𝗙𝗜𝗖𝗧𝗜𝗢𝗡𝗔𝗟 » 𝗈𝗇𝖾 𝗌𝗁𝗈𝗍𝗌

Angus MacGyver // 1.0

Ein kleiner OneShot für zwischendurch. ^^
Viel Spaß beim Lesen <3

– ❁ –

„Wahrheit oder Pflicht!", ruft Bozer begeistert und legt eine leere Bierflasche in die Mitte unserer Runde.

Genervt sehe ich von Riley zu meinem leeren Glas und dann wieder zu Riley. „Ist das sein Ernst?", frage ich und atme einmal tief ein und aus. Riley nickt und sieht mich mitfühlend an. „Dafür brauche ich mehr Alkohol", murmle ich und Riley lacht. Ich nicke noch mal und gehe dann zur Theke um mir mein Glas ein weiteres Mal mit Gin zu füllen.

„Kaum zu glauben, das Bozer ein Kinderspiel spielen möchte", höre ich Angus hinter mir lachen und ich halte automatisch die Luft an. Meine Augen weiten sich und ich schiebe blanke Panik.

Kaum zu glauben, das Angus noch nicht bemerkt hat, das ich in ihn verknallt bin. Okay, verknallt ist noch untertrieben, ich bin hoffnungslos verliebt. Den anderen aus dem Team ist das bereits vor Wochen aufgefallen und als mir klar geworden ist, das ich Angus mehr mag, als einen Freund, benehme ich mich in seiner Gegenwart mehr als merkwürdig.

„Ja, total kindisch", kichere ich und drehe mich zu ihm um.

Als Angus mein leeres Glas bemerkt, lächelt er mich schüchtern an und nimmt es mir ohne etwas zu sagen aus der Hand. „Möchtest du noch was?", fragt er mich dann und ich nicke zustimmend.

„Gin", lächle ich und nicke dankend. Angus nickt ebenfalls und schenkt sowohl mir als auch ihm nochmal nach. Dann reicht er mir mein Glas wieder und unsere Finger berühren sich für einen kurzen Augenblick. Kaum merklich zucke ich zusammen und bringe etwas Abstand zwischen uns. „Danke", nuschle ich und streiche mir eine verirrte Haarsträhne wieder hinter mein Ohr. Mein Gegenüber verfolgt jeder meiner Bewegungen und ich nippe verlegen an meinem Glas. „Wir sollten wohl besser zu den anderen gehen", hauche ich und deute mit einem leichten Kopfnicken zu unseren Freunden.

„Ja, das sollten wir wohl", stimmt mir Angus schmunzelnd zu und wir gehen gemeinsam zu den anderen.

„Da seit ihr beiden ja endlich. Wir warten nur auf euch", grölt uns Bozer entgegen und ich setze mich zu Desi und Riley. Angus lacht nur und setzt sich neben seinen besten Freund und Russ. „Dann können wir ja anfangen", meint Bozer ungeduldig und ich kichere leicht. Angus, welcher mir gegenüber sitzt, sieht mich entschuldigend an und meine Wangen werden rosig. „Wer möchte anfangen", fragt er und sieht uns mit fragenden Blicken an.

„Immer der, der fragt", antworte ich und sehe ihn grinsend an.

Bozer nickt und geht in die Mitte und sieht uns noch mal ein letztes Mal an und dreht dann die Flasche. Nach einigen Umdrehungen bleibt sie stehen und zeigt mit dem Flaschenhals auf Desi. „Okay, Desi. Wahrheit oder Pflicht?"

„Pflicht", sagt meine Sitznachbarin, wie aus der Pistole geschossen und Bozer nickt.

„Alles klar. Dann machen wir doch mal ein paar Vertrauensübungen. Y/N, wirf doch mal mit verbundenen Augen ein Messer nach Desi", meint Bozer und meine Augen werden riesig.

„Bitte? Bozer, das ist doch totaler Schwachsinn. Ich habe bereits ein Glas Gin getrunken, und drei Bier. Ich könnte Desi dabei verletzen", erkläre ich ihm meine Bedenken, doch Desi neben mir winkt nur ab und geht in die Küche. Mit einem Messer und einem Schal kommt sie wieder und reicht mir beides.

„Ich vertrau dir, Y/N. Was soll schon passieren?", fragt sie mich und zuckt mit den Schultern.

„Ich könnte dich überall treffen, Desi." Wirklich besorgt sehe ich sie an, doch Desi zeigt keine Regung und stellt sich an die Wand.

Das Messer lege ich beiseite und möchte mir gerade den Schal um den Kopf binden, um mir damit die Augen zu verbinden, da nimmt Angus mir ihn ab und bindet es selber hinter meinem Kopf zusammen. „Du schaffst das, Y/N. Ich glaube an dich", haucht er an mein Ohr und legt mir das Messer in meine rechte Hand.

Eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper und ich nicke leicht. Und dann blende ich alles in meiner Umgebung aus. Ich konzentriere mich nur noch auf die Atmung von Desi und hebe die Hand mit dem Messer an. Ich positioniere mich und warte noch einige Sekunden, ehe ich das Messer werfe und es mit einem dumpfen Geräusch in der Wand stecken bleibt. Schnell ziehe ich den Schal von meinem Kopf und sehe zu Desi. Sie steht kerzengerade an die Wand gepresst und das Messer steckt wenige Zentimeter neben ihrer Schulter in der Wand. Mein Herz hämmert gegen meine Brust und ich laufe auf Desi zu und umarme sie glücklich. Unsere Freunde klatschen begeistert und wir beide setzen uns wieder zu ihnen.

„Das kriegst du zurück, Bozer", warne ich ihn und greife nach meinem Glas, um einen großen Schluck zu nehmen.

„Dann bin ich jetzt wohl dran", dringt Desis Stimme an mein Ohr und die Bierflasche in der Mitte beginnt sich zu drehen. Zu meinem Bedauern, bleibt der Flaschenhals bei mir stehen und ich schüttle lachend meinen Kopf. „Okay, Y/N. Wahrheit oder Pflicht?", fragt mich Desi und ich muss eigentlich gar nicht lange überlegen.

„Wahrheit", antworte ich gelangweilt und Desi sieht kurz zu den anderen, ehe sie sich mit einem schelmischen Grinsen wieder zu mir dreht.

„Also, Y/N. Das wollte ich dich schon immer mal fragen, aber bist du zur Zeit verliebt?", fragt sie mich und ich sehe sie vielsagend an.

„Ja", antworte ich kurz angebunden und mein Blick schweift zu Angus, welcher meinen Blick auffängt. „Weiter", murmle ich und möchte nach der Flasche greifen, doch kommt mir Desi zuvor und nimmt sie mir vor der Nase weg.

„Und in wen?", fragt sie weiter und wackelt mit den Augenbrauen.

„Desi, das ist eine weitere Frage. Nur eine", ermahne ich sie und versuche wieder nach der Flasche zu greifen, doch versteckt meine beste Freundin sie hinter ihrem Rücken und grinst mich diabolisch an.

„In wen bist du verliebt, Y/N?", fragt sie mich ein weiteres Mal und ich schüttle den Kopf.

„Vergiss es, Desi. Dieses Spiel, spiele ich nicht mit", flüstere ich und verschwinde im Haus. Ich stelle mich an die Theke und greife nach dem Tequila und fülle mir ein kleines Glas und trinke es auf ex.

„Hey", murmelt Angus hinter mir und ich drehe mich schnell zu ihm um. Ich lächle nur unbeholfen und drehe mich wieder dem Tequila zu, um Angus nicht ansehen zu müssen. „Desi kann manchmal taktlos sein. Nimm sie nicht zu ernst", meint er und legt eine Hand auf meine Schulter. „Aber um nochmal auf das Spiel zurück zu kommen, du bist also verliebt?", fragt er mich und ich drehe mich wieder zu ihm um.

„Angus, bitte nicht", meine ich und sehe auf meine Füße.

„Ich bin auch verliebt", flüstert er leise und ich sehe wieder auf in seine blaue Augen. „In dich."

Meine Augen werden riesig und mein Mund öffnet sich, nur um sich dann wieder sofort zu schließen. „Angus, ich..."

„Nein, du musst nichts sagen. Wenn du nicht das selbe empfindest, ist das in Ordnung, Y/N. Wirklich", unterbricht er mich und ich schüttle den Kopf.

„Angus, bitte..."

„Ich möchte auch unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen..."

„Angus!" Ich unterbreche ihn, indem ich meine Hände auf seine Schultern lege und ihn zwinge mich anzusehen. „Ich bin auch in dich verliebt", gestehe ich leise und jetzt sieht mich Angus mit großen Augen an.

„Wirklich?", fragt er mich überrascht und ich nicke zustimmend.

„Natürlich. Denkst du, ich sag das einfach nur so?", kichere ich und lege meine Hände an seinen Nacken.

„Nein, natürlich nicht", lacht Angus unbeholfen und legt seine Hände an meine Hüften. Wir beide sehen uns in die Augen und ich überbrücke den letzten Abstand und küsse ihn. Angus erwidertet den Kuss ohne zu zögern und ich drücke mich näher an ihn. Wegen Luftmangels lösen wir uns und sehen uns verträumt an. „Das sollten wir definitiv wiederholen."

„Definitiv."