Ich darf ausschließlich die Hände berühren und natürlich fühlt sich für mich jede haargenau gleich an. Ich bin schon kurz davor, einfach zu raten, bis mir eine Idee kommt.
„Willst du nochmal?"
„Ja, bitte."
Leo hat eine winzige Narbe am Handgelenk und die suche ich jetzt.
„Wartet mal, das fühlt sich nicht nur alles gleich an, es ist ein und dieselbe Hand. Das ist alles Leo!"
Ich reiße mir die Augenbinde ab und tatsächlich stehen nur wir vier auf der Fläche. Und alle vier plus jeder andere hier lacht.
„Ich bin stolz, Schatz, hätte ich dir ehrlich gesagt nicht zugetraut" schmunzelt Leo mich an.
„Ey ihr seid doch doof alle!"
Auch wenn ich ein wenig beleidigt bin, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.Im laufe des Abends verabschieden sich irgendwann meine Großeltern zusammen mit Kilian, der heute bei ihnen im Zimmer schlafen wird.
„Und was habt ihr jetzt vor, wo ihr nicht mehr unter der Beobachtung eures Sohnes steht?" grinst Marco mich an und reicht mir einen Kurzen.
„Ich werde nicht komplett dicht den Pinguin machen, wenn du darauf gehofft hast" scherze ich.
„Das werden wir ja noch sehen."
„Womit du definitiv rechnen kannst ist, dass ich mit Leo feiern werde!"
Wir grinsen uns an, kippen den Kurzen runter und dann gehe ich direkt zu Leo, um sie anzutanzen. Lachend schmiegt sie ihren Körper an meinen. Es fließt Alkohol, die Snackbar ist auch ein absoluter Erfolg und alle haben Spaß.
„Ey Wincent, du meintest ja, dass du heute bestimmt nicht dicht den Pinguin machen wirst" lallt Marco mir ins Ohr, als die Nacht schon lange in vollem Gange ist.
„Jap."
Ich lege den Arm um ihn und merke sofort, dass so nen Wasser mir gerade doch ziemlich guttun würde.
„Na dann komm mal mit."
Marco schiebt mich vor sich her und auch Leo wird von Zola und Nils zu uns gebracht. Sie ist definitiv auch schon sehr gut angetrunken. Es wird so eine Wasserrutschbahn ausgerollt auf der ich mich wenig später synchron mit meiner Frau den Pinguin machen sehe. Und damit bin ich nicht nur etwas nüchterner, die Party wurde außerdem auf das nächste Level gehoben. Wenig später ist die ganze Mannschaft klitschnass und weiterhin am Feiern.„Na, schöner Mann" grinst Leo mich an und schlingt die Arme um mich, als ich gerade an der Bar stehe.
„Na, schöne Frau" ihre Augen glitzern und funkeln „Willst du auch noch was?"
„Irgendwas ohne Alkohol, sonst bin ich bald für nichts mehr zu gebrauchen."
„Kaltes Wasser soll helfen, wieder nüchterner zu werden. Wir haben da vorne ne Wasserrutsche, ich biete mich gerne an, nochmal ne Runde mit zu rutschen."
„Nachher, ich will erstmal wieder nen klaren Gedanken fassen können."
„Aber angetrunken genug, um mit mir für nen Quickie zu verschwinden, bist du nicht, oder?"
„Vielleicht, später" schmunzelt sie und lässt mich dann einskalt stehen.
„Mieses kleines Biest" brumme ich.Ich genieße diese Nacht vollkommen. Am Ende verabschieden sich Zola und Jan, meine Schwager, Marco und meine Schwester, jeweils mit ihren Begleitungen, als letzte und lassen uns gegen vier Uhr morgens alleine.
„Sollen wir dann auch mal hoch in unser Zimmer?"
„Mh... noch nicht. Komm mit."
Stirnrunzelnd folge ich Leo runter zum Strand, wo um eine Decke mit Kissen ein paar Laternen verteilt sind.
„Hier willst du heute Schlafen?"
„Der nächste Programmpunkt für das Wochenende startet erst in sechs Stunden. Ich will mit dir zusammen den Sonnenaufgang genießen."
„Dazu sag' ich definitiv nicht nein."
Wir kuscheln uns also unter eine dünne Decke und sehen aufs Wasser, auf dem sich das Mondlicht spiegelt. Nach einem Tag, an dem immer irgendwas los war, einfach perfekt um nochmal abschalten zu können.
„Ich glaube, ich hab morgen nen ordentlichen Kater."
„Und das von derjenigen, die mit 17 den Alk ihres Papas geklaut hat."
„Ich bin halt nicht mehr 17, Mr. mit 18 vollkommen dicht und nackt den Pinguin machen."
„Ich bin zwar nicht mehr 18, aber den Pinguin kann ich immer noch gut."
„Haben wir alle gesehen" schmunzelt sie und rollt sich auf mich rauf.
„Hab ne gute Figur gemacht."
„Ich werde dein Ego nicht noch weiter hoch puschen."
Grinsend kommt sie mir immer näher, bevor sie ihre Lippen auf meine legt und mich in einen Kuss verwickelt, der es in sich hat. Nebenbei fummelt sie an den Knöpfen meines Hemdes rum, bis es letztlich offen ist und sie mit ihren weichen, warmen Händen über meine Haut streichelt.
„Wie war das? Du willst mein Ego nicht noch weiter hoch puschen?" grinse ich, während meine Hände an ihrem Rücken nach dem Reisverschluss tasten.
„Hm nein, das hier puscht eher mein Ego nach oben."
In dem Moment habe ich den Reisverschluss geöffnet und Leo streift sich den Stoff von den Schultern. Meine Kinnlade klappt leicht nach unten.
„Womit hab ich dich nochmal verdient?"
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Alles was uns reicht
FanfictionJa gut, Leo ist wieder da, aber sicher, dass damit jetzt wieder alles einfacher wird? Sind sie bereit, die ganzen Herausforderungen zusammen zu meistern, oder werden sie an ihnen zerbrechen? Was ist mit Kilian?