Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)

12. Kapitel

Natürlich weiß ich was passiert ist. Flo hat mir gedroht und Mario, naja.. er hat mich sozusagen gerettet. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn er nicht gekommen wäre. Ich weiß nicht was genau Flo vor hatte. Ich weiß eigentlich gar nichts mehr...

Mario's Sicht:

Ich kam zu Hause an und lief die Treppenstufen nach oben. Ich ließ mich auf mein Bett sinken und raufte meine Haare. Der Moment, indem ich sie habe tanzen sehen, war magisch. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Ihre Bewegungen waren... perfekt. Sie hat wirklich was drauf. Warum vergoldet sie ihre Zeit damit beim FC Bayern die Freizeittherapeuthin zu spielen? Sie könnte so viel aus ihrem Talent machen. Sie könnte locker von ihrem Hobby leben.

Ich habe keine Ahnung was dieser Typ von ihr wollte. Jedenfalls bin ich froh darüber, mich doch entschieden zu haben sie nach der Aufführung zu suchen. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert wäre wenn ich nicht gekommen wäre.

Scheiße Mario! Sie will nichts von mir. Sie wollte anfangs warscheinlich nicht einmal meinen Namen wissen. Und ich... ich hatte nichts besseres zu tun als sie von Anfang an anzumachen. Jetzt sieht das ganz anders aus. Wenn ich an sie denke, bekomme ich Gänsehaut. Wenn ich sie sehe, kribbelt es in meinem Bauch. Wenn ich sie berühre, macht mein Herz einen Sprung. Was soll das heißen verdammt?! Ich hatte noch nie so ein Gefühl bei einer Frau.

Ich muss es herausfinden. So viel steht fest. Nur wie? Wie stellt man sowas an? Ich habe doch keine Ahnung von Gefühlen geschweigedenn von Liebe. Dieses Wort, ich hasse es. Liebe. Liebe existiert nicht in meiner Welt.

"Selena-Emilia Grace.." murmelte ich vor mich hin und lies mich Rückwärts in meine Kissen sinken.

Selena-Emilia's Sicht:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, glitten meine Gedanken direkt zu Gestern. Zu Flo. Aber vorallem zu Mario.

Fuck man! Ich glaube Mario steht echt auf mich. Aber ich doch nicht auf ihn. Irgendwie fühle ich mich regelrecht schuldig ihm gegenüber. Weil er mir gestern geholfen hat. Ich hätte aber keine Hilfe gebraucht. Erstens wäre ich selber mit ihm fertig geworden und zweitens, gab es nichts wofür man Grund zur Sorge haben sollte. Flo ist eben so. Er nimt sich was er will. Und was er will, bin ich. Das war ich schon immer. Aus diesem Grund wollte ich auch damals nichts mehr mit ihm zu tun haben. Aber wir geben nun mal das perfekte Team ab. Und im Team, sind wir unschlagbar. Dieses Angebot wieder mit ihm zu tanzen, muss ich mir wirklich nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Was mir allerdings gerade durch meine Gedanken strömt ist, dass ich in einer halben Stunde an der Säbener sein muss. In windeseile sprang ich unter die Dusche und zog mich danach an. Mit einem 'Morgen Mum' huschte ich durch die Küche, schnappte mir einen Apfel und war auch wieder weg. Am Gelände des FC Bayern angekommen, lief ich direkt auf das Feld da sie schon am trainieren waren.

Ich beobachtete mal wieder das Training. Kurz vor Ende machte ich mich auf den Weg nach Drinnen. Ich will es mir zwar nicht eingestehen, aber ich tue das um ein Aufeinandertreffen mit Mario zu verhindern. Ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll. Es fühlt sich so komisch an in seiner Nähe zu sein. Schon als ich noch gar nicht gesehen habe, wer heute aller am Training teilnimt, habe ich gewusst, dass Mario hier ist.

Ich machte mich also an die Spieleranalysen im Aspekt Charaktereigenschaften. Ich weiß, klingt wie bei kleinen Kindern, ist es aber nicht. Plötzlich klopfte es an der Tür und gleich darauf wurde sie geöffnet. "Draußen ist jemand für dich. Wir konnten ihn nur leider aus Sicherheitsgründen nicht reinlassen." sagte irgend ein Security, der im Türrahmen stand. "Ehm. Ja okay. Danke." meinte ich verwirrt. Ich packte schnell meinen Ordner weg und lief schließlich aufs Trainingsgelände.

"Flo?" rief ich aus als ich ihn erblickte. "Hey." grinste er. "Was willst du hier? Und woher weißt du das ich hier arbeite?" wollte ich wissen. "Du weißt doch, ich bekomme alles raus, wenn ich es will. Und was ich hier will? Dich, Schätzchen." schleimte er und legte seine Hand an meine Wange. Ich stieß sie grob weg. "Ich will dich aber nicht." fauchte ich. "Du weißt genau, wie wir beim tanzen harmonieren." - "Richtig. Beim tanzen. Aber auch 'nur' beim tanzen." antwortete ich. Er entfernte sich ein kleines Stück von mir. Diese Geste der Einsicht hätte ich jetzt wiederum nicht erwartet. "Nur tanzen." sagte er mit einem auffordernden Ton.

"Du meinst, wir beide, das würde wieder funktionieren?" fragte ich unsicher. "Natürlich würde das funktionieren. Du und Ich. Wir sind eins wenn wir in unserem Element sind." sprach er. Diese Worte hatten bei ihm so einen Klang der Überzeugung. "Und was ist mit meiner Arbeit hier?" - "Die machst du erst Mal weiter. Kündigen, kannst du immer." meinte er. Wie kann ein Mensch so einfühlsam, aber auch gleichzeitig manchmal so eiskalt sein? Ich verstehe das einfach nicht. "Okay. Was ist mit David? Ich kann ihn nicht im Stich lassen." - "Du weißt das ich der letzte bin der David wegschicken würde. Er ist gut und er passt perfekt zum Rest der Truppe." - "Das heißt du würdest ihm auch einen Platz in deiner Gruppe geben?" hakte ich nach. "Natürlich nicht so einen, den du bekommst, aber grundsätzlich: ja." - "Ich werd ihn heute fragen." meinte ich.

"Also sind wir wieder ein Team?" fragte er und trat mir wieder näher. "I-Ich denke schon. Aber ich will mir keine Sorgen darüber machen müssen, das du wieder oder noch Gefühle für mich hast." - "Musst du nicht." murmelte er und legte wieder seine Hand an meinen Kopf. Eigentlich ist das gerade das totale Gegenteil zum keine Gefühle haben. Trotzdem beließ ich es dieses Mal dabei, das er sie nach kurzer Zeit von selbst wieder nach unten nahm.

"Wir sehen uns Morgen beim Training. Zeit wie immer." teilte er mir lächelnd mit, während er ein paar Schritte nach hinten lief und sich mit einem Tanzschritt gekonnt umdrehte um endgültig zu verschwindem. Lachend schüttelte ich meinen Kopf. Als ich mich ebenfalls, nur in die andere Richtung, umdrehte, sah ich schon wie jemand auf mich zu kam...

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Dankee ♡