44. Kapitel

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Selena's Sicht:

"Hör doch jetzt mal auf hier rumzuhibbeln." versuchte mich Mario zu beruhigen während wir gemeinsam auf der Couch saßen. "Lass mich." sagte ich schmollend.

"Soll ich dich dann jetzt meinen Eltern als meine offizielle Freundin vorstellen?" fragte mich Mario. "Deine Entscheidung. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen." antwortete ich lächelnd und drückte ihm einen Kusd auf die Wange.

In diesem Moment klopfte es an der Haustüre. Über eine Klingel verfügt diese Finka nicht.

Wir standen beide auf und während Mario die Tür öffnete trafen Fabi und Felix im Wohnbereich bei mir ein.

"Wo sind die anderen zwei?" hörte man ihre Mutter um das Eck sagen. Nachdem die Jungs ihre Eltern ausgiebig begrüßt hatten, kam Mario zu mir und nahm meine linke Hand in seine.

Er räusperte sich kurz. "Mum, Dad. Ich würd' euch gerne jemanden vorstellen." fing er an. Er hatte nun die komplette Aufmerksamkeit der Personen in diesem Raum. "Das ist Selena-Emilia. Meine Freundin." stellte er mich endgültig vor. Ich muss zugeben, ein wenig unangenehm war mir die Situation schon. Astrid und Jürgen sahen schon etwas vor den Kopf gestoßen aus. Aber die verwirrten Blicke von Fabi und Felix brachten mich fast schon wieder zum lachen.

"Na dann. Herzlich willkommen in der Chaos Familie." lächelte Jürgen und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie an. "Danke." sagte ich halb lachend. "Astrid." sagte Mario's Mutter freundlich. "Ach ja genau. Mit Frau und Herr Götze fangen wir gar nicht an." fügte Jürgen noch hinzu. "Ehm. Ja ihr braucht mich auch nicht Selena-Emilia zu nennen. Skye wäre mein Spitzname." brachte ich ebenso entgegen.

"Dann zeigt mal her eure Villa hier." lachte Astrid und Fabi führte sie gemeinsam mit Felix und Jürgen raus auf die Terrasse.

"Ich liebe dich." grinste Mario total zufrieden und verpasste mir einen Kuss auf die Stirn um gleich danach ebenfalls nach draußen zu verschwinden.

"Wir haben für euch sogar Kuchen gekauft." lachte Fabi. Wir setzten uns alle gemeinsam an den großen Tisch der sich ebenfalls an der frischen Luft befand. Mario saß neben mir und grinste mich die ganze Zeit an um dann wieder etwas beschämt zu seiner Mutter zu sehen, die ihn amüsiert beobachtet.

"Seit wann kennt ihr euch denn?" hakte sie nach, während die anderen in der Runde über den heutigen Tagesverlauf diskutierten. "Seit ein paar Monaten." antwortete Mario. "Und wo habt ihr euch kennegelernt? Entschuldigt wenn ich zu viel frage.." den zweiten Satz fügte sie lachend hinzu. "Kein Problem." lächelte ich.

Mario nahm meine Hand in seine und begann zu erzählen. "Bei einem Fußballspiel. Sie hat eine bezaubernde Schwester." - "Was soll ich darunter verstehen? Hast du jetzt zwei Freundin-" Mario schnitt ihr das Wort ab. "Nein. Mama, bitte." murmelte er sichtlich genervt. "Tut mir Leid." meinte sie. "Meine 7 jährige Schwester ist großer Fußballfan und hat bei der Allianz gewonnen. Sie durfte mit ihm einlaufen." versuchte ich die Stimmung umzulenken. "Achso. Und du bist.." - "Ich bin zum Glück //Ich lächelte Mario kurz an// doch noch mitgekommen. Beziehungsweise hab' sie hingebracht." - "Du wolltest eigentlich gar nicht?" hakte sie weiter nach. "Ich habe mich nicht besonders dafür interessiert." gab ich zu. "Aber Mario hat nicht locker gelassen." führte sie fort. Ich nickte. "Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt, wird das so gemacht. Egal was." lachte Astrid. Ich stieg mit ein.

"Und was machst du beruf-" Wieder funkte Mario dazwischen. "Sie tanzt. Hip Hop." sagte er. "Ach, jetzt bekommst du deinen Mund auch wieder auf." tadelte ich ihn. "Was?" fragte er unschuldig. "Das sieht jetzt aus als wäre ich ein Girli aus der Unterschicht das nichts anderes kann als zu amerikanischer Musik zu tanzen." - "Außerdem hat sie Psychologie und Pädagogik studiert." fügte er also unter strengem Blick von mir noch hinzu.

Astrid begann wieder zu lachen und Jürgen stimmte mit ein. Er hatte anscheinend beim letzten Teil des Gesprächs zugehört. "Wenigstens können wir uns sicher sein, das du ihn nicht wegen seinem Geld oder seinem Promistatus wolltest. Wenn du ihn ja überhaupt nicht wolltest.." sagte Astrid immer noch unter Lachen. Mario tat mir langsam fast leid. Aber nur fast.

"Und Bewegung magst du auch. Da passt du schon zur Familie." meinte Jürgen noch. Ich lächelte nur. Marios Eltern scheinen ja wirklich ganz nett zu sein. Aber ich vermisse meine Familie. Der Anblick, wie hier alle zusammensitzen, lachen und sich einfach aus dem Leben erzählen, alte Geschichten hervorbringen und vorallem diese endlose Liebe die man so sehr spürt, bringt mich an den Rand meiner Emotionen.

"Für uns lohnt es sich kaum hier her zu kommen." meinte Jürgen zu Fabian. "Stimmt. In 2 Tagen geht's weiter." antwortete dieser. Ich bekam das Gespräch nur am Rande mit. "Mario? Was meinen die mit 'es geht weiter'?" Mario blickte mich reuevoll an. "Komm' mit." murmelte er und zog mich an der Hand nach drinnen.

"Sag' jetzt." drängelte ich. "Unser Urlaub endet nach den 2 Wochen hier nicht." sagte er leise. "Mario!" Ich hasse es wenn jemand erst 3 Stunden um das eigentliche Thema redet. "Wir fliegen danach noch eine Woche nach Hawaii. Dann eine nach L.A. und von dort aus noch 2 Tage an den Malibu Beach. Du kommst mit." Seine Wörter prasselten wir ein Wasserfall auf mich ein.

"Bitte was?!" stieß ich fassungslos aus und ließ mich auf die Couch fallen. "Ich komme mit?" Er nickte. "Schön. Das ich meine Familie gerne auch mal wieder zu Gesicht bekommen würde, interessiert anscheinend nicht viel? Und das ich kein Geld habe so eine Weltreise zu bezahlen auch nicht!"

"Du hast deine Familie vor nicht mal 2 Monaten im Stich gelassen, nicht ich. Das hier alles mache ich auch für dich. Damit es dir besser geht." entgegnete er. Ich atmete tief durch. Er hat ja recht. Daran das ich meine Geschwister seit 7 Wochen nicht gesehen habe, ist er nicht schuld.

"Trotzdem kann ich mir das nicht leisten." fuhr ich fort. Mario blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Nein. Nein vergiss es. Du bezahlst das nicht alles für mich." - "Doch klar mach ich das." - "Nein Mario. Ich will nicht auf der nächsten Bildzeitung lesen das ich dir das Geld aus der Tasche ziehe." - "Das wirst du nicht! Und wenn du drauf bestehst kannst du's mir ja irgendwann zurück geben." murmelte er und setzte sich neben mich.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Gut. Dann muss ich jetzt zweimal die Reiserücktrittsversicherung in Anspruch nehmen." meinte er trocken. "Nein. Einmal." antwortete ich stur. "Ich fliege nicht ohne dich. Entscheid dich!" forderte er. "Das ist Erpressung." beschwerte ich mich.

Er drückte mir einen Kuss auf die Wange. Und noch einen. Und noch einen. "Ich hasse dich." murrte ich. "Ich liebe dich." murmelte er mit einem weiteren Kuss auf die Stelle. Er drückte mich in eine liegende Position um danach seine Lippen direkt auf meine zu Legen.

"Du wirst schon sehen.. das wird traumhaft." lächelte er und küsste mich abermals.

Ich habe auch nie behauptet das es das nicht wäre...

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt