Kapitel 250

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Sicht Leo
In München bin ich die erste Woche viel mit meinen Terminen beschäftigt und sobald die vorbei sind, gehe ich ins Studio zu Wincent und den Jungs, um mich hier auf die nächsten Termine vorzubereiten. Müde und mit von den Heels schmerzenden Füßen, komme ich so auch jetzt vom letzten Termin dieses Marathons ins überraschend leere Studio.
„Hallo?" rufe ich, während ich endlich die Schuhe ausziehe.
„Hier bin ich" kommt Wincent grinsend aus einem der Räume zu mir geschlurft, um mir direkt einen Kuss auf die Lippen zu drücken „Fertig?"
„Ja, endlich! Das heute wollte auch irgendwie gar nicht enden! Ich muss mich unbedingt erstmal umziehen!"
„Kann ich dir da vielleicht etwas unter die Arme greifen?"
Etwas in seinen Augen blitzt auf und seine Lippen werden von einem Grinsen geziert.
„Musst du nicht arbeiten?"
„Wir haben das Studio noch etwa zwanzig Minuten für uns, die anderen holen Abendessen."
„Zwanzig Minuten?"
„Je länger du überlegst, desto schneller muss es gleich gehen."
Einige Sekunden sehe ich ihm nur in die Augen, dann springe ich auf seinen Arm und lasse mich in irgendein Nebenzimmer tragen. Hier setzt er mich auf einem Tisch ab und schiebt während unserer Küsse schon seine Hände unter meinen Rock, um ihn hochzuschieben und mir meinen Slip auszuziehen.
„Babe, das dauert zu lange" seufze ich irgendwann gegen seinen Hals, während ich meine Hände über seine Arme entlang an seinen Rücken.
Er löst sich nur wenige Sekunden von mir und sieht mir mit seinen wunderschönen Rehaugen in meine. Dann stürzt er sich wieder auf mich und katapultiert mich regelrecht in eine komplett andere Dimension. Unser beider Atem geht schnell, während Wincent sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben hat, aber langsam Küsse auf meiner Haut verteilt und sich wieder aufrichtet.
„Und immer noch ein paar Minuten, bis die Jungs wiederkommen."
„Dann werd' ich mich mal anziehen."
Ich rutsche vom Tisch runter, drücke Wincent noch einen kurzen, aber trotzdem intensiven Kuss auf die Lippen, dann sammle ich meinen Rock und meinen Slip wieder vom Boden auf und flitze mit meiner Tasche ins Bad. In einfacher kurzer Sporthose und oversized Shirt komme ich dann wieder aus dem Bad und höre schon, wie die Jungs irgendwelche Faxen machen. Meine Tasche stelle ich also auf der Bank ab und stelle mich hinter Wincent.
„Hab dir auch ne Pizza bestellt" grinst er mich von unten an und deutet auf den leeren Platz neben sich, wo eine Pizzaschachtel steht.
Grinsend drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen und setze mich, um zuzuschlagen. Ich schaffe zumindest die halbe Pizza und ein Stück klaue ich mir noch von Wincents.
„Isst du das noch?" fragt er mich mit vollem Mund.
„Nachher vielleicht noch, aber bestimmt nicht alles."
Damit schnappt er sich ein großes Stück und isst auch das noch, bevor er sich zurücklehnt.
„Alle satt? Können wir weiter arbeiten?" grinst Kevin in die Runde.
„Macht ihr mal, ich räume hier was auf."
„Musst du nicht, kannst dich auch einfach direkt zu uns mit reinsetzen" wirft Matti ein, aber ich winke ab.
„Sonst bleibt das hier bis morgen so, ich räume schnell auf und komme dann zu euch."
Damit gehen die drei nach nebenan und ich schmeiße die leeren Pappkartons weg, meinen stelle ich in den Kühlschrank und dann ziehe ich mir noch schnell einen Hoodie von Wincent über, bevor ich es mir bei den Jungs auf der Couch bequem mache. Mit einem halben Ohr höre ich ihnen zu, aber hauptsächlich konzentriere ich mich auf den Chat mit Zola.
„Leo, meine Mum ruft an. Zeit, Kilian gute Nacht zu sagen."
Wincent setzt sich neben mich und nimmt den Videoanruf seiner Mum an. Das Telefonat wird ziemlich kurz, da unser Kleiner echt müde ist. Ich tatsächlich auch und so nicke ich kurz, während die Jungs arbeiten, etwas weg. Durch lautes Lachen wache ich dann aber wieder auf und entdecke direkt meinen Mann, wie er auf dem Boden liegt und sich vor lachen krümmt. Das bringt auch mich zum schmunzeln.
„Ah, Schlafmütze is wieder wache" fangen die drei dann an wieder zu lachen, nachdem sie sich gerade wieder beruhigt hatten.
Kopfschüttelnd richte ich mich auf und schiebe die Decke weg, um mich einmal ordentlich zu strecken.
„Warum liegst du eigentlich auf dem Boden?"
„Couch war besetzt" zuckt er mit den Schultern.

Bis vier Uhr bleiben wir noch im Studio, dann machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, wo wir auch direkt ins Bett fallen. Morgens klingelt der Wecker für meinen Geschmack jedoch viel zu früh. Anders als Wincent jedoch, kann ich noch etwas liegen bleiben. Schmunzelnd beobachte ich meinen Mann, wie er versucht, so leise wie möglich, sich anzuziehen. Bis sein Blick auf meinen trifft.
„Schlaf weiter" flüstert er nur und küsst mich „Wir sehen uns heute Abend."
„Ich liebe dich" grinse ich und strecke mich ihm für einen weiteren Kuss entgegen.
„Ich dich auch... Meld dich den Tag über ab und zu, Ja?"
„Mach' ich."
Nachdem er das Zimmer verlassen hat, drehe ich mich nochmal um und döse nochmal kurz weg.

Ausgeschlafen daddle ich noch etwas im Bett am Handy rum, bevor ich unter die Dusche hüpfe und mich dann ganz in Ruhe fertig mache. Zwischendurch telefoniere ich auch mal mit meinem Papa, der mir den Zwischenstand vom Umbau zeigt. Ich bin jetzt schon verliebt! Sogar von hier sieht das schon super aus!
„Was machst du jetzt? Du bist doch fertig mit all deinen Terminen, oder?"
„Ja, ich treffe mich gleich mit ein paar alten Freunden. Wir wollen zusammen frühstücken gehen."
„Es ist fast elf."
„Dann halt Brunchen" schmunzle ich.

Alles was uns reichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt