74. Kapitel

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"Wie läuft das jetzt zwischen Mario und dir?" fragt mich Marco der gemeinsam mit mir und Andrè auf einer Bank neben dem Trainingsplatz der Nationalmannschaft sitzt. "Was meinst du damit?" Ich dachte das wäre alles längst geklärt. "Naja so wie ihr euch anseht.." murmelt Andrè. "Nur weil du und Montana euch nicht anzickt denke ich doch auch nicht sofort das ihr wieder zusammen kommt." Die beiden sehen mich beschämt an. Was mischen sie sich auch ständig ein? Sollen die doch Mario damit nerven, der ist doch ihr best buddy. Außerdem was sollte dieser Kommentar von Andrè. Soll ich mir die Augen zukleben wenn sie Mario erfassen oder was?

Ich stehe auf und möchte mich auf den Weg zurück ins Hotel machen wobei ich auf dem Handy die letzten Posts im Account des DFB's checke.

"Skyee?!" Mir werden plötzlich von hinten Arme um die Schultern gelegt.
"Hm?" Ich drehe mich um und dann lässt Joshua auch schon wieder los. Mit ihm und Julian habe ich mich in den letzten Tagen ein wenig angefreundet. "Mir ist langweilig." lacht er. "Und was kann ich da dafür?" frage ich belustigt. Er sieht mich grinsend an. "Also ich wollte meine Freizeit eigentlich mit Training nutzen.." murmel ich. Super. Jetzt schmollt er. Der kommt mir vor wie meine kleine Schwester...

Allerdings verändert sich seine Miene schlagartig und es kommt mir vor als würden seine Zahnräder im Gehirn auf Hochtouren laufen.

"Aber dein Training besteht doch aus Hip-Hop?" - "Was soll diese komische Trainings-Betonung?" frage ich mit hochgezogener Augenbraue. "Naja komm schon das das kein richtiges Training ist weiß doch jeder." wirft er ein.

"Ganz dünnes Eis, Bruder." kommt plötzlich Mario, der an uns vorbei geht und Joshua mit diesem Kommentar auf die Schulter klopft. Ich bewundere Mario und mich wirklich wie gut wir es hinbekommen normal miteinander umzugehen.

"Da hat er allerdings Recht." sage ich an Joshua gewandt. "Du könntest mich heute Abend im Club vom Gegenteil überzeugen. Da kannst du trainieren und gleichzeitig meine Langeweile unterbinden." sagt er und legt ein unnatürliches Grinsen auf. Ach ja richtig.. Morgen ist nur ein kleines Training. Das mit dem Club haben die Jungs mir auch schon beigebracht. Eine eigentlich stink normale Discothek hier in Frankfurt die das Privileg besitzt das ab und zu die Spieler in ihrer Nationalmannschaftswoche zum 'feiern' ohne Alkohol und mit Zeitbegrenzung vorbei kommen. Ich war ja bereits einmal dort.

"Julian kommt auch mit und wenns sein musst kannst du auch Marco das Spatzenhirn mitbringen." scherzt er. "Lass' ihn das ja nicht hören." lache ich. "Okay überzeugt. Um 10 Uhr in der Lobby." - "Yes." Er freut sich übertrieben und legt eine siegerische Geste mit oben drauf.

Mit einem Lachen gehe ich in den Aufzug um erst einmal unter die Dusche zu springen. Gerade als ich mir nur in ein Handtuch gewickelt etwas zum Anziehen aus meinem Koffer suchen möchte, klopft es an meiner Zimmertür.

"War ja klar." meine ich und gehe wieder ins Innere von dem Raum um mein Vorhaben fortzusetzen. Marco lässt sich ohne irgend ein Wort auf mein Bett fallen. Darauf hin sehe ich ihn abwartend an. "Was?" fragt er als wäre es das normalste der Welt das er einfach auftaucht und ohne ein Wort in meinem Bett liegt. "Warum bist du hier?" frage ich dann. "Ich wollte ein wenig Gesellschaft." murmelt er und tippt etwas auf sein Handy.

"Haben dich deine zwei Ehepartner ausgeschlossen, was?" frage ich schmunzelnd um auf Andrè und Mario anzuspielen. "Die gehen noch in Club." Ich fange an zu lachen.

"Tja da muss ich dich enttäuschen. Das selbe habe ich auch vor." lache ich und lehne mich mit meinen Klamotten auf den Armen in den Türrahmen zum Badezimmer.
Marco setzt sich augenblicklich auf. "Das ist jetzt nicht euer Ernst oder? Gibt es in dem Schuppen hier auch noch jemanden der keinen Bock auf dröhnende Musik und besoffene Menschen hat?" Er schmeisst theatralisch seine Arme in die Luft.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt