Kapitel 216

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Während Wincent erstmal zum Sport gegangen ist, hab ich unseren Sohn geweckt und mich mit ihm zusammen im Bad fertig gemacht.
„Wo ist Papa?"
„Der ist ne Runde laufen gegangen, sollen wir Frühstück vorbeireiten?"
„Ja!"
„Dann komm mal mit" lache ich.
Kilian rennt dann vor, während ich etwas langsamer folge. Wir müssen durchs Wohnzimmer an der Terrassentür vorbei und als ich einen flüchtigen Blick nach draußen werfen, beginne ich automatisch zu strahlen. Da draußen fallen tatsächlich ein paar Schneeflocken auf unsere Terrasse.
„Kili" rufe ich nach meinem Sohn, der direkt wieder angerannt kommt.
„Oh Mama schau! Es schneit!"
„Ja" lache ich.
Kilian rennt zur Terrassentür und als er sie gerade öffnen will, um rauszustürmen, pfeife ich ihn zurück.
„So gehst du bestimmt nicht raus, es ist ganz doll kalt. Wir gehen nachher alle zusammen nochmal raus, versprochen. Wir machen jetzt erstmal Frühstück, dann kommt Papa wieder und wir essen zusammen. Heute kommt doch auch Zola."
„Oh ja!"
Und schon ist er wieder in der Küche. Ich folge ihm lachend und dann bereiten wir das Frühstück vor. Okay, wie albern auch recht viel herum und als Wincent plötzlich in der Küche steht, erschrecke ich mich kurz ein wenig. Kilian rennt sofort zu seinem Papa, der ein Lächeln auf den Lippen trägt.
„Guten Morgen" lacht er und drückt ihm einen Kuss auf die Wange.
„Wir machen Essen, Papa!"
„Das sehe ich, ich springe schnell unter die Dusche und dann komme ich. Wartet ihr noch auf mich?"
„Na klar" schmunzle ich und gebe meinem Mann im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange.
„Ich beeile mich."
Er setzt Kilian wieder ab und verlässt dann die Küche. Wir bereiten also alles fertig vor, dann ist er auch schon wieder bei uns. Er setzt Kilian auf seinen Stuhl und kommt dann zu mir zur Kaffeemaschine.
„Geht's dir besser?" flüstere ich.
„Etwas, ja."
Ich bekomme einen Kuss auf die Wange, dann nimmt er mir meine Tasse ab und geht zum Tisch.
Ich folge ihm und setze mich auf meinen Platz.
„Wann kommen Zola und Jan heute nochmal?" fragt er und beißt in sein Brötchen.
„Gegen zwei" antworte ich „Sie fahren vorher nochmal zu Zolas Eltern nach Hause."
„Dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit, ich werd' mich dann nochmal kurz im Büro verkriechen, sollte nicht lange dauern."
Ich werfe ihm nur einen besorgten Blick zu, vor Kilian will ich das jetzt nicht so laut ansprechen. Wincent lächelt mich allerdings nur kurz an und greift under dem Tisch an mein Knie. Bevor ich noch irgendwas sagen kann, brabbelt Kilian schon wieder vor sich hin. Damit zaubert er natürlich auch Wincent ein Grinsen ins Gesicht. Er wuschelt unserem Sohn einmal durch die Haare und lehnt sich dann mit dem Rest seinen Kaffees zurück.

Wie abgemacht klingelt es um kurz vor zwei an der Tür und natürlich ist Wincent etwas schneller als ich. Als ich dann auch an der Tür bin, kommt Zola gerade rein und nimmt mich natürlich sofort in den Arm.
„Ich hab dich so vermisst, Süße" flüstert sie, während sie mich beinahe erdrückt.
„Ich dich auch" murmle ich.
Wir lösen uns leicht und dann kommt auch schon Kilian angerannt und springt Zola direkt an. Wincent kommt derweil zu mir, während Jan sich neben meine beste Freundin stellt.
„Ach ja, Leo, das ist Jan. Jan, Leo... Endlich konnte ich das mal machen" freut sie sich und ich entdecke einen leichten Tränenschleier in ihren Augen.
„Ich freue mich, Jan."
„Und ich mich erst" lacht er.
Den restlichen Nachmittag über kann ich mich dann davon überzeugen, dass die beiden wirklich extrem gut zusammenpassen und wie glücklich meine beste Freundin ist. Nach dem Abendessen saßen wir noch eine Weile in der Küche zusammen und als es für Kilian dann Zeit ist, ins Bett zu gehen, will er unbedingt von Zola gebracht werden. Meine beste Freundin bringt also meinen Sohn ins Bett und ihr Freund geht kurz auf Toilette. Ein paar Minuten alleine mit meinem Mann. Ich sehne mich vor allem nach letzter Nacht nach seiner Nähe. Also stehe ich auf und stelle mich hinter ihn, um ihn leicht zu massieren. Mit geschlossenen Augen legt er seinen Kopf in den Nacken, er seufzt leicht auf.
„Womit hab ich das jetzt verdient?"
Ohne zu antworten lehne ich mich leicht nach unten, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu drücken.
„Ich liebe dich, Wincent" flüstere ich „Und ich bin immer für dich da."
„Ich weiß" murmelt er und schmiegt sich an meine Hand, bevor er sie nimmt und mich auf seinen Schoß zieht.
Wir sehen uns in die Augen, wahrscheinlich nichtmal wirklich lange, aber es fühlt sich wie eine regelrechte Ewigkeit an, als würde die Zeit stehenbleiben. Langsam lehne ich mich wieder vor, um unsere Lippen miteinander zu verbinden. Seine Hände streichen über meinen Rücken und ziehen mich auf einmal ruckartig näher an ihn ran. Unwillkürlich keuche ich leicht in den Kuss hinein.

„Wenn wir gehen sollen, sagt es einfach."
Ich löse mich abrupt von Wincent und sehe zu Zola und Jan, die gerade wieder in die Küche kommen. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und will wieder aufstehen, jedoch hält Wincent mich fest.
„Es dauert aber auch nicht so lange, Kilian ins Bett zu bringen und auf Toilette zu gehen" schmunzelt er.
„Wir wurden allerdings nicht erwischt" grinst Jan.
„Wollen wir uns vielleicht ins Wohnzimmer setzen?" fragt Zola dann und als wir zustimmen, muss Wincent mich jetzt doch loslassen.

Alles was uns reichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt