83. Kapitel

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Mario's Sicht:

Gerade als ich vom Training nach Hause komme und die Auffahrt hochfahre, sperrt Selena die Haustüre auf. Neben ihr steht dieser Tom. Schon wieder.

Ich steige aus und sie lächelt mich augenblicklich an. "Hey." hauche ich und küsse sie kurz. "Hi." werfe ich dann Tom noch zu. Drinnen schmeiße ich meine Sporttasche einfach auf die erste Stufe der Kellertreppe. Ich hatte heute auch noch meine eigenen Klamotten dabei, da ich vorher noch laufen war. Eigentlich werden die Sachen ja dort gewaschen. Um so etwas braucht man sich gar nicht zu kümmern.

Danach gehe ich in die Küche, wo Selena am Thresen steht und Tom auf der anderen Seite auf dem Barhocker sitzt. Ich nehme mir eine Flasche Wasser und stelle mich damit neben sie. "Und? Hast du schon einen Job?" möchte sie wissen. Er senkt seinen Blick. "Ich habe erst mal das ganze Training aufgeholt. Die letzten Tage habe ich nur mit Sport verbracht." versucht er zu erklären. Ich nicke wissend, worauf Selena mich empört ansieht. "Was? Das ist doch klar. Die anderen sind alle schon viel weiter. Er muss das alles nacharbeiten. Ich schätze er hat einen straffen Trainingsplan." meine ich selbstverständlich. Selena schüttelt nur ihren Kopf. "Du hast doch selbst gesagt das er einen Job braucht." sagt sie zu mir. "Ja schon. Aber eben erst wenn er dort richtig angekommen ist. Dann kann er sich immer noch darum kümmern." meine ich. "Da bin ich eigentlich anderer Meinung.." murmelt sie. Na super. Das kann bei unserer Kindererziehung ja was werden.

"Ach ja, meine Eltern kommen heute noch, hatte ich vergessen." meine ich zu Selena und möchte mich eigentlich mit meinem Handy auf die Couch schmeißen. "Was? Schön das du mir das auch mal sagst." beschwert sie sich. "Ist doch egal. Jetzt weißt du's ja." meine ich locker. Sie lacht nur auf. "Du wirst immer dieser Termin-Chaot bleiben." schmunzelt sie. "Vielleicht liegt das an dir." Ich zucke nur mit meiner Schulter. "An mir?" Ich nicke. "Falls du dich erinnern kannst habe ich meine Eltern schon damals wegen dir vergessen. Weil du im Krankenhaus warst." tadle ich. Sie lacht nur. "Idiot." murmelt sie vor sich hin und unterhält sich dann mit Tom. Couch. Endlich bist du meine.

Eine Stunde später klingelt es auch schon an der Haustür. Tom hat sich mittlerweile schon verabschiedet und ist mit dem Bus nach Hause gefahren. "Hey mein lieblingsbruder." kommt Felix grinsend rein und schlägt mir mit voller Wucht auf die Schulter, weshalb ich mir diese mit einem schmerzverzertem Gesicht reibe. "Das sagst du doch auch zu jedem von uns." murmel ich. "Richtig." grinst er. Danach zieht er Selena in eine Umarmung. "Arschloch." schimpfe ich.

"Mario nicht solche Worte." Mit diesem Satz kommt meine Mum rein. "Jaja." murmel ich und umarme sie kurz. Das Gleiche mit meinem Dad. "Na, wie geht's euch?" fragt meine Mum, nachdem wir alle mit einem Glas Wein an unserem Esstisch sitzen. Ich lege lächelnd eine Hand auf Selena's Oberschenkel. "Gut. Sehr gut." antworte ich. Selena sieht mich nur ebenfalls lächelnd an. Stundenlang könnte ich in diesen Gesichtsausdruck starren.

Mein Dad räuspert sich allerdings und reisst mich komplett aus meiner Traumwelt. Danach beginnt er mit mir ein Gespräch über irgendwelche wichtigen Dinge, die für mich eigentlich ganz und gar nicht wichtig erscheinen. Aber was soll man machen.

Selena's Sicht:

"Ihr habt mir noch gar nicht eueren oberen Stock gezeigt." sagt Astrid auffordernd zu mir. Richtig. Den haben wir umgestaltet. Das was Mario da ausgesucht hatte, war schrecklich. Er hat das Haus ja ohne mich geplant, da wir zu dieser Zeit ja... nun ja getrennt waren. Das war meine Zeit in Afrika. "Ich mach das." antworte ich. Wir stehen beide auf, worauf Mario mich kurz anlächelt. Ich liebe diese kleinen Dinge, die er mit immer schenkt. Was will ich mit Geschenken für tausende von Euro, wenn so etwas fehlt?

"Hübsch, hübsch." kommentiert Astrid als wir kurz vorm letzten Zimmer sind. "Man merkt das da eine Frau ihre Hand im Spiel hatte." lacht sie, was auch mich zum Schmunzeln bringt. "Das Zimmer ist noch leer." meine ich. Ansonsten befinden sich hier oben unser Schlafzimmer, zwei Badezimmer und ein Arbeitszimmer.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt