125. Kapitel

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„Mario, sie ist völlig verstört!" sagt Marco zu mir als wir zurück sind. Selena sitzt wie ein Häufchen Elend auf der großen Couch, auf der sie noch kleiner wirkt, als sie eigentlich ist. Felix sitzt einfach nur still neben ihr und streicht ihr über den Rücken. „K-Kannst du Marie.. sie sollte das nicht mitkriegen." sage ich dann zu Scar. Sie nickt direkt und geht mit der kleinen runter. Wahrscheinlich ins Kino. „Mario!" wiederholt Marco sich dann, als die Beiden weg sind. „Das weiß ich selbst, verdammt!" schreie ich ihn an, schiebe aber gleich noch ein ‚sorry' hinterher. Ich beginne wieder im Raum auf und ab zu tigern. „Könnte uns wer verraten was hier los ist?" höre ich wieder Marcos Stimme. Wie kann der nur so hartnäckig sein. In meinem Kopf rattert es alle möglichen Zufälle durch. Alle Möglichkeiten, warum der hier sein könnte. Aber letztendlich komme ich immer wieder auf den Gedanken, dass es nach dem das wir Jenny bereits gesehen haben, und dem was mit diesen Fotos in letzter Zeit war, einfach kein Zufall sein kann. „Was macht der hier, Mario?" vernehme ich dann eine schwache Stimme. Augenblicklich bleibe ich stehen und sehe sie an. Sie ist voller Schmerz. „WER? Was macht WER hier?!" wirft Marco nun wieder ein. „Flo. Eben am Strand. Da war Florian." klärt Selena ihn endlich auf. Sofort ist er still und sagt wohl das gleiche aus wie ich. Sorge. Selena legt ihre Hände in ihr Gesicht und atmet tief durch. „Das ist kein Zufall mehr." stellt sie fest. Ich sehe sie wissend an. „Geht das jetzt schon wieder los." beschwert Marco sich direkt, darüber dass wir ihn nicht komplett aufklären. Ich erzähle es ihm also. Das mit Jenny, das mit dem Foto auf Selenas Handy. „Das ist kein Zufall." kommt von ihm. „Danke, das wissen wir auch." keife ich. Er weiß ich meine es nicht so. „Ich... ich werde sofort in Deutschland anrufen. Die sollen sich kümmern. Die sollen dem nachgehen. Egal was. Einfach Allem. Ich engagiere einen Privatdetektiv. Keine Ahnung.." plappere ich direkt drauf los und bin schon dabei in mein Handy zu tippen. „Mario." vernehme ich nur leise. „Mario!" wiederholt Marco sich dann noch einmal. Ich sehe auf und er deutet mit seinem Kopf zu Selena, die da mit Felix völlig verstört sitzt. Er hat Recht. Ich bin so ein Idiot. Sofort lege ich das Telefon aus der Hand. Das kann warten. Ich gehe zu ihr und setze mich neben sie. Felix blicke ich dankend an, worauf die anderen zwei dann auch verschwinden. Ich schlinge meine Arme um sie und halte sie einfach nur fest. Sie schnieft auf, zittert immer noch. Ich merke wie Tränen aus ihren Augen laufen. „Er wird dir nicht näher kommen, das verspreche ich dir, Baby. Er wird nicht nochmal in irgendeiner Art und Weise in dein Leben treten." sage ich leise zu ihr. Sofort schmiegt sie sich noch enger an mich. So sitzen wir ewig einfach nur da. Alles, was ich tun kann ist sie zu beschützen. Und das werde ich.

*Nächster Morgen*

Anscheinend sind wir auf der Couch eingeschlafen. Denn als ich blinzelnd aufwache, sitzen die andern bereits beim Frühstück und gepackte Koffer stehen vor der Tür. „Morgen." murmle ich leise. „Wir waren so frei." sagt Marco dann. Er und Scar haben auch unsere Koffer gepackt. Vermutlich wollten sie uns schlafen lassen. „Danke." meine ich leicht lächelnd. „Ich muss telefonieren." sage ich dann und verschwinde nach draußen. Jetzt erledige ich das, was ich gestern schon tun wollte.

Selena's Sicht:

Ich nehme kaum wahr wie ich aufstehe und mich einfach zu den anderen setze. Ich möchte auch gerade nicht reden. Das scheinen sie zu bemerken. Ohne groß ein weiteres Wort darüber zu verlieren, setzen wir uns irgendwann ins Auto um zum Flughafen zu fahren. Wir geben das Auto zurück und laufen dann weiter. „Du weißt, dass ich mich jedes Mal wieder für dich prügeln würde, oder? Und Marco, Fabian, oder auf jeden Fall auch Mario, würden das auch tun." sagt Felix zu mir, wobei ich mir nicht sicher bin ob er das wirklich so spasseshalber meint wie er es gerade rüberbringt. Ich lächle ihn schwach an. „Danke." sage ich leicht lachend, denn der Gedanke bringt mich tatsächlich zum lachen. Ich habe wirklich die besten Freunde der Welt, mit dem besten Ehemann des Universums und dessen Familie ist ebenso ein Traum. Was will ich also mehr? Mir das von diesem Arsch versauen lassen? Bestimmt nicht. Ich schließe die paar Schritte die ich hinter Mario laufe schnell auf und drücke mich einfach unter seinen Arm. Er sieht ich mit hochgezogener Augenbraue an. „Das war die perfekteste Zeit die ich je hatte." spiele ich auf die letzten Wochen an. „Dabei ist doch so unendlich viel schief gegangen." murmelt er bedrückt. „Aber das ist nicht schlimm. Das gehört eben dazu. Irgendwie, gehört es doch schon fast zu unserem Leben, dass uns ständig irgendwelche Steine in den Weg gelegt werden. Wäre doch sonst langweilig, oder?" meine ich und mache mich tatsächlich ein wenig lustig über die ganze Situation. Mario lacht ebenfalls auf. „Wir können's eh nicht ändern." sagt er dann feststellend. Er drückt mich mit Hilfe seines freien Armes an sich und setzt einen Kuss auf meine Stirn.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt