Kapitel 298

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Wincent

„Du Idiot!"
Mit diesem Kommentar hab ich, sobald ich auftauche, die nächste Ladung Wasser im Gesicht. Und noch eine und noch eine... bis ich Leo zu fassen bekomme. Und bevor ich noch irgendwelches Gemecker um die Ohren gehauen bekomme, presse ich meine Lippen auf ihre. Mein Kuss ist zärtlich, liebevoll und sanft. Auch wenn ich sie eigentlich nur zum schweigen bringen wollte, steckt all meine Liebe für diese Frau in ihm.
„Du kannst mich nicht immer mit Küssen zum schweigen bringen."
„Aber es funktioniert doch... und küssen ist schöner, als über irgendwas zu diskutieren."
„Mit dir zu diskutieren bringt auch in den aller seltensten Fällen irgendwas."
„Bei dir mehr als bei jedem anderen... Na komm, lass uns reingehen."
Sanft hebe ich sie wieder hoch.
„Wenn ich noch einmal im Wasser lande, schläfst du wirklich auf dem Sofa."
Augenverdrehend trage ich sie zu der Decke und lege ihr das Handtuch über die Schultern.
„Plötzlich kannst du sanft sein?"
„Ich bin immer total sanft."
Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht sie mich an.
„Okay, ich bin nicht immer wirklich sanft, aber du stehst da ja drauf."
„Deine sanften Seiten liebe ich aber auch."
Keine Ahnung, ob das irgendeine stumme Aufforderung war, aber ich gehe der jetzt einfach mal nach. Irgendetwas blitzt in ihren Augen auf, als ich das Handtuch wieder von ihren Schultern schiebe und mit meinen Fingerspitzen über ihre Haut streiche.
„Was wird das jetzt?"
Ihre Stimme klingt heiser... und als ich meinen Fingern meine Lippen folgen lasse, seufzt sie auf.
„Ich bin sanft, so wie du es wolltest... Oder soll ich aufhören?"
„Hör niemals auf."
Ein Grinsen kann ich mir nach ihrem leisen Stöhnen nicht verkneifen und beiße leicht in die Haut an ihrem Bauch.
„Zieh dir was über, ich will ins Bett mit dir."
Ihre Augen sind riesig, ihre Atmung geht schwer... Nach einem kurzen Nicken ihrerseits springen wir auf, ich ziehe mir meine Unterhose und meine Hose an, Leo sich ihre Unterwäsche und mein Hemd, was für sie auch ein Kleid sein könnte. Ich schnappe mir unsere Schuhe und sie sich ihren Jumpsuit, bevor ich ich sie an der Hand hinter mich her ziehe. Wir kommen auf dem Weg an unserem Tisch vorbei, wo noch mein Jacket hängt, das ich Leo auch noch schnell über die Schultern lege. Das Personal ist schon auf den Beinen und je weniger andere von meiner Frau sehen, desto besser. Vielleicht hat jeder, dem wir über den Weg laufen längst gerafft, dass wir nichts jugendfreies getan haben und dass wir bestimmt nichts jugendfreies vorhaben, aber natürlich sagt keiner irgendwas. Ich bin etwas zu schnell unterwegs, vor allem auf den Treppen. Letztlich trage ich sie die letzten paar Stufen hoch und zu unserem Zimmer. Schnell husche ich mit ihr rein und trete die Tür hinter uns zu, bevor ich sie runter lasse. Meine Augen sind immer noch nur auf sie gerichtet. Alles um uns herum hab ich ausgeblendet. Die Schuhe schmeiße ich zur Seite, genauso wie ihren Jumpsuit, und das Jackett streife ich von ihren Schultern. Mit beiden Händen an ihrem Gesicht ziehe ich sie an mich und küsse sie. So sanft ich kann. Ihre warmen, weichen Hände spüre ich an meinen Seiten und sofort bekomme ich eine Gänsehaut.
„Ich glaube, das ist das erste mal, dass deine Hände warm sind, wenn du mich berührst."
Wir grinsen beide in unseren Kuss rein, sie stupst meine Nase mit ihrer an, bevor sie mich wieder in einen Kuss verwickelt.
„Wince?" murmelt sie, ihre Hände schiebt sie an meine Brust.
„Ich bin hier."
Kichernd löst sie sich von mir, ihr Blick gleitet zufrieden über meinen Oberkörper.
„Ich will mich nur ganz schnell abschminken. Das ist bestimmt jetzt schon wieder alles super verschmiert und..."
So ganz richtig zuhören tu ich gar nicht, mein Blick klebt einfach nur an ihr. An dem Hemd, was durch ihre nasse Haut inzwischen fast komplett durchsichtig ist. Dazu kommt, dass es sowieso nur an zwei Knöpfen zu geknöpft ist und damit so schon sehr viel zeigt... und je länger ich sie so betrachte, desto enger wird meine Hose.
„Leo, ich platze gleich."
„Eine Minute" lächelt sie entschuldigend und dreht sich um.

Und jetzt achten wir auch mal auf unsere Umgebung. Das Zimmer ist voller kitschiger Rosen und Ballons. Mit weit aufgerissenen Augen dreht sie sich zu mir um.
„Wir müssen uns neue Freunde suchen" murmle ich.
„Fangen wir morgen an, jetzt genießen wir erstmal den Rest der Nacht. Bin gleich wieder da."
Mein Blick klebt immer noch an ihrem Körper, während sie kurz ins Bad huscht. Erst als ich sie nicht mehr sehen kann, sehe ich mich nochmal im Zimmer um.
„Die haben doch ne Scheibe ey..."
„Definitiv, deswegen sind's auch unsere Freunde. Und wir lieben sie."
„Ja... Stimmt."

Ihre Augen glitzern immer noch, ihre noch feuchten Haare fallen zerzaust über ihre Schultern. Ich bin komplett auf dieses Funkeln in ihren Augen fixiert, sodass ich extrem schlucken muss, als ich ihre Finger im Bund meiner Hose spüre. Sie zieht mich grinsend dichter an sich und nimmt ihre Hände dann weg von mir.

„Ja du musst mich nicht so falsch süß anschauen, ich weiß doch genau, wie Faustdick du es hinter den Ohren hast. Hast du mir vor gerade mal einer Stunde da unten am Strand noch gezeigt."
„Trotzdem steh ich auch noch sehr darauf, von dir verwöhnt zu werden."
„Na dann werde ich mich mal daran machen, meine Frau glücklich zu machen."
Langsam öffne ich die zwei Knöpfe vom Hemd und streife es ihr von den Schultern. Auf dem Weg zum Bett folgt ihre Unterwäsche, dann lege ich sie sanft auf der Matratze ab und widme mich ganz entspannt jedem Millimeter ihres Körpers, während gleich der Knopf meiner Hose nen Abgang macht. Und bevor das passiert, ziehe ich sie mir einfach schnell aus.

Alles was uns reichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt