Alles was uns reicht

Kapitel 262

Sicht Leo
Kilian ist sofort hoch in sein Zimmer gerannt, um die letzten Sachen auszupacken. Ich bin einfach nur überwältigt von der Tatsache, dass wir ab jetzt hier leben.
„Alles okay, Mama?" reißt Kilian mich aus meinen Gedanken.
„Ja, alles ist perfekt" schmunzle ich und ziehe ihn in eine Knuddelrunde, was ihn nur lachen lässt.
„Bah! Keine Küsse!"
„Was? Wie keine Küsse?" lache ich.
„Ich bin dafür zu alt!"
„Oh nein, sag das nicht" spiele ich ihm theatralisch vor „Du bist doch mein kleiner Bär!"
„Ich bin groß! Ich komme nächstes Jahr in die Schule!"
„Was?! Nein! Nein, nein, nein! Das geht mir hier alles viel zu schnell!"
Ich sehe ihn mit einer Schnute an, was ihn noch mehr lachen lässt.
„Keine Sorge, Mama, ich hab dich lieb, auch wenn du ein ganz großer Quatschkopf bist."
„Da hab ich ja nochmal Glück gehabt!"
Ich bekomme noch eine kurze Umarmung, dann geht die Haustür auf und Kilian rennt los zu seinem Papa.
„Super, dass du da bist" schmunzle ich „Könntest du unserem großen Bären hier bitte mal erklären, dass man nie zu alt ist, seiner Mama einen Kuss zu geben?"
„Man ist nie zu alt, seiner Mama einen Kuss zu geben. Vor allem deiner Mama musst du ganz ganz viele Küsse schenken!"
Er hebt Kilian hoch und kommt zu mir, um mir einen festen Kuss auf die Lippen zu drücken.
„Willkommen zuhause!" schmunzle ich.
„Und das ist jetzt für immer" grinst er.
„Will ich hoffen!"
„Na los, hier muss noch ein kleines bisschen was gemacht werden. Da sind noch viele Kisten und Koffer, die ausgeräumt werden müssen!"
Er lässt Kilian runter und klatscht einmal in die Hände.
„Du willst doch eigentlich nur dein Gym aufbauen dürfen."
„Darf ich?"
„Du darfst gerne die Küche und deinen Schrank einräumen" grinse ich ihn an.
„Darf ich danach mein Gym aufbauen?"
„Du bist echt wie ein kleines Kind, weißt du das?" lache ich.
Kilian ist natürlich schon längst wieder hoch, um weiter sein Zimmer einzuräumen. Sein Papa im Gegensatz drückt sich immer noch.
„Komm mit jetzt" lache ich und ziehe ihn hinter mir her nach oben ins Schlafzimmer.
„Jajaja, ausräumen, du willst die Kisten hier raus haben" verdreht er die Augen, macht sich aber daran, seine ganzen Klamotten in den Schrank einzusortieren.
Die leeren Kisten, sowie einen riesigen Karton mit Schuhen bringt er auf den Dachboden. Während ich allerdings dann alleine die Küche nach meinen Vorstellungen einräume, toben Wincent und Kilian im Garten rum und kicken etwas.

„Meine Männer" seufze ich schmunzelnd, während ich sie beim Aufbauen der Gartenmöbel beobachte.
Naja, Wincent baut auf und Kilian reicht ihm immer mal wieder was.
„Hier um zu helfen?" grinst Wincent mich an und stellt dann stolz den Stuhl richtig hin „Beim Tisch könnten wir noch ein Paar Hände gebrauchen."
„Ich wollte fragen, was ihr zum Abendessen wollt."
„Was Einfaches" kommt es nur von Wincent, während er die Einzelteile des Tischs genau betrachtet.
„Nudeln!" grinst Kilian.
„Die gehen immer."
„Dann werden es also Nudeln" schmunzle ich und drücke beiden einen Kuss auf die Wange.
In meiner absoluten Traumküche bereite ich das Abendessen zu. Als alles nur noch vor sich hin köchelt, kommt Wincent plötzlich grinsend rein und zieht mich wenig später einfach mit sich.
„Tisch ist fertig, nur noch Essen fehlt. Und heute Abend, wenn Kilian im Bett liegt, können wir hier sitzen und nen schönes Glas Wein trinken" flüstert er mir ins Ohr.
In seinen Armen drehe ich mich um und stelle mich etwas auf Zehenspitzen, um ihn einfach zu küssen. Mit Worten kann ich grade einfach nicht ausdrücken, wie glücklich ich bin.
„Essen ist fast fertig... Und den Wein nehme ich mehr als nur gerne!"
Ich drücke ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich schnell wieder in die Küche flitze, damit am Ende nichts überkocht. Wincent ist grade allerdings sehr auf Kuschelkurs.
„Das riecht super" murmelt er in meine Haare.
„Was, meine Haare oder das Essen?"
„Beides."
„Na los, ich liebe dich aber hab auch echt Hunger. Wir kuscheln später, versprochen."
„Dann geh' ich mit Kilian Händewaschen und Tisch decken" brummt er und löst sich von mir.
„Na komm schon her" schmunzle ich und ziehe ihn für noch einen Kuss an mich ran „Ich liebe dich."
„Ich dich erst" grinst er.

Kilian ins Bett zu bringen, dauert heute ausnahmsweise mal nicht ewig. Im Gegenteil. Er freut sich richtig auf sein neues Bett. Für uns insofern sehr gut, dass wir uns zusammen mit Wein auf die Terrasse setzen können.
„Und in zwanzig Jahren, kommt Kilian zu uns in den Garten und sagt ‚Papa, ich muss dir was sagen. Ich werde endlich Vater und ich kann es kaum erwarten!' Ungefähr so, oder?"
„Ganz genau so" grinst Wincent breit und zieht mich auf seinen Schoß „Mal sehen, wenn das Nächste nen Mädchen wird, kann ich meiner Tochter sagen, dass ihre Mama der Wahnsinn ist."
„Das kannst du jetzt aber auch schon deinem Sohn sagen."
„Hm... mach ich jeden Tag!"