Kapitel 297

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Leo

Wincent hält mich fest, während er uns umdreht und mir den Jumpsuit von den Beinen streift. Sein Hemd wirft er auch direkt neben uns, bevor er sich wieder voll und ganz mir widmet. Er behandelt mich wie das kostbarste Gut auf Erden. Küsst sanft mein Schlüsselbein, meine Brüste, meinen Bauch. In dem wenigen Licht erkenne ich zwar nicht allzu viel, aber was ich erkenne, als er zu mir nach oben schaut sind rote, leicht geschwollene Lippen und dunkle Augen, in denen unfassbar viel Liebe liegt. Kurz kommen mir Zweifel, ob wir das Ganze hier vielleicht doch lieber oben in unserem Zimmer fortführen sollten, von da können wir auch den Sonnenaufgang sehen und sind definitiv komplett alleine. Andererseits haben wir gerade ungefähr vier Uhr morgens und sind an einem doch recht gut geschützten Plätzchen auf einem privaten Strandabschnitt, den wir immerhin mit gemietet haben für dieses Wochenende.

„Alles okay?" sanft streicht er mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Ja" keuche ich und ziehe ihn wieder dichter an mich, um meine Lippen auf seine zu pressen.
Nebenbei öffne ich irgendwie seine Hose, was ihn dazu bringt, in den Kuss hinein zu grinsen. Seine Finger harken sich in meinen Slip, bevor er sich wieder aus unserem Kuss löst und ihn mir auszieht. Schnell widmet er sich auch noch meinem BH, bevor er aufsteht, sich die dunkelblaue Anzugshose auszieht und sie auf den Klamottenhaufen wirft. Seine Boxershorts folgt direkt und jetzt steht er vor mir. Ein wunderschöner Mann. Mein Mann. Und ganz offensichtlich ist mein Plan aufgegangen. Unter seinen wachsamen Augen stehe ich auf und stelle mich dicht vor ihn. Auf seiner Haut bildet sich eine leichte Gänsehaut, als ich mit meinen Händen von seinem Bauch aus über seine Brust und seine Schultern bis zu seinen Händen gleite, um sie an meine Hüften zu legen. Ich stelle mich auf Zehenspitzen, Wincent kommt mir schon mit leicht gespitzten Lippen entgegen. Statt unsere Lippen allerdings wieder zu vereinen, strecke ich mich zu seinem Ohr.
„Leg dich hin" hauche ich ihm zu.
Wincent lacht leicht auf und lässt seine Stirn auf meine Schulter fallen, bevor er seinen Kopf in den Nacken legt.
„Du, Leo Weiß, machst mich wahnsinnig!"
„Und du liebst es."
„Und wie!"
Wincent legt sich also auf die Decke, während ich mich auf seinen Schoß setze. Sofort liegen seine Hände wieder auf meinen Oberschenkeln.
„Sechs Jahre Ehe und du machst mich trotzdem jedes Mal aufs Neue komplett sprachlos."
„Sechs Jahre Ehe und du hast dich nicht gehen lassen."
„Ich kann jederzeit damit anfangen. So mit dickem Bauch würde ich immer noch super aussehen."
„Hm... mir steht's definitiv. Ich fand meinen Babybauch damals super!"
„Heiß!" ergänzt Wincent grinsend.
„Hm... Ich sag dir Bescheid, sobald ich schwanger bin, dann kannst du mit mir zusammen zunehmen."
„Ich hoffe, dass du mir sagst, wenn du wieder schwanger bist mit UNSEREM Kind... Aber damit es soweit kommt, sollten wir uns vielleicht langsam mal daran machen, ein Baby zu machen."
Ich kann gerade noch so reagieren, als er uns umdrehen will und drücke ihn zurück auf die Decke. Ich umfasse sein steifes Glied, ein leises Stöhnen entfährt ihm. Langsam erhebe ich mich, nur um mich richtig zu positionieren und ihn dann endlich in mich eindringen zu lassen. Ich muss mir einen kurzen Augenblick nehmen, um mich zu sammeln, dann fange ich an, mich langsam zu bewegen. Wir genießen beide einfach diesen Augenblick, kosten alles vollkommen aus. Wincent setzt sich auf, schlingt die Arme um mich und sorgt so für noch mehr Körperkontakt. Er macht sich an meinem Hals zu schaffen, krallt sich mit einer Hand in meine Haare und beginnt, mit der anderen meine Brust zu massieren. Keuchend lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und gebe Wincent so noch mehr Platz für seine Liebkosungen. Meine Bewegungen beschleunige ich automatisch. Irgendwann kann ich meinen Orgasmus nicht mehr zurückhalten und komme heftig, während ich versuche, mein Tempo weiter zu halten, um Wincent auch noch irgendwie mitzunehmen. Mein Mann jedoch hat andere Pläne und dreht uns ganz vorsichtig um. Er dringt wieder in mich ein, langsam und vorsichtig. Meine Beine schlinge ich um seine Hüften. Wincents Bewegungen sind schneller als meine. Am Horizont geht schon ganz langsam die Sonne auf und als wir letztlich gemeinsam zum Höhepunkt kommen, sackt Wincent erschöpft auf mir zusammen. Es dauert einige Minuten, aber dann schaffen wir es, unsere Körper wieder voneinander zu trennen. Noch vollkommen weggetreten merke ich, wie Wincent mich an seine warme Brust zieht und uns mit einer der Decken zudeckt. Mit nur halbgeöffneten Augen beobachte ich den Horizont. Es ist wie in einer kitschig süßen HappyEnd-Szene und...
„Jetzt können wir Sex am Strand zumindest auch mal von der Liste streichen."
dann kommt Wincent.
„Wir haben ne Liste?"
„Jap, die führe ich ganz sorgfältig für uns beide."
„Oh na das ist aber ein Opfer, dass du da bringst."
„Ja, definitiv! Ich finde auch, dass das von dir mehr wertgeschätzt werden sollte."
„Jaaa sonst noch was? Nen Kuss? Ne Massage? Ein Jahr auf der Couch schlafen?"
„Wie wäre es mit ner zweiten Runde? Oben bei uns auf dem Zimmer" zieht er mich grinsend wieder auf sich rauf.
„Wie wäre es mit noch ein bisschen Schlaf oben auf unserem Zimmer?"
„Wird da etwa jemand müde?"
„Ja, wenn du jetzt also bitte mein Gentleman sein könntest und mich hochtragen würdest, musst du vielleicht nur nen halbes Jahr im Gästezimmer übernachten."
„Alles klar M'Lady."

Mit für meinen Geschmack viel zu viel Energie nimmt er mich auf den Arm und springt auf. Mit einem Aufkreischen klammere ich mich um seinen Hals und schneller als ich gucken kann, steht er mit mir im Wasser.
„Wincent!"
Ich sehe ihn mahnend an.
„Was?"
Und bevor ich noch irgendetwas sagen kann, hat er sich nach hinten fallen lallen, sodass wir beide im Wasser liegen.

Alles was uns reichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt