War er mir etwa gefolgt? Unwillkürlich musste ich die Augenbrauen zusammen ziehen.

„Ich bin hier, um mich bei dir zu bedanken."

Ja. Er war mir gefolgt. Er war mir bis zu dem Haus der Chaehyoung's gefolgt. Bis zu dem Haus, worin ich den schlafenden Körper von Jisoo ablegte. Das konnte ich auch nur, weil sie ihren Hausschlüssel mit sich trug. Das hatte er eiskalt beobachtet? Was war er denn bitte für ein Stalker? Andere Frage, die ich mir stellen sollte: Wieso habe ich nichts bemerkt? Daran musste ich unbedingt arbeiten.

„Scheiße.", raufte ich mir übers Haar.

Augenrollend drückte ich ihn dann beiseite, als ich die Erkenntnis machte. Ich hatte jetzt wirklich keine Lust mich mit ihm zu unterhalten. Schon gar nicht, wenn es um Jisoo gehen würde...

„Hey. Warte doch mal.", musste Minho lachen.

Ich blieb nicht stehen, was ihn dazu brachte mir zu folgen. Ich konnte es nicht glauben. Nicht glauben, dass er mich einfach verfolgte. Was war er denn bitte für ein Psychopath? Hatte er nichts anderes zutun? Das Schlimme daran war ja, dass ich ihn einfach nicht bemerkte. Was zur Hölle?

„Ich bin müde.", sagte ich nur, was ihn nicht abschrecken ließ.

Er lief für einen Moment schneller als ich, um sich vor mir zu stellen, weshalb ich schließlich doch stehen bleiben musste. Abwartend und entnervt sah ich ihn an.

„Ich weiß, du bist müde. Das ist dir anzusehen.", nickte Minho.

Ich lachte auf. „Gleichfalls."

Er sah noch beschissener aus als ich. Von seiner Blässe und seinen Augenringen mal abgesehen, schwitzte er fürchterlich, dabei war es spät in der Nacht und recht kühl. Er fuhr sich übers Haar.

„Ich wollte mich wegen der Sache mit Chan bedanken"

Ich legte den Kopf schief, als er das sagte. Chan? Jetzt sprachen wir auch noch von Chan? Er wollte noch was sagen. Das war kaum zu überhören.

„Und natürlich wegen der Sache mit Jisoo. Ich habe gesehen, was passiert ist. Noch bevor ich aber eingreifen konnte, hast du dich darum gekümmert...", leckte sich Minho über die Lippen. „Danke. Danke dafür. Ich weiß ja, dass du beide nicht besonders ausstehen kannst."

Ich schluckte. Jap. Jetzt ging es tatsächlich um die Chaehyoung's. Wieso musste ich mich überhaupt für sie einsetzen? Etwa, weil ich glaubte, ich war Minho etwas schuldig und konnte die Schuld nur so begleichen? Er konnte mich mal. Ich hasste die beiden. Er sollte sich dafür also nicht bedanken.

Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt