102. Kapitel

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"Was ist das denn für eine Frage?" entgegne ich. "Antworte einfach." fordert er. Ich lege meine Hände an seine Wangen und küsse ihn sanft. "Reicht das?" frage ich. Ein kleines Lächeln erscheint auf seinen Lippen.

"Ich meine das ernst. Bist du wirklich glücklich? Nach allem was war... Die Sache das ich dich so sehr angelogen habe. Das mit dem Kinder kriegen. Der Einbruch." zählt er auf.

"Hör auf." meine ich streng. "Ich bin glücklich. Ich trage das hier an meinem Finger." sage ich und halte ihm mal wieder den Ring vor sein Gesicht. "Und bald sogar deinen Namen. Nichts auf der Welt könnte mich glücklicher machen als die Frau an deiner Seite zu sein." sage ich zu ihm. Ich glaube sogar, eine klitzekleine Träne in seinen Augen sehen zu können. "Ich liebe dich." lächelt er und setzt einen Kuss hinterher. "Ich dich auch."

"Und das mit diesen... Schwierigkeiten. Lass' es uns einfach vergessen. Ich will damit endlich abschließen. Außer mit dem Thema Kinder natürlich." Beim letzten Satz beginnt Mario zu grinsen. "Gut das wir da einer Meinung sind." Mit einem Ruck hebt er mich hoch worauf ich wie automatisch meine Beine und Arme um seinen Körper schlinge. Einen Moment später finde ich mich im Bett wieder. "Und was wird aus meinem Frühstück?" frage ich mehr oder weniger retorisch. Eine Antwort bekomme ich natürlich nicht mehr....

3 Stunden später...

"Ich habe keine Lust mit ihm über dieses Thema zu diskutieren." seufzt Mario, als wir inklusive der restlichen Familie am Strand entspannen. "Du wirst es überleben." lache ich und schubse ihn nachdem wir aus dem Wasser kommen in die Richtung der Liege auf der Felix sitzt.

Mario's Sicht:

Warum ich? Warum kann das nicht Fabian übernehmen? Selena! Sie hat doch dieses Zeug sogar studiert! Oder unsere Elte- Okay nein. Ich habe solche Gespräche mit meiner mum auch gehasst.

"Hey kleiner." fange ich an und setze mich neben ihn. "Hör auf mich so zu nennen." schimpft er. Okay. Das sollte ich vielleicht wirklich. Immerhin ist er jetzt schon 22. Andererseits... "Du wirst immer mein kleiner Bruder bleiben." meine ich. Er sieht mich nur kurz an, bevor er weiter auf seinem Handy rum tippt. "Was willst du jetzt?" fragt er dann irgendwann. Tja.. was will ich denn?

"Was war das denn gestern Abend?" frage ich vorsichtig. "Du hast doch Augen im Kopf." lacht er. "Ich finde das eigentlich nicht sehr lustig." meine ich. Jetzt sieht er mich doch an. "Soll das eine Moralpredigt werden? Kannst du dir sparen." murrt er. "Ich will dir nichts vorhalten sondern einfach nur mit dir reden. Das kannst du doch, oder? Anständig reden." schimpfe ich. Bis jetzt war das ja wohl kein richtiges Gespräch. Diese schnippischen Antworten von ihm gehen mir wirklich auf die Nerven.

"Ich höre." fordert er dann. Unglaublich. "Ich dachte du hast zu Hause eine Freundin?" frage ich. Er zuckt nur mit den Schultern. "Freundin. Dieses Wort ist so vielseitig." meint er. "Vielseitig? Ich denke nicht das diese... Julia?" hake ich kurz nach. Er nickt. "Ich denke nicht das diese Julia das auch so sieht. Hast du schon mal daran gedacht das diese Mädchen wirklich Gefühle für dich haben?" - "Und wenn schon..." murmlet er und spielt mit dem weissen Sand unter uns.

"Felix, bitte. Wenn du so ein Leben führen willst, mach. Ich war auch nicht anders. Aber hör auf diesen Mädels unnötig Hoffnungen zu machen. Und vor allem, hör damit auf eine Frau zu betrügen. Das ist wirklich das aller letzte." sage ich streng. Er weiss, das ich Recht habe. Mein Bruder ist schließlich kein Monster.

"In meinem Alter warst du schon Weltmeister und hattest Skye." murmelt er. "Na und? Deswegen bin ich nichts besseres." meine ich kopfschüttelnd. "Aber ich habe noch gar nichts erreicht, verstehst du. Es fühlt sich echt scheisse an immer mit dem eigenen Bruder gemessen zu werden. Wie du so schön gesagt hast: Ich werde immer der kleine Bruder von Mario Götze bleiben." Ich hatte ja keine Ahnung das ihn das so sehr belastet.

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt