16. Kapitel

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Am nächsten Morgen weckte mich mein Handy. Ich widmdte meinem Blick erst der Uhrzeit. 9:00 Uhr Morgens. Gleich darauf las ich Whatsapp auf meinem Bildschirm. Selber schuld wen ich es nicht auf lautlos stelle.

MARIO: Hey. Kann ich bitte mit dir reden? Heute 10:00 Uhr im Starbucks? Bitte!

Was will er von mir? Mir sagen das er auf mich steht oder was? Ich war eigentlich froh ihn endgültig los zu sein. Aber ich bin ihm wenigstens dieses Treffen schuldig. Er hat mir damals mit Flo geholfen und letztens auf der Party habe ich mich ja auch normal mit ihm unterhalten.

ICH: Okay. Ich hab aber höchstens eine halbe Stunde. :)

Ich legte mein Handy weg, was ich mir hätte sparen können da es gleich wieder klingelte.

MARIO: Kein Ding. Freu mich! :)

Ich antwortete nicht mehr sondern schwang mich schweren Herzens aus dem Bett unter die Dusche. Ich zog mir gleich Klamotten an die ich zum tanzen benutzen konnte und stopfte Alltagssachen in meine Nike-Trainingstasche. Um 10 Uhr mit Mario und halb 11 ist Training da die neuen kommen.

"Morgen." murmelte ich ironisch als ich in der Küche ankam. Oh Wunder! Es ist niemand zu Hause. Erst als ich vor der Kaffeemaschine stand, bemerkte ich das ich gleich zu Starbucks gehe und mir das zu Hause also sparen kann. Ich verfrachtete meinen Körper in mein Auto und eine viertel Stunde später kam ich am Cafè an. 10:05. Er wird's verkraften.

Mit zwei Bechern in der Hand stand er vor der Eingangstür. Auch wenn er mir wirklich leicht auf die Nerven geht, muss ich mal wieder zugeben das er richtig hünsch ist. Sein Style ist perfekt und wie er da so steht und in der kälte wartet.. Nein!

"Hey." begrüßte ich ihn. "Hey. Ich hoffe du magst Latte." lachte er und hielt mir einen Becher entgegen. "Bist du mein Getränkelieferant oder so?" Sein Blick trug Verwirrung. "Letztens Bier. Jetzt Cafè. Danke." lächelte ich. "Kein Problem." meinte er. "Also. Warum bin ich hier?" fragte ich und nahm einen Schluck aus dem Becher. "Ja.. also... ich wollte mir dir reden. Wegen deiner Kündigung und das du wieder mit diesem Flo, den ich ja schon kennengelernt habe.." Sein Körper spannte sich augenblicklich an und seine Stimme wurde aggressiver. "...Kontakt hast." fing er an. "Mario. Respekt für dein Interesse aber.. was geht dich das an?" - "Warum tust du das?" fragte er und sein Blick wirkte leidend. "Warum?" Ich warf einen Blick auf meine Uhr. "Soll ich dir zeigen Warum?" Er zuckte mit den Schultern. "Also gut.." meinte ich und lief los in Richtung Auto. Er folgte mir und gerade noch pünktlich um halb 11 kamen wir am Fabrikgebäude an.

"Hier trainiert ihr?" wollte Mario wissen, während wir ins Innere liefen. "Jap." antwortete ich. "Was macht er hier?" kam uns Flo entgegen. "Er ist wegen mir hier und er heißt Mario." sagte ich in einem klaren Ton. "Ich will nicht das er hier ist." schimpfte Flo. "Okay. Wir können auch wieder gehen." meinte ich kurzerhand und zog Mario am Handgelenk mit mir. "N-Nein." sagte Flo. Ein kurzes Grinsen huschte über meine Lippen. "Er kann sich ja an den Rand setzen." murmelte Flo schließlich. Zufrieden drehte ich mich um und Mario lief von allein zur Wand, setzte sich auf den Boden und blickte abwartend zu uns.

"Boyfriend." wandte ich mich an David der an der Anlage stand. Er tippte auf dem iPod auf dem alle Songs gespeichert sind rum und in der kurzen Pause bis die Musik beginnt stellte sich jeder an seinen Platz. Schon gleich am Anfang fiel mir auf, das Flo heute anders tanzt. Mich anders berührt. Er versucht Mario zu provozieren. Als ich am Ende der Choreo einen Blick auf Mario warf, konnte ich mich davon überzeugen, dass Flo's Strategie aufgeht. Mario hat seine Arme auf seine Knie gestützt und seine Hände verschlossen. Mit starrem Blick starrte er auf Flo und mich. In seinen Augen stand pure Wut. Aus diesem Grund löste ich mich sofort aus meiner Pose.

"Ich hatte mir gedacht wir könnten Usher-More machen. Denkt drüber nach." meinte ich zu den anderen und lief dann zu Mario. "Kommst du mit? Ich glaube es ist keine gute Idee dich hier drinnen zu lassen." meinte ich zu ihm. Er erhob sich, beließ aber seinen Blick bis wir draußen waren auf Flo.

"Weißt du jetzt warum ich das mache?" fing ich an. Er senkte seinen Kopf. "Das Tanzen ist mein Leben, Mario. Ausgerechnet du müsstest das doch verstehen! Bei dir ist es Fußball!" fuhr ich fort. Langsam hob er seinen Blick. Da waren sie wieder, diese Rehbraunen Augen. "Tu ich ja. Nur warum er?" lenkte er ein und brachte das Thema wieder auf Flo. "Wenn es dir um ihn geht, kannst du jetzt gehen, Mario." meinte ich streng. "Nein. Er ist mir doch scheiß egal." murmelte er. "Aber ich bin es nicht. Richtig?" - "Ich will doch nur nicht das du dir eine Chance verbaust." lenkte er ab. "Das..." sagte ich und deutete auf die Tür durch die wir eben das Gebäude verlassen haben. "...ist meine Chance." machte ich ihm klar. Warum tue ich das eigentlich? Ich versuche ihn zu überzeugen das es das richtige für mich ist! Eigentlich kann es mir egal sein, was er denkt. Ist es aber aus irgendeinem Grund nicht...

"Du tanzt übrigens richtig gut." meinte er. "Habe ich schon mal gesagt oder?" lachte er dann und kratzte sich am Hinterkopf. "Ja. Damals bei Sportstotal. Aber egal jetzt. Mario, mach dir bitte nicht so viele Gedanken über mich. Ich bin schon ein großes Mädchen und wenn was ist, ruf ich dich an." lächelte ich und versuchte geschickt zu verpacken, das er aufhören soll sich in mich reinzusteigern und sich zu verknallen. Wenn man das so nennen kann...

"Das machst du aber wirklich." sagte er. Ich bejahte diesen Satz mit einem Lächeln. "Sehen wir uns irgendwann?" fragte er schließlich. Am liebsten hätte ich ihm für diese Frage eine geklatscht. "Vielleicht sag ich dir, wo unser nächster Auftritt ist." lachte ich. Er entgegnete ebenfalls ein Grinsen. Warum denkt mein Kopf etwas aber raus kommt schlussendlich das komplette Gegenteil?

"Soll ich dich noch irgendwo hinfahren?" fragte ich, da er ja mit mir hergekommen war und die Fabrik nicht gerade Zentral liegt. "Ich ruf mir 'n Taxi." lehnte er ab. "Okay. Also.. dann bis demnächst." meinte ich. "Jap." lächelte er. Soll ich ihn jetzt umarmen? Lieber nicht..

Die Entscheidung nahm er mir ab indem er einen seiner Arme kurz um mich schlang. Ich erwiederte dies und ich weiß mal wieder nicht warum. Fuck man! Warum mache ich das verdammt?

Mit einem letzten Lächeln drehte er sich um und lief zum Tor des Geländes. Ich wollte wieder in die Halle aber meine Beine trugen mich aus was weiß ich für einem Grund nicht nach drinnen. Ich wollte meinen Blick senken aber meine Pupillen bewegten sich nicht nach unten.

Erst als er endgültig aus meiner Sichtweite war bemerkte ich wie kalt mir eigentlich ist und setzte mich in Bewegung...

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt