18. Kapitel

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"Hm?" machte er. "Du hast gesagt, du hast dir über mich den Kopf zerbrochen." Seine Augen fraßen meine förmlich auf. Wie kann ein Mensch so verdammt schöne Augen haben?! Ich schüttelte meine Gedanken wortwörtlich ab um fortzufahren. "I-Ich will nicht das du dir so viele Gedanken..." ich musste den Satz einfach abbrechen. Ich konnte aus irgend einem Grund nicht weiterreden. Ich konnte ihm nicht sagen, das ich ihm egal sein soll. Denn er ist es mir auch nicht. Und es fühlt sich einfach nur wunderschön an.

"Was? Um was soll ich mir keine Gedanken machen?" hakte er nach. "N-Nichts sch.. schon gut." stammelte ich gedankenverloren in seinem Blick. "I-Ich sollte jetzt dann mal langsam nach Hause." meinte ich und war in Wirklichkeit ein wenig traurig darüber. Wenn man darüber nachdenkt, hätte er mir genau so gut einfach einen Regenschirm geben können und ich hätte nach Hause gehen können. Oder ich wäre weitergelaufen, nass war ich ohnehin.

"Dann fahre ich dich aber." bestimmte er. "Nein. Nein kommt gar nicht in Frage." lehnte ich ab. "Okay. Dann musst du hier bleiben." sagte er vollkommen ernst. "Was? Mario ich bin 22 ich kann alleine nach Hause fahren." lachte ich. "Ich lass dich bestimmt nicht im Stockdunkeln durch die Münchner Innenstadt laufen." gab er von sich, als wäre es das normalste dieser Welt. Okay. Es ist das normalste dieser Welt. "Muss ich jetzt ernsthaft mit dir disskutieren?" schnaufte ich genervt. "Ja." war seine Antwort.

"Ja?" wiederholte ich. "Ja." - "Mario!" jammerte ich. "Selena-Emilia!" äffte er mich nach. "Mein Name ist zu lang für sowas." sagte ich skeptisch. "Stimmt." lachte er.

"So kommen wir nicht weiter.." murmelte ich. "Fahren lassen oder hier bleiben." machte er stur weiter. "Hm... Okay. Selber schuld. Hier bleiben." antwortete ich. Bin ich dumm oder so?! Mit einem zufriedenen Grinsen ließ er sich zurück auf die Couch sinken.

"Kannst gleich weggehen. Da schlaf ich heute Nacht." - "Nope. Ich." entgegnete er. "Nein. Du schläfst da wo du immer schläfst." - "Kann ich leider nicht. Mein Bett ist heute Nacht belegt." - "Mario!" - "Selena-Emilia!" Er ist so ein Idiot. Wir fingen beide an zu lachen. "Nein jetzt mal im Ernst. Ich wohn hier nicht allein du kannst nicht auf der Couch schlafen." redete er schließlich Klartext. "Aber du schon oder wie?" fragte ich skeptisch. "Was ist schlimmer? Mein Bruder kommt mitten in der Nacht und sieht mich. Oder mein Bruder kommt mitten in der Nacht und sieht dich, erschreckt sich und stirbt an einem Herzinfakt." lachte er. "Dein Bruder wohnt hier?" - "Ja. Eigentlich, wohnt mein anderer auch so gut wie hier."
"Und wie lösen wir jetzt unser Problem?" wollte ich wissen. "Du schläfst jedenfalls nicht auf der Couch." fügte ich noch hinzu. "Du auch nicht." entgegnete er stur. "Hab ich dir schon mal gesagt, das du mir auf die Nerven gehst?" meinte ich während ich mich erhob. "Hör ich zum ersten Mal. Wo willst du hin?" fragte er.  "Wo ist dein Zimmer?" - "Die da vorne." antwortete er verwirrt und deutete auf eine der Türen.

Er folgte mir und als ich die Tür öffnete, stockte mir erstmal wieder der Atem. "Was?" fragte er über meine Schulter hinweg. Scheiße! Er steht richtig nah hinter mir. "D-Das nennst du Schlafzimmer?" fragte ich, während ich mich unter seinem Arm, den er am Türrahmen abgestützt hatte, drehte. "Ehm. Man kann auch Badezimmer sagen aber ich finde ja persönlich das passt nicht so.." sagte er und begann zu lachen.

"Diese Quadratmeter müssen wir bei uns zu Hause auf David, Samira und mich aufteilen." erklärte ich. Naja vielleicht nicht ganz. Er zuckte nur grinsend mit den Schultern. "Oumann.." schnaufte ich aus und entfernte mich einen Schritt von ihm ins Innere des Raumes. Ich stehe gerade im Schlafzimmer von Mario. Vor ein paar Tagen fühlte ich mich noch genervt von seiner Anwesenheit und jetzt?!

"Weißt du, ich kann's echt nicht glauben das du mich dazu bringst das hier zu tun." sagte ich zu ihm. Wieder kamen nur Blicke von ihm. Blicke, die zufrieden, glücklich und gleichzeitig verwirrt wirkten.

"Du hast keine Schlafsachen dabei." stellte er nach einiger Zeit Stille fest. "Dein Pulli geht mir bis zu den Knien." sagte ich, ebenfalls als Feststellung. "Höchstens bis 10 cm vor deinen Knien aber... lass ich gelten." lachte er.

"Du bist bestimmt voll der Frauenheld der jedes Wochenende eine andere hat." grinste ich um ihn zu ärgern. "Ich geb' dir gleich Frauenheld." lachte er und kam auf mich zu. So schnell konnte ich nicht mal reagieren begann er mich zu kitzeln. Und wer mich kennt, weiß das man mich mit Kitzeln zu allem bringt. U-Und... er kennt mich nicht... weiß es aber anscheinend trotzdem..

"Hör auf!" lachte ich. Mittlerweile lag ich auf seinem Bett und er halb sitzend, liegend, keine Ahnung was das war, neben mir, seinen Kopf auf seinen Arm gestützt. Als er bemerkte das meine Augen mir irgendwann zufielen, betätigte er den Lichtschalter neben dem Bett und danach war ich komplett weg.

Mario's Sicht:

Ich hatte das Gefühl, noch nie schöner eingeschlafen zu sein als gestern Nacht. Sie ist so wunderschön. Ich konnte bereits um 8 Uhr Morgens nicht mehr schlafen. So etwas ist mir auch noch nicht passiert. Eine weitere Stunde, beobachtete ich sie einfach nur beim schlafen, bis ich schließlich doch aufstand. Ich ging duschen und danach traf ich auf Fabi der am Frühstücken war.

"Morgen." grinste ich. "Guten Morgen." sagte er iritiert. "Und, wie geht's so?" fragte ich während ich mich auf einen Stuhl sinken ließ. "Warum bist du so gut drauf?" lenkte er mit zugekniffenen Augen ab. "Deshalb." murmelte ich ihm leise zu, als ich Selena aus meinem Zimmer kommen sah.

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Dankee für die vielen Votes und lieben Kommentare.

Mir fällt leider trotzdem auf das die Votes von Kapitel zu Kapitel weniger werden :/

Deshalb frag' ich mich ob ich die Geschichten vielleicht doch stoppen soll? :(

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt