36. Kapitel

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Mario's Sicht:

Ich bin so unendlich froh das die beiden sich verstehen. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte wenn sie sich nicht ausstehen hätten können. Ich meine Marco ist mein bester Freund und Selena.. ich liebe sie. Und ich werde um sie kämpfen, weil ich weiß das sie Gefühle für mich hat. Allerdings kann ich verstehen das sie Zeit braucht. Ich habe ja nur einen Funken Ahnung was sie alles mitgemacht hat in den letzten Wochen.

"Ich bin ziemlich fertig. Ich geh' schlafen." sagte sie. Nachdem sie aus dem Raum war kam Marco wieder. "Woher kennst du sie?" fragte er. "Ihre kleine Schwester war mein Einlaufkind. Da habe ich sie gesehen." - "Und gleich mal angemacht." Ich lachte. "Hat aber nicht funktioniert." - "Warum? Hast du's verlernt ohne mich hm.." Marco grinste. "So wie du sie gerade erlebst, ist sie eigentlich gar nicht. Das klingt für dich jetzt scheiße, aber ich bin nicht hier weil ich dich sehen wollte. Naja schon auch aber der Grund ist eigentlich ein anderer" - "Arschloch." Marco spielte sofort auf beleidigt. "Marco sie ist am Ende. Also die kurzzusammenfassung.. Sie tanzt Hip-Hop, was sie auch beruflich machen möchte. Mit ihrem Bruder und einem Freund von ihr hat sie dann eine Gruppe gegründet. Ich habe mich mit ihr gestritten und der eine Freund wollte sie schon immer. Er hat diese Situation genutzt und sie komplett manipoliert. Er ist ein psycho. Hat mich und ihre Familie von ihr ferngehalten. Sie hatte eine Verletzung weshalb sie nicht mehr tanzen durfte, er hat ihr illegal starke Schmerzmittel gegeben und sie zum Training gezwungen. Was er sonst noch alles mit ihr gemacht hat, willst du gar nicht wissen. Glaub mir." - "Ich habe ihre Arme gesehen. Sieht ziemlich übel aus." meinte Marco. Der Versuch sie zu verdecken hat anscheinend nicht geklappt. "Spritzen. Sie hat sich selbst spritzen gegeben." - "Aber du liebst sie." sagte Marco eindringlich. Ich blickte ihm in die Augen. "Ja. Das tue ich."

"Aber ich habe schreckliche Angst etwas falsch zu machen. Bei jeder Berührung von mir erschrickt sie sofort weil sie immer noch in diesem tiefen Loch hängt in das er sie geworfen hat. Genau aus diesem Grund bin ich mit ihr hergekommen. Die Stadt und vorallem du bist völlig fremd für sie. Fremd, aber trotzdem jemand dem man vertrauen kann. Ich weiß das sie Gefühle für mich hat, das hat sie mir ja eben vor unserem Streit selbst gesagt." - "Und dieser Freund hat das dann kaputt gemacht und jetzt kann sie überhaupt keine Gefühle mehr zulassen." Ich nickte. Perfekt ausgedrückt.

Sie kann ganz einfach keine Gefühle zulassen. "Gib ihr zeit und sei für sie da." meinte Marco. "Sie muss wieder so werden wie sie war. Das was sie jetzt ist, ist das komplette Gegenteil." - "Ich weiß nicht wie sie wirklich ist."

Ich begann zu grinsen. "Also das was ich gesehen habe, ist ein schüchternes Mädchen das versucht kein Wort zu sagen um nichts falsch zu machen. Aber nachdem was du mir gerade erzählt hast, kann man ihr das auch nicht übel nehmen." erklärte Marco seine Sichtweise. Na toll. "Aber ich glaube..." - "Was Marco? Was glaubst du?" drängelte ich. "Ich mag sie." lachte er schließlich. "Idiot." gab ich zurück und warf ihm ein Kissen in seine idiotenhafte Fresse.

"Nach einer Woche bei mir, ist sie ohnehin einer Gehirnwäsche unterzogen." meinte Marco. "Ich hoffe es. Ich will die alte Selena wieder." murmelte ich. "Maahaan.. lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Erzähl mir was über sie." - "Eigentlich heißt sie Selena-Emilia Grace." begann ich. "What the Fuck. Ich weiß den Namen jetzt schon nicht mehr." - "Genau das gleiche habe ich bei der ersten Begegnung mit ihrer kleinen Schwester auch gesagt." lachte ich. "Warum? Hat die auch so 'nen komplizierten Namen?" - "Samira-Emilia Grace." - "Oumann."

"Und sie mag wirklich kein Fußball?" - "Nein. Ganz und gar nicht. Anfangs zumindestens. Sie hat mich verachtet weil ich Fußballer war.. eh.. bin. Sie wollte nichts mit mir zu tun haben, geschweigedenn mich kennen lernen." - "Aber du hast mal wieder gestalked bis sie weich wurde." stellte Marco fest. "Ich fand sie von Anfang an interessant. Ich werde mich immer an die Begegnung im Starbucks erinnern. Sie sah so... unglaublich aus."

"Moment mal.. Ich war doch dabei im Starbucks." sagte Marco plötzlich überenthusiastisch. "Hä?" - "Ja. Ich hab' sie schonmal gesehen. Nur nicht weiter nachgehakt weshalb ich sie nicht wieder erkannte." - "Stimmt. Scheiße sind wir blöd." Ich begann in einen Lachflash zu fallen.

"Ich geh' jetzt auch mal schlafen. Der Tag war definitiv zu ereignisreich." sagte ich und erhob mich. Außerdem war es bereits 2 Uhr Nachts. "Schlaf gut meine Pummelfee." grinste Marco. "Jaja. Dir auch gute Nacht." meinte ich kopfschüttelnd und lief zum Gästezimmer.

Leise öffnete ich die Tür. Ich trat ans Bett und vernahm gleichmäßige Atemzüge weshalb ich davon ausging das Selena bereits schläft. Ich zog mich bis auf meine Boxershort aus und legte mich auf die andere Seite des Bettes. Anscheinend hat ihr die Tatsache das wir in einem Raum und auch noch einem Bett schlafen, nichts ausgemacht. Der kleine Funken von Hoffnung, macht mich so unendlich glücklich.

Nächster Morgen...

Ich lag noch im Bett und schlief als ich neben mir Bewegungen und Geräusche vernahm. Ich riss meine Augen auf und blickte auf Selena. Sie saß kerzengerade im Bett und atmete heftig und schnell. Ich richtete mich ebenfalls auf. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihren Rücken.

Wieder zuckte sie zusammen. Nach einem Blick nach hinten allerdings, atmete sie erleichtert aus. "Was ist los?" fragte ich vorsichtig. "I-Ich.. ich.." Sie brach in Tränen aus. Ich weiß verdammt, ich muss ihr Zeit geben. Aber in diesem Moment musste ich sie einfach in meine Arme ziehen. Sie ließ das alles einfach zu, wahrscheinlich aus dem einfach Grund, das sie zu schwach ist um sich zu wehren.

"Ich hatte einen Alptraum. Er war hier. Er war an deiner Stelle. Neben mir im Bett. E-Es tut mir so leid." - "Aber das braucht dir doch nicht leid zu tun. Ich bin doch für dich da." - "Doch verdammt. Ich habe dich für ihn gehalten. Es ist falsch. Ich will das nicht. Du bist so ein liebenswerter Mensch und ich vertraue dir. Wahrscheinlich viel zu viel. Du hast es nicht verdient das ich dich im Traum für diesen Psychopaten halte."

"Selena das ist dein Unterbewusstsein. Du kannst nichts dafür. Solange du weißt das du mir vertrauen kannst ist alles in Ordnung." Sie atmete tief durch. "Wir sollten aufstehen. Marco ist bestimmt schon wach." murmelte sie. "Da kennst du ihn aber schlecht." lachte ich. Sie lächelte leicht und lief dann zu ihrer Tasche. "Ahh." Sie stöhnte schmerzhaft auf als sie in die Hocke ging. "Gehts?" fragte ich nachdem ich ebenfalls aufgestanden war. "Ja. Ich muss die Tabletten die mir David verschrieben hat noch holen." - "Kein Problem. Machen wir später. Soll ich dir das Badezimmer zeigen?" Sie kramte sich ein paar Sachen aus der Sporttasche und nickte dann.

Selena Emilia's Sicht:

Was habe ich so ein wunderschönes, sauberes Badezimmer vermisst. Ich schlüpfte in meine weiße Leggings von Nike und meinen schwarzen Nike Sweatshirtpulli. Ich weiß es. Ich bin ein Freak. Aber ich liebe diese Marke nun mal. Auch wenn sie wirklich mega teuer ist.

Danach machte ich mich auf die Suche nach den anderen beiden. "Guten Morgen." erklang eine verschlafene Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und Marco stand hinter mir. "Morgen." lächelte ich. Sein Anblick und vorallem seine Haare brachten mich einfach zum lachen. "Ich weiß, ich weiß. Ich sehe gut aus." scherzte er und lief an mir vorbei in die Küche. Ich folgte ihm und setzte mich auf einen der Barhocker. Mario hatte ebenfalls schon Platz genommen und war dabei sich einen Löffel Müsli in den Mund zu stecken, während er in sein Handy vertieft war. Er sieht schon echt lustig aus wenn er so konzentriert ist. Aber irgendwie auch süß.

"Selena?" drang Marco's Stimme zu mir durch. "Sry.. ich wa-" - "Jaja schon klar. Möchtest du Cafè?" - "Gerne. Danke. Nenn' mich bitte Skye." lachte ich. Eigentlich nennt mich niemand Selena außer meine Mum und Mario. "Okay. Cafè läuft. Ich bin im Bad." sagte Marco und verschwand.

Ich richtete meinen Blick wieder auf Mario. Er starrte mich etwas verwirrt an. "Was?" fragte ich lachend. "W-Warum sagst du mir deinen Spitznamen nicht?" schmollte er und schob seine Unterlippe theatralisch nach vorne. "Weil sich mein richtiger Name aus deinem Mund so schön anhört."

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt