Auf dem Weg nach Hause schläft Kilian auf dem Rücksitz fast ein, während leise Musik läuft. Ich beobachte Wincent von der Seite und stelle mir genau vor, was wir gleich machen, wenn wir zuhause sind und Kilian im Bett liegt. Als er meinen Blick registriert, verziehen sich seine Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen.
„Ich hab noch ne versprochene Begrüßung offen" flüstert er nach einem Blick in den Rückspiegel.
Schmunzelnd lege ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und sehe, bis wir zuhause sind aus dem Fenster.Ich mache dann Kilian bettfertig, schminke mich gleichzeitig auch schnell ab, putze Zähne und ziehe mir was anderes an. Als er dann so gut wie am Schlafen ist, kommt Wincent leise ins Zimmer.
„Gleich" flüstere ich lächelnd, während er sich leise auf die Bettkante setzt und ich Kilian weiter durch die Haare streichle.
„Er schläft, Leo... tief und fest."
„Wir können doch trotzdem noch etwas hier sitzen bleiben" schmolle ich, was meinen Mann nur zum grinsen bringt.
Er stimmt mir dann aber zu und wir bleiben noch ein bisschen hier sitzen, bevor wir doch aufstehen und Wincent mich ins Wohnzimmer schiebt.
„Ich dachte, ich könnte mal wieder den Romantiker rauskramen" flüstert er dicht hinter mir, während ich das flackernde Licht beobachte, was von den paar Kerzen kommt
„Und was schwebt dir für den Abend jetzt so vor?" grinse ich, meinen Blick immer noch auf das sanfte Licht der Kerzen gerichtet.
„Ein entspannter Abend, nur wir beide... wie früher."
Langsam drehe ich mich zu Wincent um und schlinge meine Arme um ihn.
„Dabei bist du doch der, der morgen Geburtstag hat" murmle ich.
„Und ich bin mir sicher, dass dir da was einfällt, um mich zu verwöhnen."
„Das bescheuerte Grinsen kannst du dir sonst wo hinstecken" lache ich und er kassiert einen Schlag gegen die Brust.
„Na komm" grinst er und lässt sich auf die Couch fallen.
Er breitet die Arme aus, wartet, dass ich mich an ihn kuschle.
„Ich liebe dich" grinse ich, während ich seiner stummen Aufforderung nachkomme.
Sobald sich ihm die Möglichkeit bietet, zieht er mich am Nacken noch dichter an sich und legt seine Lippen zärtlich auf meine. Innerlich seufzend erwidere ich seinen Kuss und schiebe meine Hand unter sein Shirt. Siegessicher grinst Wincent in unseren Kuss hinein und lässt seine Hände über meinen Körper gleiten. Ich verlagere mein Gewicht etwas und spüre jetzt schon eine kleine Beule in seiner Hose. Jetzt bin ich diejenige, die grinst und sich aufsetzt.
„Ich hätte hier nichts vorbereiten müssen" murmelt er und will mich schon wieder zurückziehen.
Ich greife einfach seine Hände und halte ihn davon ab.
„Ey! Komm zurück!" jammert er sofort rum.
„Was ist denn los?" lache ich leicht „Wir haben Zeit."
„Bitte, ich will genießen, dass grade alles soweit gut ist, bevor das nächste Drama kommt."
„Wincent" seufze ich und lasse seine Hände los, um meine an sein Gesicht zu legen.
„Nein, jetzt keine Predigt, bitte."
„Was für ne Predigt denn?" lache ich.
„Dein Blick grade. Ich weiß, dass ich nicht schwarzmalen sollte, aber schau dir doch mal unser Leben an. Ein ständiges Auf und Ab. Allein das letzte gute halbe Jahr. Erst Eiszeit zwischen uns, dann hätte es fast nicht perfekter sein können, dann kommt der Artikel über uns mit den Fotos vom Flughafen, dann sind wir dabei uns wieder hoch zu kämpfen, dann kommt sie plötzlich an, dann verzeihst du mir, dann kommen die zwei im Schwimmbad an... Was soll noch kommen?"
„Zum Beispiel der Umzug in unser Haus, der hoffentlich dieses Jahr noch passiert."
„Ich verspreche dir, dass das dieses Jahr noch passiert" fällt Wincent mir sofort ins Wort.
„Außerdem haben wir immer uns und Kilian bleibt uns auch immer."
Wincent setzt sich auf, schlingt die Arme um mich und sieht mich aus seinen dunklen Augen an.
„Und wir haben solche Momente wie jetzt, die wir einfach zu zweit genießen können."
„Du bist schlimm."
„Ich weiß."
„Und ich kann dir nicht widerstehen" murmle ich.
„Ich weiß."
Grinsend sieht er mich an, lässt seine Hände mal wieder über meinen Körper und unter mein Oberteil gleiten. Anders als ich erwartet hatte, kneift er mich leicht in die Seite, was mich extrem zusammenzucken lässt. Und natürlich war's das nicht und mein Mann nutzt die Gelegenheit, um mich weiter zu kitzeln. Irgendwann kriege ich es mit bestimmt hochrotem Kopf hin, seine Handgelenke zu greifen. Er kniet über mir und grinst wie ein kleines Kind vor sich hin.
„Stopp jetzt, bitte" flehe ich ihn an.
Erst zieht er ne Schnute, richtet sich dann aber wieder auf. Ich tue es ihm gleich und muss erstmal ganz kurz durchatmen.
„Warum erfahre ich erst jetzt, wie kitzlig zu bist."
„Ich hätte es auch begrüßt, wenn du das gar nicht erfährst."
„Komm wieder her" lacht er und streckt seinen Arm aus.
Sofort gehe ich wieder auf Abwehr und umfasse sein Handgelenk.
„Ich verspreche, dass ich dich nicht kitzle. Ich will einfach nur kuscheln."
Noch etwas misstrauisch lasse ich es zu, dass er mich in seine Arme zieht, aber kann mich dann sofort wieder entspannen.
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Alles was uns reicht
FanfictionJa gut, Leo ist wieder da, aber sicher, dass damit jetzt wieder alles einfacher wird? Sind sie bereit, die ganzen Herausforderungen zusammen zu meistern, oder werden sie an ihnen zerbrechen? Was ist mit Kilian?