Auf der Suche nach Kilian und Toby greift Leo nach meiner Hand, weswegen ich blitzschnell zu ihr rüber schaue.
„Da hinten sind sie" kommt es von ihr, bevor ich etwas sagen kann.
Sie zeigt auf eine recht abgelegene Stelle, wo Toby gerade dabei ist, Kilian die Schwimmflügel anzuziehen.
„Was ist, wenn Fans auftauchen?"
„Dann sag ich, dass ich mit meiner Familie privat unterwegs bin."
„Und wenn sie hier auftaucht?"
„Denk da nicht drüber nach. Dann bin ich da und kann euch schützen. Das hier werden ein paar wunderschöne Stunden für uns als Familie. Okay?"
„Okay" nickt sie.
„Ich liebe dich, Leo."
„Ich dich auch" flüstert sie beinahe stumm.
„Dann lass uns mal zu den beiden rüber gehen."
„Mama! Papa!" ruft Kilian, als er uns entdeckt.
Leo hält immer noch meine Hand, während wir die letzten wenigen Meter zu unserem Sohn gehen.
„Also, was machen wir als erstes?" schmunzle ich.
„Wellenbecken!"
Lachend zieht Kilian seinen Onkel schon in Richtung Wellenbad, was natürlich auf der anderen Seite der Halle ist.
„Wirklich sicher bin ich aber noch nicht."
„Das bekommen wir schon hin" zwinkere ich und gehe mit ihr zu Kilian und Toby. Durch Kilian gehen wir natürlich sowieso nicht ins tiefe Wasser, trotzdem hält Leo sich immer wieder an mir fest. Das genieße ich ja schon, wenn ich ehrlich bin. Wir pendeln immer zwischen Strudel, Wellenbecken und Rutschen. Als unsere Energiereserven leer sind, stärken wir uns mit Pommes und Cola beziehungsweise Apfelsaft.
„Papa, ich muss auf Klo" klettert er auf einmal auf meinen Schoß.
„Dann werden wir mal auf Toilette gehen" schmunzle ich „Wo treffen wir uns?"
„Ich wollte nochmal nen paar Bahnen schwimmen, also am großen Becken?" fragt Toby.
„Gebongt" schmunzle ich und gehe dann mit meinem Sohn auf die Toilette.Wieder zurück in der Halle sitzt Leo gerade am Beckenrand, während Toby im Becken seine Bahnen schwimmt. Während ich dann auch noch nen paar Bahnen schwimmen kann, geht Leo mit unserem Kilian zum flachen Becken. Toby und ich liefern uns zwischendurch auch mal ein kleines Rennen. Nachdem ich allerdings gewonnen habe, hat er darauf keine Lust mehr. Wir schwimmen also nur so noch ein paar Bahnen, bis Toby mir plötzlich etwas zuruft. Fragend sehe ich ihn an, damit er es nochmal wiederholt.
„Schau mal da hinten, bei Leo und Kili."
Ich drehe mich um und sehe zwei Mädels bei meiner Frau rumstehen, die sie offensichtlich zulabern. Genervt schwimme ich gefolgt von meinem Schwager zum Beckenrand. Meine Hände sind zu Fäusten geballt, bis Kilian „Papa!" ruft, zu mir rennt und auf meinen Arm springt.
„Gehst du bitte zu Onkel Toby?" lächle ich ihn an.
„Okay."
Ich sehe ihm hinterher, bis mein Sohn sicher in einigen Metern Entfernung bei seinem Onkel ist. Die beiden gehen in eine andere Richtung und ich stelle mich neben meine Frau und lege meine Hand an ihre Taille.
„Oh Wincent, ist das schön dich zu treffen!"
„Tut mir leid, aber ich bin privat mit meiner Familie hier."
„Aber-."
„Wir müssen los."
Ohne auf eine Antwort zu warten schiebe ich Leo weg in eine ruhigere Ecke.
„Ist alles okay?" frage ich sie leise und suche nach ihrem Blick.
Leo zuckt nur kurz mit den Schultern, aber in ihren Augen steht förmlich das Wort Panik geschrieben. In Großbuchstaben. Mit drei Ausrufezeichen. Ohne groß nachzudenken ziehe ich meine Frau in meine Arme und sie klammert sich an mich.
Nach ein paar Minuten löst sie sich von mir und sieht doch mal zu mir hoch.
„Gehen wir wieder zu Kilian und Toby?"
Sie schiebt sich an mir vorbei und zieht mich dann mit sich mit.
„Leo, warte mal. Was haben sie zu dir gesagt."
„Kann ich dir das bitte später erzählen? Wenn wir zuhause sind."
„Okay" nicke ich, auch wenn ich es nicht ganz so geil finde.
Kilian will unbedingt nochmal rutschen gehen, danach wollen wir uns dann aber doch mal auf den Weg nach Hause machen.„Wir müssen noch über vorhin reden" meine ich leise, als ich zurück ins Wohnzimmer komme, nachdem ich Kilian ins Bett gebracht habe.
„Ich bin extrem müde, Wince."
„Das ist nur ne Ausrede, weil du nicht reden willst."
„Von mir aus, aber können wir wenigstens schon ins Bett?"
„Okay, geh schonmal vor, ich komme gleich nach."
Ich sortiere noch kurz meine Gedanken, gehe dann kurz ins Bad und lege mich nur wenig später neben Leo ins Bett.
„Was haben die vorhin zu dir gesagt?"
„Dass ich dein Leben ruiniert und es nicht verdient hätte, dass du mich in Schutz nimmst."
„Das ist so ein Bullshit!"
„Das weiß ich doch eigentlich auch."
„Eigentlich?"
„Wenn einem das nur geschrieben wird ist das was komplett anderes, als wenn es dir ins Gesicht gesagt wird."
„Die haben keine Ahnung. Du weißt, dass du mein Leben nicht ruiniert hast! Ich war doch total kaputt, bis ich dich hatte."
Wenn man's genau nimmt, hab ich wohl eher ihr Leben ruiniert. Vor mir hat sie keine Drohungen und Hassnachrichten bekommen.
„Ohne dich hätte ich aber auch nicht den tollsten Sohn auf der Welt" flüstert sie und rutscht mit unter meine Decke.
„Ohne mich, wäre dein Leben um einiges einfacher."
„Es wäre auch langweiliger und trauriger."
„Hast du es jemals bereut, dich in mich verliebt zu haben?"
„Wie kann man etwas bereuen, für das man nichts kann?"
„Dann halt, dass du dich auf mich eingelassen hast."
„Nein, hab ich nie bereut."
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Alles was uns reicht
FanfictionJa gut, Leo ist wieder da, aber sicher, dass damit jetzt wieder alles einfacher wird? Sind sie bereit, die ganzen Herausforderungen zusammen zu meistern, oder werden sie an ihnen zerbrechen? Was ist mit Kilian?