94. Kapitel

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"Wie packt Marco das?" fragt Mario leidend als wir heute zum zweiten Mal auf dem Weg zu ihm nach Hause sind. Morgens haben wir erst Marie hergebracht. Und jetzt schmeisst dieser Vollpfosten eine spontane Party. Das hat er ja schon Ewigkeiten nicht mehr getan. Nicht das ich es nicht cool fände alle zu sehen und belanglos Spaß zu haben. Aber ich bin einfach nur müde.

"Wo ist Marie heute dann überhaupt?" frage ich Scarlett. "Wie wärs mit 'nem hey, schön dich zu sehen oder danke für die Einladung." lacht sie. "Ach quatsch. Ich bin quasi hier zu Hause." ärgere ich sie. Sie verdreht lachend ihre Augen. "Sie ist bei Marco's Eltern." antwortet sie mir dann auf meine ursprüngliche Frage. "Ist das nicht ein wenig viel jede Nacht wo anders zu verbringen?" frage ich vorsichtig. Ich würde niemals anzweifelt das die beiden gute Eltern sind.

"Sie wollte das. Ich hab' ihr gesagt das sie hier bleiben darf und ich später einfach mit ihr hoch gehe aber sie wollte unbedingt mit ihnen mit nachdem Marcos Eltern Nachmittag bei uns waren." erklärt sie mir. Ich nicke. Danach gehe ich weiter ins Wohnzimmer und quatsche mit allen anderen Leuten die hier sind.

"Ahh da ist sie ja." Marco kommt unnatürlich grinsend um die Ecke und legt einen Arm um meine Schultern. Ich sehe ihn nur skeptisch von unten an. "Sag' gleich was du von mir willst." lache ich. "Wann heiratet ihr beiden eigentlich endlich?" fragt er direkt heraus. Zum Glück hat Marco die Musik heute ziemlich laut, sodass nicht alle Leute die Frage mitbekommen aber ein paar und vor allem Mario tun es doch, weshalb ihn hilfesuchend ansehe. "Ich hab' dir doch gesagt das wir uns nicht stressen lassen. Auch nicht von einem Marco Reus." antwortet Mario locker und zieht mich dann mit sich nach draußen auf die Terasse. Bin ich froh das er unangenehme Fragen gewohnt ist und immer eine lockere Antwort auf Lager hat.

Seit unserem heftigen Streit haben wir nämlich nicht mehr über dieses Thema geredet. Anscheinend wird das höchste Zeit. "Sag' mal ich glaub die freuen sich alle mehr auf diese Hochzeit als wir." meint er spasseshalber. An meiner Hand nimmt er mich mit zu der Sonnenliege wo er mich direkt zwischen seine Beine zieht sodass wir beide auf das glitzernde Wasser des Sees blicken können.

"Bist du dir überhaupt noch sicher?" fragt er dann direkt und spielt mit dem Ring der selbstverständlich immer noch seinen Platz an meinem Finger hat. "Ist das dein Ernst? Klar bin ich mir noch sicher." meine ich kopfschüttelnd über diese irrsinnige Frage. "Gut." Ich spüre sein Lächeln. Meine Antwort war ihm doch sowieso klar. "Ich hab' nur gesagt das du mich in Zukunft nicht mehr anlügen sollst gerade weil wir bald heiraten." Er legt seine Arme von hinten um meine Hüften und gibt mir einen Kuss hinter mein Ohr. Grund genug für mich erst einmal die Augen zu schließen und den Moment zu genießen.

"Aber vielleicht sollten wir dann langsam wirklich damit anfangen uns Gedanken darüber zu machen." meint er vorsichtig. Ich nicke grübelnd. "Und bitte schau dabei einmal nicht auf's Geld." bittet er mich. "Ich werds versuchen." murmel ich schmunzelnd.

"Tu' nicht so." Er kneift mir leicht in die Seite. "Ich weiß genau das du dir eine Prinzessinnenhochzeit wünschst." Ich muss grinsen und spüre förmlich das er das auch tut. "Was hältst du von einem See?" möchte er wissen. "Klingt gut. Aber wir werden uns wohl oder übel kirchlich trauen lassen." jammere ich und lasse meinen Kopf nach hinten auf seine Schulter fallen. "Hallo? Was heißt da wohl oder übel?!" fragt er geschockt. "Ich weiß.." murmel ich. Mario mit seinem Glauben. Das ist eine Sache für sich. Klar bin ich auch so erzogen aber ich nehme das eben alles nicht so ernst. Nur ist ausser ihm auch noch meine Familie der Grund dafür das wir das mit der Kirche wohl durchziehen müssen. Und wenn er es so will, will ich es eigentlich auch so.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt