Kapitek 245

321 26 3
                                    

In den anderthalb Wochen habe ich die Gassirunden mit Balu und Toby echt lieb gewonnen. Qualitytime mit meinem Bruder zu verbringen ist wunderschön. Nachher kommt Wincent wieder nach Hause und natürlich ist das auch ein Gesprächsthema der heutigen Runde. Bis wir irgendwann nur noch rumalbern und die letzten Meter zur Haustür zusammen mit Balu rennen. Lachend stolpern wir ins Haus rein, ich leine Balu ab, der sofort ins Wohnzimmer tapst, während ich noch meine Schuhe wegtrete. Toby und ich sind immer noch am kichern, während wir Balu folgen.
„Ey, wir wollen mitlachen!" kommt es von Papa.
Somit richte ich meine Aufmerksamkeit, immer noch grinsend, auf meine Eltern auf der Couch, als ich auch meinen Mann neben ihnen sitzen sehe.
Er schmunzelt mich an, steht auf, kommt zu mir und schlingt die Arme um mich. Ich bin noch leicht überfordert, aber sobald ich realisiere, dass Wincent wirklich hier ist, schlinge ich meine Arme um seinen Hals. Keine Ahnung, wie lange er mich so festhält, aber irgendwann drückt er mich leicht von sich weg, um mir einen kurzen Kuss zu geben. Eigentlich will ich viel mehr.
„Immer dran denken, dass die Eltern hier sitzen bitte" kommt es von meinem Vater hinter uns und sofort liegen Wincents Hände nicht mehr an an meiner Hüfte, sondern an meinem Rücken.
Wincent schlägt dann kurz bei Toby ein, während ich mich richtig an ihn ran klammere.
„Ich dachte du kommst erst heute Abend. Wie schnell bist du gefahren?"
„Ich war nicht deutlich drüber, keine Panik" flüstert er und küsst mich auf die Stirn „Bin vor zwanzig Minuten angekommen. Bin einfach etwas früher losgefahren."
Unauffällig ziehe ich ihn, als die Aufmerksamkeit meiner Familie auf Balu und Toby liegt, hoch in mein Zimmer. Sobald die Tür hinter uns zu ist, dreht er uns und drückt mich gegen die Tür. Leicht strecke ich mich ihm entgegen, er macht sich auch größer.
„Ey! Ich will nen Kuss!"
„Sag das doch gleich" schmunzelt er und greift unter meine Oberschenkel um mich hoch zu heben, bevor er mich endlich richtig küsst.
Ich vergrabe meine Finger in seinen vollen Haaren, während ich meine Beine um seine Hüften geschlungen habe.
„Babe" unterbricht Wincent irgendwann unsere Knutscherei und legt seinen Kopf in den Nacken, sodass ich nicht mehr an ihn rankomme „Dafür haben wir später noch genug Zeit."
„Sicher?"
„Sehr sicher. Vorschlag: Wir holen jetzt Kilian ab, machen uns nen schönen Abend und bringen ihn dann zusammen ins Bett. Morgen hab ich für Abends schon nen Babysitter besorgt. Ich will mit dir ausgehen."
„Wie kommst du denn jetzt da drauf."
„Mir ist aufgefallen, dass wir seit ner Ewigkeit keinen Abend hatten, an dem wir nur Leo und Wincent sein konnten. Das will ich einfach nur ändern."
Lächelnd ziehe ich ihn am Nacken wieder zu mir ran und küsse ihn zärtlich.
„Ich hab dich vermisst" murmle ich dann in seine Halsbeuge.
Wincent verfestigt seinen Griff um mich herum und trägt mich zum Bett, um mich auf der Matratze abzulegen. Er stützt sich über mir ab, während ich meine Hände unter sein Shirt schiebe, meine Beine um seine Hüfte schlinge und unseren Kuss vertiefe.
„Wir müssen echt aufhören, bevor ich nicht mehr aufhören kann."
„Ich will nicht aufhören."
„Bitte, deine Eltern und dein Bruder sind da unten."
Schmollend löse ich meine Beine von ihm, bekomme aber wenigstens noch einen kurzen zärtlichen Kuss, bevor er aufsteht.
„Außerdem hab ich auch Kilian vermisst" grinst er mich entschuldigend an „Fahren wir ihn holen?"
Leicht nicke ich und nehme sehe Hand entgegen, damit er mich hochziehen kann. Zusammen gehen wir runter, wo meine Mum mich leicht anschmunzelt. Wir geben schnell Bescheid, dass wir Kilian holen und fahren direkt los.
„Wie sieht's jetzt eigentlich aus mit deinem Versprechen, mir den Song zu zeigen?"
„Heute Abend, ich verspreche es dir" lacht er und greift nach meiner Hand.
„Damit kann ich leben."
An einer roten Ampel lehnt Wincent sich zu mir rüber, um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken.
„Ich bin so happy, wieder zuhause zu sein! Bei dir."

Als wir den Hof des Kindergartens betreten und Kilian uns irgendwann sieht, rennt er sofort los. Wincent hockt sich mit ausgebreiteten Armen hin und unser Sohn springt ihn direkt an. Beide lachen. Mit Kilian auf dem Arm richtet Wincent sich wieder auf und dreht sich einmal. Ich kann nicht anders als zu schmunzeln, das Bild ist einfach zu gut. Tatsächlich bekomme ich dann auch einen kurzen Begrüßungskuss von meinem Sohn. Zusammen holen wir nur schnell seine Sachen, bevor wir zurück zu meinen Eltern fahren.

Alles was uns reichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt