Kapitel 95

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(Bild von V Taehyung)

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Jisoo Chaehyoung

„Du bist auch gekommen..."

Ich musste lächeln, als ich zu ihm sprach. Zu Changbin, der auf einer Bank saß, der sich auf dem Hof befand. Der Hof, auf den Patienten und Besucher entspannte oder frische Luft schnappen konnten. Ich sah ihm an, dass er es drinnen nicht mehr aushielt, deshalb ging er raus. Direkt dann, als Han in Minho's Zimmer stürmte. Er teilte den anderen mit, dass sie seinem Bruder sagen sollten, er sei draußen, wenn er nach ihm suchte. Ich war einfach hinterher gegangen, denn... Ich ließ Jennie und Momo reden. Mich überkam das Gefühl, dass das notwendig wäre. Sie sollten sich alle mal aussprechen. Nein, kennenlernen. Minho versteckte seine Familie bisher nämlich ziemlich gut. Deshalb atmete ich aus und setzte mich schließlich zu Changbin nach draußen. Es fühlte sich gut an. Obwohl die Umstände unpassend waren und es mir eigentlich nicht gut gehen sollte, ging es mir paradoxerweise gut. Sie waren nämlich alle hier, für Minho. Wir waren auf einem Haufen und konnten erstmal einfach nur... Reden. Runterkommen. Einige vertrugen sich sogar. Ich glaubte, der heutige Tag war ein Gewinn. Aber ich hätte es besser wissen müssen... Für uns gab es keine guten Tage.

„Klar. Minho war immer gut zu mir. Ich musste nach ihm sehen.", bildete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

Ich nickte. Ich wusste, er würde kommen. Denn Changbin waren die Menschen wichtig. Ihm lag was an ihnen. Schon immer, auch, wenn er es so niemals sagen würde.

„Ich weiß doch."

Ich blickte zu ihm, aber er sah dennoch geradeaus. Er sah sich die wunderschönen Blumen an, die trotz der kühlen Jahreszeit hell schienen.

„Und? Wie gehts dir?", setzte er sich auf.

Er fragte, wie es mir ging... Aus irgendeinem Grunde berührte es mein Herz, auch wenn ich mich zur selben Zeit fragte... Wie sollte es mir schon gehen? Ich konnte es gar nicht beschreiben. Irgendwie entspannte sich gerade alles in mir, auf der anderen Seite war da diese innere Unruhe. Einfach, weil... Hyunjin und ich heute noch nicht vernünftig sprachen. Weil... Minho heute nicht entlassen werden würde. Weil... Chan nicht hier war.

„Gut", atmete ich aus. „Und dir?"

Das war eine ehrliche Antwort. Ich fühlte nämlich den Frieden in dem Augenblick und das war alles, was zählte. Changbin warf mir einen Seitenblick zu.

„Jetzt gehts mir auch gut... Ich dachte, du würdest nicht mehr mit mir reden."

Fragend legte ich den Kopf schief, als er das sagte.

„Wieso sollte ich nicht?"

Dachte er etwa, weil Han meinen Bruder nicht beschützte, wie Minho es wollte? Das durfte nicht sein Ernst sein... Minho und ich waren zwei unterschiedliche Menschen. Ich konnte nämlich sehen, dass Han glaubte, er machte das Richtige. Er glaubte, mein Bruder tötete jemanden. Da stand seine Aussage gegen die von Chan, wobei mein Bruder offiziell keine Aussage machte. Was sollte ich also groß tun? Ich nahm die Entwicklung einfach hin. Im Endeffekt wehrte sich Chan ja nie. Ich glaubte daher... Vielleicht musste es so kommen. Vermutlich wollte es Chan selbst so. Ich akzeptierte es. Weil ich musste... Auch, wenn das, was er zu mir sagte, noch an mir nagte.

„Wieso...", drehte er sich nun so, dass er mich ansehen musste. „Wegen... Han. Und... Deinem Bruder..."

Da bestätigte er es mir. Er dachte wirklich, ich war wütend auf ihn, weil Han's Aussage meinen Bruder ins Gefängnis brachte. Ich schüttelte nur den Kopf. Das wäre ich niemals. Ich sah doch, was es mit einem tat, wenn man seine Wut auf alle bezog. Ich sah an mir selbst. Ich sah es an Chan. Ich sah es an Han. Ich sah es an Jeongin. Ich sah es an V und ich würde es an mehreren sehen.

Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt