49. Kapitel

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Nachdem wir -aufgrund unserer doch etwas anderen Beschäftigung- dann im Bett noch gefrühstückt haben, sind wir jetzt auf dem Weg ins Krankenhaus.

"Bist du aufgeregt?" fragt Mario. Ich wende meinen Blick vom Autofenster auf ihn. "Ja. Aber selbst wenn mit meinem Knie alles einigermaßen in Ordnung wäre, habe ich eine Kondition die wahrscheinlich mit einem Elefanten zu vergleichen wäre. erkläre ich.

"Die musst du hald wieder aufbauen. Ist doch ganz normal." murmelt er und konzentriert sich weiter auf den Strassenverkehr. Sagt der der im Urlaub jeden Tag joggen war.

"Ich würde einfach am liebsten sofort ins Studio fahre, Musik anschalten, mich bewegen und alles vergessen." seufze ich.

"Wir sind da." sagt Mario. Danke für's zuhören Herr Götze! Wir steigen aus und laufen zu David's Station. Auf dem Gang kommt er uns schon entgegen. "Ihr müsst noch kurz warten, aber ich hab' dich zeitlich schon mit eingeplant." lächelt er und verschwindet auch schon hinter der nächsten Tür.

Wir setzen uns also auf die Stühle im Gang. "Selena?" Mario knetet seine Knöchel so, das ich das Gefühl habe er zerdrückt sie gleich. "Hm?" mache ich. "Ich muss am Sonntag für eine Woche weg." sagt er schließlich.

"Hast dir ja 'nen guten Ort für dieses Thema ausgesucht." murmel ich. "Warum?" frage ich danach. "Audi Tour nach China." antwortet er. "Okay. Was macht ihr da?" hake ich nach. "Du musst nicht so tun als würde es dich interessieren." lacht Mario und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich kicke mit meinem Fuß gegen seinen.

"Selena, kommst du?" reisst uns David aus dem Gespräch. Ich stehe auf, stoppe aber nochmal.. "Ich freu' mich wenn du wieder kommst." lächle ich und gebe Mario einen Kuss. Er fängt ebenfalls an zufrieden zu grinsen und zieht sein iPhone aus der Hosentasche während ich ins Behandlungszimmer laufe.

David vollzieht mal wieder tausend Untersuchungen. "Ich glaube eine weitere Computertomographie können wir uns sparen." murmelt er und lässt sich auf seinen Bürostuhl fallen.

Ich reisse meine Augen auf. "Was? Was meinst du damit?" frage ich ängstlich. Er beginnt zu grinsen. "Alles super in deinem Knie. Der Bluterguss und die Schwellung sind komplett weg. Hattest du noch Probleme wegen der Spritzen?" möchte er wissen. Ich höre ihm aber seit Alle Super nicht mehr zu.

"Es ist alles gut?! Ich kann tanzen?! Darf ich Sport machen?!" Die Fragen schnellen aus mir heraus. "Langsam Skye. Was bleibt ist immernoch ein leicht geschwächtes Bein und deine Fehlstellung." - "Du kannst einem aber auch jede Freude nehmen." Er schüttelt lachend den Kopf. "Ich muss dir das doch sagen. Ich muss dir aber auch sagen, das 1 - 2 Stunden tägliches Training ab jetzt wieder drin sind." grinst er.

Ich springe auf und falle ihm um den Hals. "Du bist der beste." Er kassiert auch noch einen Kuss auf die Stirn von mir. "Wie hast du es geschafft das das so gut verheilt?" fragt er, mehr zu sich selbst. "Naja ich habe den Urlaub und die damit verbunden Aktivitäten einfach dazu genutzt mich ganz langsam an Belastung zu gewöhnen. Angefangen mit schwimmen im Pool, spatzieren gehen und am Schluss schon längere Strecken zum Beispiel durch Disneyland, die Universal Studios.." David unterbricht mich. "Ich weiß das du mich nur eifersüchtig machen willst. Und das funktioniert also hör auf." sagt er beleidigt. "Ich hab dich auch lieb. Tschühhhüsss." sage ich glücklich und gehe raus.

Ich ziehe Mario ruckartig an seinen Händen hoch und verbinde das dann gleich mit einem Kuss, wobei ich mit dem Schwung schon wieder an der Mauer auf der anderen Seite anstoße. "Ich. Darf. Tanzen." grinse ich und springe auf der Stelle.

"Echt jetzt?" fragt er überrascht. "Eeecht jeetzt." Ich freue mich wie ein kleines Kind. "Das freut mich für dich." lächelt Mario und gibt mir nochmal einen langen Kuss. Danach verlassen wir das Krankenhaus.

"Was hälsts du davon wenn wir das gleich einmal nutzen und ins Fitnessstudio gehen?" schlägt Mario vor. "Weil du das auch so nötig hast.." murmel ich lachend. "Ey ich bin Fußballer und soll in weniger als 3 Tagen Fit auf dem Trainingsplatz stehen. Die letzten Wochen habe ich auch nicht gerade viel getan." erklärt er.

"Alles klar. Fährst du bei mir vorbei das ich Sachen holen kann?" - "Wird gemacht." lacht er.

Eine dreiviertel Stunde stehen wir, nachdem wir nochmal bei mir und auch noch bei Mario waren, in irgendeinem Fitnessstudio wo so viel wie gar nichts los ist. "Das ist Absicht oder?" möchte ich wissen. "Ja. Ist es. Mit mir ins berühmteste Sportstudio Münchens zu gehen würde kein Spaß werden, glaub's mir." lacht er.

"Wird das immer so sein?" frage ich vorsichtig, während wir nebeneinander auf dem Laufband joggen. "Was meinst du?" möchte er wissen. "Naja... können wir nie etwas unternehmen ohne das wir uns vorher überlegen ob da viele Menschen sind?"

Er stellt das Gerät aus und stellt sich vor meines, auf das er dann seine Hände legt. "Wir können alles, was wir wollen. Aber es wird anders sein. Ich hoffe nur das du damit klar kommen wirst. Eine Beziehung mit mir, ist bestimmt kein Zuckerschlecken." sagt er. So ernst erlebt man Mario wirklich nur selten.

Ich drücke ebenfalls den Knopf zum stoppen und bleibe auf der anderen Seite des Laufbandes stehen. "Ich hoffe auch das ich damit klar kommen werde. Meine Liebe zu dir wird sich nämlich nicht so schnell wieder abstellen lassen. Auch nicht von tausend Menschen, die mir dabei zusehen." sage ich.

Er lächelt mich an. Dieses Lächeln, in das ich mich jedes Mal aufs Neue verlieben könnte. Ich lehne mich über den Einstellungsmonitor und gebe Mario einen Kuss.

2 Stunden später verlassen wir das Gebäude wieder und steigen zu Mario ins Auto. Ich krame mein Handy aus der Hosentasche und lese meine neuen Whatsapp Nachrichten. "Meine Mum hat mir geschrieben." murmel ich, mehr als Feststellung. "Krass. Ist ja warnsinn." lacht Mario. "Du sollst heute Abend zum Essen kommen." füge ich dann noch hinzu.

Einen kurzen Moment stockt er. "Okay." antwortet er knapp und kaut auf seiner Unterlippe rum. "Du hast Angst." stelle ich grinsend fest. "Ja. Ich würde ja gerne einen guten Eindruck bei den Eltern der Frau die ich liebe hinterlassen." rattert er runter. "Das wirst du. Dich kann man gar nicht nicht mögen." lächel ich, auch wenn er es aufgrund dessen das er Auto fährt nicht sehen kann.

"Außerdem kennst du meine Schwester, meinen Bruder und meine Mum. So schlimm kanns also gar nicht werden." beruhige ich ihn.
Danach fährt er mich nach Hause.

"19 Uhr." lächle ich, gebe ihm einen Kuss und steige aus dem Auto. Er fährt mit einem Grinsen auf dem Gesicht weg. Seufzend sehe ich dem Wagen hinterher. Ich mache mir schon ein wenig Sorgen. Klar, meine Familie kennt ihn. Aber eben auch nicht so richtig. Mein Dad wird es ihm bestimmt nicht leicht machen.

Ich laufe die Auffahrt hoch und sperre die Haustüre auf. "Ich gehe Einkaufen. Brauchst du was?" kommt mir meine Mum entgegen. "Nein, Danke. Mario kommt um 7?" sage ich mit einem fragenenden Unterton. Sie lächelt mich nur an.

Ich gehe also nach oben. Duschen, umziehen. Was man halt alles so macht. Pünktlich um 19 Uhr klingelt die Haustüre und im Flur riecht es nach Essen.


Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt