Seinen Geburtstag verbringen wir tagsüber ganz entspannt zu dritt und abends geht's mit der Familie zusammen Essen. Wincent wirkt die ganze Zeit so entspannt und locker. Ich kann auch loslassen und genieße den Körperkontakt mit Wincent, der die ganze Zeit über besteht. Sei es auch nur die Berührung unserer beider Knie unter dem Tisch.
„Und was ist jetzt bei euch demnächst geplant?"
„Naja, ich muss erstmal länger nicht weg. Viele Termine und andere ToDos kann ich von Zuhause aus erledigen. Außerdem" fängt er dann an zu grinsen, verschränkt unsere Finger auf dem Tisch miteinander und sieht zu mir.
„Seid ihr etwa schwanger?" macht Angela sofort große Augen.
Genau wie Wincent und ich... Nur dass ich zusätzlich einen leichten Stich im Herz verspüre.
„Nein! Definitiv nicht!" lacht er und streichelt mit dem Daumen über meinen Handrücken „Nein, ähm... Wir sind aber auf Haussuche. Es wird Zeit, das Leben anzugehen, was wir uns eigentlich vorgestellt hatten."
Lächelnd sehe ich ihn von der Seite an, während er die kommenden Fragen beantwortet und zufrieden lächelt.
„Und ich bekomme nen Hund" kommt es irgendwann von Kilian und er steht auf dem Schoß meines Papas auf.
Alle fangen an zu lachen und auch ich wende meinen Blick von meinem Mann ab, um grinsend meinen Sohn anzusehen.
„Davon weiß ich aber noch nichts" schmunzle ich.
„Ein Hund wär schon toll" grinst Wincent neben mir.
„Fall mir nicht in den Rücken" funkle ich ihn an.
„Würd' ich nie tun."
„Ah ja" murmle ich, während er sich vorbeugt, um mich kurz sanft zu küssen.
„Ih! Mama, Papa, aufhören!"
Lachend lösen wir uns.
„Der Ansicht bin ich auch mein Großer" lacht Nils „Ekelhaft!"
Er sitzt direkt neben mir und kassiert direkt nen Knuff in die Seite. Er schaut beleidigt und der ganze Tisch lacht.Auf dem Weg nach Hause schlummert Kilian auf dem Rücksitz seelenruhig vor sich hin, während leise das Radio läuft. Als Wincent zuhause gerade abbiegt, um in die Tiefgarage runter zu fahren, kann ich vor der Eingangstür mal wieder diese Frau erkennen. Wincent folgt meinem Blick und greift sofort nach meiner Hand. Nachdem er unten geparkt hat und wir ausgestiegen sind, zieht er mich sofort in seine Arme.
„Sie ist draußen und wir sind drinnen, Okay?" murmelt er in meine Haare.
Ich nicke nur und sage mir genau diesen Satz mehrmals selbst im Kopf, bevor ich mich leicht von ihm löse und hochschaue. Wincent gibt mir einen Kuss auf die Stirn, dann geht er zur hinteren Tür, um Kilian aus dem Auto zu holen. Der schlingt direkt die Arme um den Hals seines Papas, welcher dann nach meiner Hand greift. Sobald wir in unserer Wohnung sind, geht's allerdings mit einem Klingelmarathon los, von welchem natürlich auch Kili aufwacht.
„Schau, Mama bringt dich jetzt ins Bett und ich geh nachschauen."
„Okay" murmelt er aber ich finde es gar nicht okay.
„Geh schonmal ins Bad, ich komme gleich."
Kilian tappst durch den Flur ins Bad und ich drehe mich wieder zu Wincent um.
„Geh zu Kilian, ich geh runter und wenn sie nicht abhaut, ruf ich doch die Polizei. Ich bin nicht weit weg, nur unten, und mein Handy hab ich auch dabei."
Widerwillig nicke ich. Wincent küsst mich nochmal kurz und dreht sich dann um, um aus der Tür zu verschwinden. Ich gehe zu Kilian ins Bad, um ihm zu helfen und mich dann zu ihm ins Bett zu setzen.
„Kann Papa nicht auch kommen?" murmelt er an mich gekuschelt.
„Papa ist noch unten, aber wenn er wieder oben ist, kommt er bestimmt nochmal rein."
„Ok" gähnt er.
Eine ganze Weile sitze ich hier im Bett meines Sohnes, auch als er schon lange schläft. Irgendwann werden auch meine Augen immer schwerer und fallen letztlich ganz zu.Im Halbschlaf nehme ich wahr, wie die Tür aufgeht und sich jemand neben das Bett hockt. Sachte wird mir durch die Haare gestrichen. Ich merke sofort, dass es Wincent ist und lächle leicht, bevor ich die Augen öffne. Er lächelt auch, aber gequälter. Vorsichtig löse ich mich von Kilian und stehe auf. Wincent gibt ihm noch einen Kuss auf die Stirn, dann ziehe ich ihn aus dem Zimmer raus und lehne die Tür ran.
„Was war da unten los?" frage ich, sobald wir im Wohnzimmer auf der Couch sitzen.
Wincent streicht sich seufzend übers Gesicht, dann lehnt er sich zurück und sieht mich an.
„Die Frau ist krank" murmelt er „Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Immer noch keine Ahnung, woher sie weiß, wo wir wohnen. Immer noch keine Ahnung, warum sie mir nen Kind andrehen wollte beziehungsweise immer noch will."
„Was hat sie denn gesagt?"
Wincent schüttelt nur den Kopf. Einige Minuten lang durchlöchere ich ihn regelrecht mit meinen Blicken, bis er einfach aufsteht.
„Leo bitte tu mir, dir und uns das nicht an."
„Was soll ich uns nicht antun?"
„Ich will nicht, dass wir wegen ihr schon wieder streiten."
„Will ich auch nicht. Trotzdem kannst du mir sagen, was sie da unten wollte. Weil wenn du das nicht tust, werden wir uns streiten, auch wenn wir das beide nicht wollen."
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Alles was uns reicht
FanfictionJa gut, Leo ist wieder da, aber sicher, dass damit jetzt wieder alles einfacher wird? Sind sie bereit, die ganzen Herausforderungen zusammen zu meistern, oder werden sie an ihnen zerbrechen? Was ist mit Kilian?