Alles was uns reicht

Kapitel 260

Den halben Tag verbringen wir damit, Wincents Promo-Videos zu drehen.
„Perfekt, also, was schulde ich dir jetzt?" schmunzelt er mich an, nachdem wir das Material gesichtet haben und er zufrieden ist.
„Mir reicht vorerst ein Kuss" lache ich.
„Gerne!"
Er streicht mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, bevor er sich zu mir vorbeugt, um mich liebevoll zu küssen.
„Lass mich mich noch schnell umziehen, dann können wir zum Haus fahren."
Wir nehmen direkt auch schon die ersten paar Kisten, die fertig gepackt sind, mit rüber und bauen Kilians neues Bett auf.  Mein Papa hatte neulich eine Art Podest gebaut von welchem eine Rutsche runter geht. Außerdem kommt da ein kleines Regal rauf und ein Sitzsack. Darunter sind auch Schubfächer eingebaut, die viel Stauraum bieten. Hier wird er sich auch noch in 10 Jahren wohlfühlen, auch wenn die Rutsche irgendwann out sein und wegkommen wird.
„Bald ist das Haus einzugsbereit" grinst Wincent mich an, nachdem das Bett fertig ist.
„Ich freu mich so" quieke ich leicht und falle ihm in die Arme.
Lachend hält Wincent mich fest.
„Und da drüben, kommt irgendwann noch ein Kinderzimmer rein" flüstert er dann und zeigt auf die Tür nebenan, wo wir erstmal alle Kisten abgestellt haben. Allein bei dem Gedanken hab ich Tränen in den Augen.
„Erstmal Heiraten bitte, ich will bei der großen Hochzeit nicht auch schwanger sein."
„Kriegen wir hin" schmunzelt er und küsst mich kurz.
Kilian schläft heute bei meinen Eltern, während wir, nachdem wir bis um fünf im Haus waren und uns dann zuhause noch fertig gemacht haben, in die Stadt fahren, um mit ein paar Leuten in Wincents Release rein zu feiern.

Ich unterhalte mich fast die ganze Zeit mit Nadine und den anderen Frauen, bis Wincent sich kurz vor Mitternacht an meinen Rücken kuschelt.
„Kann ich mir meine Frau kurz ausleihen?" schmunzelt er in die Runde, bevor er mich etwas an die Seite zieht.
„Ich bin wahnsinnig stolz auf dich" schmunzle ich.
„Das bedeutet mir unglaublich viel" grinst er „Danke, dass du mir immer den Rücken stärkst. Ohne dich wäre ich nicht hier."
„Auch ohne mich wärst du jetzt hier, der Song ist für Kilian."
„Aber ohne dich hätte ich ihn nicht in meinem Leben. Und der nächste Song ist für dich" zwinkert er und bevor ich etwas erwidern kann, küsst er mich zärtlich
Wir gehen dann wieder zu den anderen, wobei ich, als Wincent eine Story für Instagram aufnimmt, mich so hinstelle, dass man mich nicht sieht, aber sobald die Kamera aus ist, zieht er mich wieder an sich ran. Wieder landen seine Lippen auf meinen.
„Wince, knutschen können wir auch zuhause" löse ich mich grinsend.
„Dann sollten wir uns wohl langsam nach Hause machen."
„Los kümmere dich um deine Freunde."
Augenverdrehend schiebt er mich vor sich her bis wir bei Marco und Nadine stehen. Ziemlich schnell machen Nadine und ich uns dann aber doch wieder vom Acker. Marco und Wincent sehen uns nur kopfschüttelnd hinterher.
„Heute ist echt deutlich bessere Stimmung als zu Wincents letzter Release-Feier" erzählt sie mir, während wir mit unseren alkoholfreien Drinks an der Seite sitzen.
„Es hat sich seither einiges getan."
„Hm... Damals hat Wincent sich ziemlich abgeschossen."
„So wie ich das sehe, ist er auch heute nicht gerade nüchtern."
„Mit dem Unterschied, dass er heute wirklich gute Laune hat und es nicht nur so halb gut vorspielt. Wirklich, keine Ahnung wo er jetzt stehen würde, wenn du nicht wieder an seiner Seite wärst."
„Ich will's mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen."
Ich weiß nur aus Erzählungen und seinem letzten Album, wie hart für die letzten Jahre für Wincent waren. Mein Blick gleitet durch den Raum, bis ich Wincent entdeckt habe. Der steht bei seinen Jungs, alle lachen über irgendwas. Erst als mein Handy einen Ton von sich gibt, löse ich meinen Blick wieder von meinem Mann. Nadine hat mir ein Bild geschickt. Stirnrunzelnd öffne ich es.
„Das musste festgehalten werden, so wie du ihn da angeschmachtet hast."
„Ich schäme mich bestimmt nicht dafür, dass ich meinen Mann sehr attraktiv finde."
„Dein Mann ist ja auch attraktiv" grinst Wincent mich plötzlich von der Seite an.
„Na super, das wird mir jetzt noch ne Weile vorgehalten."
„Ich verschwinde dann mal kurz zu meinem Mann" schmunzelt Nadine.
Sie steht auf und Wincent setzt sich mir gegenüber.
„Worüber habt ihr gesprochen?"
„Dich" schmunzle ich, was seine Neugier natürlich noch mehr weckt.
„Und worüber genau?"
„Tja..."
„Ey!"
Grinsend setze ich mein Glas an, während mein Fuß unter dem hohen Tisch Wincents Bein entlang hoch fährt. Sein Blick wird immer dunkler, während ich immer noch meinen Unschuldsblick drauf habe.
Er stellt sein leeres Glas dann erstmal ab, bevor er zu mir rüber kommt. Sachte schiebt er meine Beine etwas auseinander um sich noch dichter vor mich zu stellen. Grinsend sehe ich ihn von unten an, bevor er seine Lippen auf meine legt und mich in eine kleine Knutscherei verwickelt.