124. Kapitel

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Jetzt ist es Mario der auf das Handy starrt. Er legt seine Hand direkt auf meinen Oberschenkel. „Mario was steht da? Was ist denn los?" hake ich direkt nach. Ich kann bereits in seinem Blick erkennen, dass darauf nichts Gutes zu sehen ist. Er schluckt, während die anderen anscheinend nicht wissen wie sie sich verhalten sollen. Und bei Marco ist das wirklich ein halbes Wunder, wenn so etwas geschieht. Mario atmet tief durch und gibt das Handy dann an mich weiter.

„Schäferstündchen im Paradis anstatt arbeiten für die Sportler-Karriere." Ich möchte nach der Überschrift am liebsten gar nicht weiterlesen. Darunter sehe ich ein Bild. Dieses Bild zeigt Mario und mich. Und zwar in einer ganz klaren Szene, die wirklich jeder versteht. Sie zeigt uns als wir in Tulum waren. Als wir so gut wie dabei waren miteinander zu schlafen. Wir stehen vor dem Fenster, Marios Hände an meinem Körper und meine Hand zwischen unseren Körpern. Ein klares Bild eben. Natürlich sieht man keine Körperstellen. Dafür würde man sie sofort verklagen. Aber dieses Bild ist ein nicht für die Öffentlichkeit bestimmtes Bild in einer ganz bestimmt für niemanden bestimmten Szene. Ich blicke zu Mario auf, der nur wie verrückt den Tisch anstarrt. „Wer macht sowas?" wirft Scarlett dann vorsichtig ein. Ich schüttle nur meinen Kopf. Mario erzählt den anderen darauf hin die Story mit dem Foto das ich bekommen habe als wir auf Mykonos waren und das er bereits seine Anwälte eingeschaltet hat. „Aber das hier steht in der BILD. Das weiß in weniger als einer Stunde jeder." beschwert er sich dann sichtlich aufgebracht. „Naja.. ihr seit ein Paar. Und das nicht gerade seit Gestern. Jeder weiß auch ohne so ein Bild das ihr.." - „miteinander in die Kiste steigt." bringt Marco den Satz von seiner Verlobten auf seine eigene Art und Weise fertig. Mario verdreht seine Augen. „Natürlich weiß das jeder mit Hirn im Kopf. Aber es sollte nicht unbedingt jeder sehen." schimpft er. Wo er Recht hat. „Ich muss telefonieren gehen." sagt er dann, drückt meine Hand nochmals kurz und steht dann auch schon auf. Ich atme tief durch. Der Appetit ist mir somit vergangen. „Hey das ist doch halb so schlimm." meint Scarlett dann, wahrscheinlich um mich irgendwie zu beruhigen. „Ja. Irgendwie schon. Aber irgendwie auch nicht. Es ist mir ja schon vor euch unangenehm das ihr sowas seht. Geschweige denn will ich nicht wissen wie peinlich Mario das vor seiner Familie ist." sage ich und wende mich beim letzten Satz an Felix. Der zuckt aber nur mit der Schulter und meint damit wohl das es ihm so zu sagen am Arsch vorbei geht. Okay. Glaube ich auch sogar. „Aber würdet ihr wollen das das die halbe Welt sieht? Nein. Und das viel Schlimmere Übel ist, das es ja irgendjemanden geben muss, der diese Fotos von uns macht. Der uns damit schaden möchte." werfe ich dann das viel größere Problem ein. Darüber haben sie anscheinend nämlich noch gar nicht nachgedacht. „Und habt ihr eine Ahnung wer das sein könnte?" fragt Marco nach. „Nein. Vielleicht. Keine Ahnung. Es gab damals eben Flo in meinem Leben. Die Story kennt ihr ja. Und in Marios Leben gab es da diese Jenny. Diese Jenny haben wir letztens in Kapstadt gesehen. Wir haben uns eingeredet es wäre Zufall. Keine Ahnung. Aber eigentlich möchte ich mir darüber nicht schon wieder den Kopf zerbrechen. Die Anwälte werden das schon machen." sage ich und seit Keine Ahnung ist auch Mario wieder anwesend. Er sieht mich zustimmend an. „Lasst uns bitte einfach nicht weiter drüber nachdenken." sagt er. Auch wenn das schwierig ist, denn jetzt schon klingelt auch mein Nachrichtenton auf dem Handy auf. David. Mein Bruder schreibt mir natürlich sofort. Er macht sich sorgen, logisch. Ich antworte nur das er das nicht braucht und Mario das regelt. Nicht darüber nachdenken eben.
„Was ist mit dir?" frage ich Mario irgendwann leise, während der Kellner irgendeine Show mit der Nachspeise abzieht. Ich sehe das er sich Gedanken macht. Wegen dem Artikel, klar. Aber er scheint auch sonst nicht sehr prickelnd aufgelegt zu sein. „Mir ist nur irgendwie.. nicht gut." meint er leise. „Sollen wir zurück fahren?" hake ich direkt nach. „Nein. Die halbe Stunde halte ich jetzt auch noch aus." winkt er ab. Ich belasse es dabei. Auch wenn mir das ganz und gar nicht gefällt. „Was haltet ihr davon wenn wir noch feiern gehen? Also wir alle außer einer natürlich." wirft Felix dann ein, nachdem wir bezahlt haben. War ja klar das dieser Vorschlag von ihm kommt. Mit dem alle außer einen meint er jemanden der auf Marie aufpasst. „Find ich eine super Idee." grinst Marco mit seinem Blick auf Scar, weil er wahrscheinlich möchte das sie aufpasst damit er mit kann. „Ich kann auf sie aufpassen. Wir machen uns einen schönen Abend mit Filme und Popcorn, hm?" meldet sich dann Mario zu Wort und wendet sich zu Marie. Diese beginnt eifrig zu nicken. „Nein quatsch das musst du nicht." sagt Marco dann doch. „Mir geht's ohnehin nicht so gut. Das passt." meint er. „Sicher das ich nicht auch mit nach Hause kommen soll?" frage ich nochmal nach. „Nach Hause." lacht Mario. Stimmt. Oumann. Das ist nicht unser zu Hause. „Nein, schon gut. Ich meld mich wenn was ist." Gesagt getan. Die Beiden fahren also mit dem einen Auto zurück zum Haus und wir begeben uns ins Nachtleben von L.A. Natürlich bin ich die ganze Zeit mit einem halben Gedanken bei Mario. Aber er ist ja kein kleines Kind mehr.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt