23. Kapitel

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Mario's Sicht:

Nach dem Training lief ich, in der Hoffnung von niemandem mehr angesprochen zu werden, direkt in die Kabine. Als ich dort fertig war machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und fuhr nach Hause. "Dir auch einen schönen guten Tag." sagte Fabi als ich an ihm vorbei in die Richtung zu meiner Tür stürmte. "Jaja.." murmelte ich nur und warf meine Tasche in irgend eine Ecke.

"Du hast nicht vergessen das Mum & Dad heute kommen, oder?" fragte er als ich den Raum ins Ankleidezimmer wechselte und dabei war mir Klamotten zusammen zu suchen. Fuck! Ich sollte anfangen Gedächtnistraining oder sowas zu machen.

"Ehm. War das Heute schon?" hakte ich nach, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Er nickte. "Na wenigstens waren die Klamotten nicht umsonst.." murmelte ich genervt. "Was hattest du denn so wichtiges vor?" grinste er. "Nichts. Ich... wollte nur jemanden besuchen." Ich hoffte ihn mit diesen Worten abspeisen zu können. "Mhm." machte er wissend und verließ den Raum. Yeai!

Der Abend war für mich gelaufen. Ich hatte den perfekten Grund, Selena heute nochmal zu sehen. Nämlich der Pulli. Sie hatte mir ja geschrieben, das sie was hat, was mir gehört. Ich weiß es ist irgend ein grauer Hoodie den ich natürlich unbedingt heute noch gebraucht hätte. Das hätte sie mir ohnehin nicht abgekauft.

Immerhin habe ich so einen Grund, sie Morgen zu besuchen. "Mario? Hörst du uns überhaupt zu?" riss mich meine Mum aus den Gedanken. "Mit dem braucht ihr nicht mehr rechnen. Da bahnt sich was an." lachte Fabi. "Halt dein Maul!" schimpfte ich. "Mario ist verknallt." grinste Felix. "Wie hieß sie noch gleich? Irgendwas mit S... hab's vergessen. Aber naja, wenigstens bin ich nicht der einzige der mal was vergisst." neckte Fabi mich und spielte auf das Treffen mit meinen Eltern, das ich ja ordentlich versemmelt hatte, an. Er erntete dafür von mir einen töndenden Blick.

Unter einem Vorwand, das ich noch telefonieren musste, verzog ich mich kurz in mein Schlafzimmer. Jedes Mal wenn ich auf mein Bett blicke, laufen mir die Bilder von unserem gemeinsamen Abend vor Augen.

Sie hat in meinem Bett geschlafen. In 'meinem'!

Ich habe ihr auf die Whatsapp-Nachricht noch nicht geantwortet. Ich bin so ein Idiot. Heute Morgen haue ich einfach ab und jetzt antworte ich ihr über knapp 4 Stunden nicht auf die Nachricht. Dabei war alles was meine Gedanken beinhaltete sie.

Selena: Ich hab' was, was dir gehört C:

Ich: Allerdings. Sry das ich mich jetzt erst melde. Wie wär's wenn ich mir den Morgen früh bei dir abhole und meinen Dienst als Getränkelieferant mit einem Cafè quittiere? :)

Ich betätigte den Knopf meines iPhones und schmiss es achtlos auf's Bett um mich danach wieder meiner Familie zu widmen. "Hast aber schnell telefoniert." sagte Fabi. "Jaaa. Wahnsinn oder?" sagte ich über- enthusiastisch. "Idiot." kam von ihm. "Müsst ihr immer streiten?" fragte meine Mum genervt. "Was kann ich dafür das er mir grundlos auf die Nerven geht." meinte ich. "Was kann ich dafür das ich für meinen kleinen Bruder Babysitter spielen muss." stichelte Fabi. "Jetzt bist du zu weit gegangen, Fabian." fauchte ich und augenblicklich rannte er los.

Nach 2 umgekippten Stühlen und einer zerbrochenen Vase, was natürlich sonst nie passiert aber wenn schon unsere Eltern hier sind muss das natürlich auch noch sein *ironie*, landete er gestreckter längst auf der Couch und ich auf ihm drauf. Ich rubbelte ihm durch die Haare.

"Ihr werdet nie erwachsen.." sagte Felix gespielt theatralisch, der neben meiner Mum und meinem Dad, am Esstisch saß. Mein Dad wiederrum beobachtete das Geschehen lieber distanziert. "Du bist gleich der Nächste." sagte ich drohend und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. Er fing an zu lachen.

Nachdem wir uns unseren Eltern zu Liebe dann den restlichen Abend zusammen rissen und keine Eskalation mehr entstand, verließen sie um ca. 23 Uhr unsere Wohnung. Felix würde hier bleiben, was von Anfang an klar war.
"Ich geh ins Bett." gab ich bescheid und verschwand in meinem Zimmer.

Ohne mich auch nur ausgezogen zu haben schmiss ich mich auf mein großes Bett und zückte aus meiner Hosentasche das Handy. Die Nachrichten aus diversen Gruppen beachtete ich nicht mal. Direkt scrollte ich zu Selena um zu sehen was sie geantwortet hat.

Selena: Fänd ich defenitiv cool. Ich hasse Krankenhauscafe, da wäre ein ein wenig Abwechslung nicht schlecht :D

Ich: Dacht' ich mir. Freu mich, bis Morgen. Schlaf gut :*

War der Kuss-smiley zu viel?! Ach what. Scheiß egal.

Selena: Bis Morgen :) Du auch ;*

Ein verschmitztes Grinsen wegen ihrem Smiley entstand auf meinen Lippen. Definitiv nicht zu viel.

*Nächster Morgen*

"Es ist ernsthaft erst Dienstag?" jammerte ich zu mir selbst, als am nächsten Tag mein Handywecker klingelte. Der Gedanke, vor dem Training Selena-Emilia noch zu sehen, machte mir das Aufstehen allerdings um ein kleines Bisschen leichter.

Fertig angezogen verfrachtete ich meinen Körper ins Auto und machte einen Stop bei Starbucks um ihr den besagten Cafè und noch was anderes zum Frühstücken zu besorgen. Im Krankenhaus angekommen lief ich durch die Gänge und öffnete nach einem kurzen Klopfen schwungvoll die Tür zu ihrem Zimmer. "Schönen guten Mor-" fing ich an, stoppte aber aufgrund dessen das sich außer mir noch ein Arzt im Raum befindet. "Oh sry." murmelte ich und lief auf ihren Nachttisch zu um die Tüte und die zwei Becher abzustellen.

"Tss.. einfach das teure Essen des Krankenhauses mit Starbucks tauschen." sagte dieser Arzt gespielt enttäuscht. "Halt die Klappe David." lachte Selena. What?

"Mario, das ist David. Mein Bruder." klärte sie mich schließlich auf. Nett. "Hey, Mario." lächelte ich und streckte ihm die Hand hin. Er nahm diese an und quiettierte es mit einem kurzen 'Hey'.

"Also was ist jetzt mit meinem Bein?" hakte Selena bei David nach. "Du musst heute Nachmittag zum CT und dann sehen wir weiter. Aber warscheinlich wird's sich auf eine äußere Schiene hinauslaufen die du die nächsten 8 Wochen trägst." - "Und unter äußere Schiene verstehe ich was?" wollte sie wissen. "Ein Plastilgestell das von der Mitte deines Oberschenkels bis zur Mitte Schienbein geht. Wird mit Klettverschluss angeschnallt und fertig." erklärte David.

"Ich muss jetzt weiter. Mum & Samira kommen heute Nachmittag auch noch vorbei." gab er Selena bescheid und verließ danach den Raum.

"Warum sagst du mir nicht das dein Bruder hier Arzt ist?" fragte ich lachend und zog mir einen Stuhl ran. "Weil ich's bis gestern nach deinem Besuch selbst nicht wusste." entgegnete sie. "Du wusstest nicht das dein Bruder Arzt ist?" hakte ich skeptisch nach. "Doch, schon. Aber nicht das er hier arbeitet in dieser Station, was eigentlich logisch ist da er Sportmedizin studiert hat." erklärte sie. "Sportmedizin. Ist eigentlich jeder in eurer Familie so hochqualifiziert oder wie sieht das aus?" lachte ich. "Naja.. nur weil wir alle studiert haben.. okay eigentlich schon." meinte sie und lachte über ihren eigenen Satz.

"Diese Samira von der dein Bruder gesprochen hast, ist deine Schwester richtig? Die vom Stadion." folgerte ich. "Genau die." - "Die ist echt süß gewesen. Sie hatte die gleichen schönen blauen Augen wie du." lächelte ich. "Danke." antwortete sie etwas verlegen und lächelte mich ebenfalls an. Ihre Augen sind wirklich atemberaubend schön.

Plötzlich zerstörte ein Klopfen die Situation...

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt