Vierundachtzig

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Lia

Ich muss schon sagen, dieser Knirps Hugo ist beeindruckend, wenn man ihn in Aktion erlebt.

Mit einem Vorwärtshieb treibe ich meine Klinge in eine der feindlichen Schreckenskreaturen und wirbele noch in der Bewegung herum, um mich unter einem Hieb hinweg zu ducken. Mit einer schnellen Drehung ziehe ich meine Klinge aus der toten Kreatur, während ich der anderen hinter mir den Boden unter den Füßen wegreiße. Noch bevor sie gefallen ist, ist sie bereits tot.

Ein Gurgeln ertönt an meinem Ohr und erschrocken wirbele ich herum, doch die Kreatur, die mich offenbar angreifen wollte, packt sich bereits gurgelnd an den Hals. Keine Sekunde später fällt sie in sich zusammen und ich sehe Hugos grimmiges Lächeln, das er mir zuwirft während er schon die nächsten Feinde abschlachtet.

Sein Körper starrt genauso sehr vor Schweiß, Blut und Dreck wie meiner. Der Boden unter unseren Füßen ist zu blutverschmiertem Mstsch geworden - kaum eine Spur mehr vom reinweißen Schnee.

Ich nicke knapp zum Dank, drehe mich um und widme mich den nächsten Feinden.

"Nicht aufgeben! Sie werden noch den Tag verfluchen, an dem der König sie aus seinen Gläsern gezaubert hat!", brüllt Hugo unseren langsam aber sicher erlahmenden Truppen zu. Seine Stimme ist bereits rau und kratzig vom ganzen Geschrei, und mir geht es da leider nicht viel besser. Jedes Wort und jeder Atemzug schmerzen.

Dennoch werden wir weitermachen, dem Ansturm standhalten und Lucien und Snow so viel Zeit verschaffen, wie nur irgendmöglich.

Für eine bessere Zukunft.
Für unsere Freiheit.
Für ein besseres Leben.
Für den Frieden.

Und für ein langes, romantisches Leben wie es die normalen Menschen führen dürfen, denke ich lächelnd an Linus, der irgendwo im Lager ist und dabei hilft, die Verwundeten zu versorgen.

Wir werden beide standhalten - wir alle.

Selbst wenn wir diese Zukunft vielleicht nie erleben werden dürfen.

Freezing FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt