Kapitel 64

159 21 17
                                    

(Bild von Laliza Manoban- links und Jisoo Chaehyoung- rechts)

Bitxhes

Jisoo Chaehyoung

„Du kannst Ewigkeiten auf ihn warten...", sprach sie, während ich auf dem gemütlichen Sessel saß.

Es war Momo. Minho's Schwester. Tatsächlich war ich bei Minho zu Besuch. Einfach, weil ich es Jimin und ihr einst versprach. Ich war zum Essen eingeladen und durfte mal die ganze Familie kennenlernen. Die Eltern von Minho kannte ich zwar, aber ich sprach von einem engeren Verhältnis. Eine Beziehung aufbauen. Das wollte ich. Davon sprach ich. Die Familie war entgegenkommend. Sie war lieb und aufgeschlossen. Sie schenkten mir eine gewisse Wärme. Die Wärme, die bei den Lee's wohl gewöhnlich war. Ich sah sofort, dass Minho's Vater mit Felix' Vater verwandt war. Die Ähnlichkeiten waren da. Ich fühlte mich gleich wie bei ihm. Ich fühlte mich wohl und Willkommen. Das Gefühl hatte man ja nicht immer... Sie kochten extra für mich. Minho bestand sogar auf die Hühnersuppe, die ich so gerne aß. Es gab ganz viel Gemüse, Reis und Teigtaschen, gefüllt mit Hackfleisch. Das Essen war lecker. Super lecker. Während Minho's Eltern anschließend raus mussten, weil sie beide arbeiteten, blieben wir Jugendliche alleine zurück. Minho machte sich gerade fertig. Er machte sich schick, da heute die Party bei Laliza statt fand. Wir kombinierten den Besuch bei ihr mit meinem Besuch bei ihm Zuhause. Jennie würde nicht kommen. Gefragt hatte ich sie bereits. Sie lehnte wegen Minho ab. Hyunjin kam ebenfalls nicht. Sein Grund war ja sein Halbbruder gewesen, der wohl heute eintreffen würde. Blieben nur noch Minho und ich.

„Ich weiß...", seufzte ich.

Minho wollte noch unbedingt duschen. Das Wasser hörte ich ein Glück nicht mehr prasseln. Aber wer wusste schon, was er die ganze Zeit über im Zimmer trieb. Er brauchte zumindest ewig. Das tat er für gewöhnlich ja nicht.

„Der Würfel ist definitiv gegen mich.", schmollte Jimin und überreichte es mir.

Wir spielten Mensch ärgere dich nicht. Momo spielte mit, gewann das Spiel aber direkt. Jimin und ich waren noch mitten drinnen. Für ihn sah es übler aus als für mich. Ehrlicherweise wollte ich ihn gewinnen lassen, aber wie sollte ich hier denn schummeln, um ihm den Vorzug zu gewähren? Das war fast schon unmöglich, dabei wollte ich es so gern.

„Sag das nicht. Du musst optimistisch bleiben...", würfelte ich.

Tatsächlich. Eine sechs.

„Siehst du!", nickte ich und ging sechs Schritte.

Der nächste Wurf war eine vier.

„Momo. Würfel du doch mal für mich!", bat Jimin seine ältere Schwester um ihre heiligen Hände.

Sie waren wirklich heilig. Wann auch immer sie den Würfel hatte. Sie würfelte immer die hohen Zahlen. Vier bis sechs. Immer. Sie war ein Wunderkind. Ein Glücksbringer.

„Komm selbst klar, Loser.", kicherte sie und er stieß die Luft schwer aus.

„Beweg deinen faulen Hintern.", befahl er, was sie seufzen ließ.

„Fein!"

Sie saß am Esstisch und las. Schließlich erhob sie sich, ging auf ihren Bruder zu, krallte sich die Würfel und würfelte. Es überraschte keinen, dass sie eine sechs würfelte.

„Endlich!", gab Jimin müde von sich. „Danke."

Momo klopfte ihm auf die Schulter, worauf sie sich wieder ihrem Buch widmete. Jimin ging als nächstes fünf Schritte. Das ging weiter so. Überraschenderweise gewann er schlussendlich doch, ohne, dass ich schummeln musste. Mit gehobenen Augenbrauen sah ich zu ihm. Er streckte mir frech die Zunge aus. Daraufhin lachte er und sein Lächeln war wunderschön. Seine weißen Zähne und seine dicken Lippen ebenfalls. Sie waren so pink und harmonierten fabelhaft mit seiner hellen Haut. Er sah aus wie eine Skulptur. Extra angefertigt. Wäre er nicht sterbenskrank und würden ihn die Menschen sehen können, die Frauen würden für ihn auf die Knie fallen. Selbst die Männer. Er raubte einem den Atem. Vor allem mit seiner schönen, positiven und offenen Art. Er gewann im ersten Augenblick mein Herz.

Too much Promises - Stray Kids FF, Hwang HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt