Kapitel 275

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Sicht Leo

Wincents Augen sind fast schon komplett schwarz. Er verteilt leichte Küsse auf meinem Bein, während er es sich über die Schulter legt. Mit einer Hand stützt er sich neben meinem Gesicht ab, während er sich richtig positioniert und dann mit einem festen Stoß in mich eindringt. Mir bleibt kurz die Luft weg. Wie aus Reflex kralle ich mich ins Bettlaken und werfe meinen Kopf ins Kissen zurück. Wincent variiert die Geschwindigkeit und verschließt unsere Lippen miteinander. Ich merke, wie er dem Abgrund immer näher kommt, dann zieht er sich jedoch wieder ganz aus mir zurück, schiebt mein Bein von seiner Schulter und dreht mich um. Während Wincent mich genau nach seinen Vorstellungen platziert, kralle ich mir das Kissen. Mein Becken hat er nach oben gezogen, meine Beine etwas weiter auseinander gedrückt. Ich spüre seine großen Hände, die sich in meine Hüften krallen, während er sich in mir bewegt. Seine Finger stimulieren mich noch zusätzlich und wenn er mich nicht festhalten würde, läge ich schon längst platt auf dem Bett.
Schnell werden seine Bewegungen ungleichmäßiger, dann kommt er kurz vor mir zum Höhepunkt. Erschöpft lässt er sich auf mich sinken und vergräbt seine Nase in meinen Haaren. Erst geht unsere Atmung total durcheinander, dann synchronisiert sie sich. Wincent rollt sich neben mich und zieht mich an seine verschwitzte Brust.
„Hast du all die Jahre verborgen, worauf du wirklich stehst?" schmunzle ich.
Wincent lacht kurz heiser auf, dann sieht er zu mir runter und streicht mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
„Auch wenn das definitiv sehr gut war, weil sich da einfach ordentlich was angestaut hat... Ich denke, wir bekommen das noch besser hin."
„Ach ja?"
„Definitiv..."
Mit einem Grinsen auf den Lippen zieht er mich auf sich.
„Schaffst du überhaupt noch eine Runde?" ziehe ich ihn auf... und erreiche mein gewünschtes Ziel.
„Wonach füllt's sich denn an?"
Er schiebt mich etwas nach hinten, sodass ich ihn jetzt an genau der richtigen Stelle spüre. Jap... Wincent schafft definitiv noch eine Runde. Und in dieser Runde behalte ich die Zügel in der Hand. Ich bewege mich langsam vor und zurück. Genieße, wie Wincent mich beobachtet. Er sieht meinen Körper noch genauso an, als wäre er 25 Jahre und er würde ihn zum ersten Mal sehen... meine Bewegungen sind langsam. Ich kratze leicht über seine starke Brust, er streichelt über meine Oberschenkel und meine Hüften. Unser Tempo bleibt gleichmäßig und langsam... Im Gegensatz zu eben nehmen wir uns ausgiebig Zeit für Zärtlichkeit. Auch, wenn ich den dominanten Wincent einfach mehr als nur heiß finde und ich es liebe, wenn er sich nimmt, was er will... Mindestens genau so sehr liebe ich es auch, beim Sex selber die Zügel in der Hand zu halten und mit ihm zusammen zu kommen. Wincent setzt sich auf und schlingt die Arme um mich.
„Darauf stehe ich mehr" grinst er mich an.
Schmunzelnd lege ich meine Hände an sein Gesicht, bevor ich mich vor lehne und ihn küsse.
„Ich glaube, wir könnten jetzt beide nochmal eine ordentliche Dusche vertragen."
„Mh.. noch ne Runde schaff ich jetzt aber nicht mehr" grinse ich.
Wincent steht mit mir auf dem Arm auf und trägt mich unter die Dusche, wo er mich runterlässt und das Wasser anstellt. Das warme Wasser spült uns den Schweiß vom Körper. Wincent massiert mir das Shampoo deutlich länger ein, als eigentlich nötig... aber beschweren tue ich mich darüber definitiv nicht. Damit ich auch seine Haare einseifen kann, hebt er mich wieder hoch. Er genießt mein Tun sichtlich, mindestens genauso sehr wie ich seins. Nach einer ganzen Weile unter dem heißen Wasser verlassen wir die Dusche wieder und Wincent hüllt mich in ein großes Handtuch. Er setzt mich auf die Ablage, bevor er sich selber schnell ein Handtuch um die Hüften bindet. Mit einem anderen beginnt er, meine Haare etwas zu trocknen.
„Vermisst du Kilian so sehr, dass du jetzt mich so umsorgst?"
„Ich will dir einfach mal so viel Nähe, Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit schenken, wie du verdienst."
„Ach komm her" schmunzle ich und breite die Arme aus, um ihn an mich zu ziehen.
Ich küsse die einzelnen Wassertropfen von seiner Schulter, während er seine starken Arme um mich geschlungen hat.

„Vielleicht wäre es doch keine doofe Idee, das restliche Wochenende auf unserem Zimmer zu bleiben" murmelt er und richtet sich langsam wieder auf „Nur du und ich, keine Klamotten, Essen aufs Zimmer bestellen, vielleicht ein bisschen Netflix."
„Klingt, als hätten wir dafür auch zuhause bleiben können."
„Hm... da sind wir zu schnell abgelenkt von all dem, was noch gemacht werden muss."
„Außerdem sind wir hier mal nur Wincent und Leo."
Der Morgen zieht sich also ziemlich in die Länge, vor allem, weil wir nochmal mit Kilian und Shayenne telefonieren. Gegen drei Uhr machen wir uns erst los. Trotzdem sind die Wege leerer als erwartet und wir kommen an ein paar echt schönen Spots vorbei und als wir mit unseren Pizzaschachteln zurück ins Hotel kommen, ist es schon lange dunkel.

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