25. Kapitel

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Mario's Sicht:

Der Anblick der sich mir bot, ließ mich erschaudern. Meine Arme und Beine waren wie angewurzelt. Selena sackte schluchzend an der Wand. Flo stand 2 Meter vor ihr und starrte sie an. "W-Was zum..." stammelte ich. Als ich realisiert was passiert war konnte ich mich nicht mehr beherrschen.

"Was hast du getan?" rief ich und packte ihn an seinem Pulloverkragen. "Ich ruf die Polizei." beschloss ich und schubste ihn noch ein weiteres Stück von Selena weg. "N-Nein. Mario, schick ihn einfach weg." schluchzte Selena. "Was?" flüsterte ich ungläubig. "Bitte." flehte sie und richtete ihren Blick auf. Ihre Augen lösten ein Gefühl von Mitleid, Trauer und Wut in mir aus. Sie sah so kaputt aus.

Ohne ein weiteres Wort stürzte Flo aus dem Zimmer und rannte weg. Ich wollte ihm gerade hinterher laufen. "Mario. Bitte bleib hier." schluchzte Selena die immernoch zusammengeknüllt auf dem Boden saß. "Aber der Typ gehört in den Knast." schimpfte ich. Wieder schluchzte sie auf und ihr gesamter Körper verkrampfte. Ich atmete hörbar aus um mich zu beruhigen. Danach lief ich auf Selena zu.

Ich legte meine Arme um sie und trug sie in ihr Bett. Danach schloss ich die Türe die dieses Arschloch offen hat stehen lassen. Ihre Beine angewinkelt saß sie auf dem Krankenhausbett und schluchzte immer wieder auf. Ich setzte mich neben sie und zog sie näher zu mir. "I-Ich w-wollte dir..." ihre Stimme versagte. "Shh. Alles gut." flüsterte ich.

"W-Warum bist du hier?" stotterte sie. "Hab' mein Handy vergessen. Man ich hätte dich mit diesem Vollidioten nie alleine lassen dürfen." schimpfte ich mit mir selbst. "Du konntest ja nicht wissen das er..." Ich unterbrach sie und erhob mich. "... dir weh tut? Dir offensichtlich fasst die Handgelenke bricht? Dich vielleicht sogar verprüg-" Diesmal war sie es die mir das Wort abschnitt. "Nein. Hör auf. Das würde er nie tun." schrie sie.
Nein, würde er nicht.. Zumindestens nicht in einem Krankenhaus.

Ihr zu liebe riss ich mich zusammen und setzte mich wieder neben sie. Ihr ständiges Schluchzen war jedes Mal als würde mir jemand ein Messer mitten in mein Herz rammen. "Aber offensichtlich hat er aus irgend einem Grund plötzlich aufgehört. Warum?" wollte ich wissen. Als ich ins Zimmer gekommen bin hatte er Abstand zu ihr. Das heißt irgendetwas muss gewesen sein, das ihn aus seiner Wut gerrissen hat. "N-Nichts. Ich weiß es nicht.." murmelte sie.

Ich blickte auf ihren schwachen Körper herab. Mein Blick fiel auf ihre Handgelenke auf denen sich blau-grüne Flecken abzeichneten. Genervt stand ich auf und lief zu ihrer Sporttasche. Ich weiß man kramt eigentlich nicht in den Sachen fremder Leute rum, aber im Moment ist das ja in ihrem Sinn. Ich zog einen schwarzen Pullover raus und hielt ihn ihr vor's Gesicht.

"Was soll ich damit?" fragte sie verwirrt. "Anziehen. Oder soll dein Bruder das sehen." meinte ich und deutete auf ihrer Hände. Als sie ihre Augen ebenfalls ihren Handgelenken widmete wurden ihre Augen groß und weitere Tränen bahnten sich den Weg nach draußen. Wortlos zog sie über ihr Tanktop den schwarzen Pulli und zog die Ärmel bis zu ihren Fingern. Danach lief ich zu dem Stuhl auf dem ich gesessen hatte und steckte mein Handy ein.

"Selena du musst ihn anzeigen." redete ich auf sie ein und ging vor ihrem Bett, aus dem sie mittlerweile ihre Beine hängen ließ, in die Hocke. Eines davon war mit einem weißen Verband überzogen.

Sie schüttelte ihren Kopf. "N-Nein. Er war nur eifersüchtig." sagte sie weiter unter Tränen und legte ihre Hände in ihren Schoß. "Nur eifersüchtig? Was soll denn noch passieren? Soll er dir das nächste Mal irgendetwas brechen? Willst du noch an anderen Stellen blaue Flecken sehen?" sagte ich ruhig. Sie anzuschreien bringt ja auch nicht viel. "E-Es wird kein nächstes Mal geben. Er darf einfach keinen Grund haben eifersüchtig zu sein."

Veni. Vidi. Vici. (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt