Wir gingen zurück um das Gebäude herum zum Haupteingang des Sportplatzes. Es waren schon einige Zuschauer auf der kleinen Tribüne verteilt doch es war überschaubar und würde vielleicht auch nicht wirklich mehr werden, da das Training schon angefangen hatte. Alle standen schon auf dem Platz und streckten, reckten und bogen sich zum Aufwärmen. Jetzt sahen wir auch wie Marco auf den Platz stürmte. "So wie der rennt hast du ihm wirklich nicht ernsthaft geschadet"-"zum Glück! Ich glaub dass die Schlagzeile nicht gut gekommen wäre" lachte ich. "Scheiße! Marco Reus kommt unter die Räder einer alten Autofahrerin - lesen Sie weiter auf Seite 2" Anne hielt bei den Worten ihre Hand in die Luft und ließ es so aussehen als würde sie die Zeilen in die Luft schreiben. "Ja genau so und nicht anders" lachte ich. "Mal ernst. Findest du nicht auch dass das Schicksal manchmal echt komisch ist? Das war doch ein Sekundenspiel. Wäre auch nur ein Flügelschlag eines Kolibris anders gewesen wären wir zwar auch hier aber ohne einem weiteren Fahrgast"-"klar! Und erst der Sack Reis in Japan. Nina das ist Kismet der Oberklasse, genieße es einfach ohne es zu hinterfragen. "- "Das sagst du so einfach. Klar genieße ich es, wäre ja blöde wenn nicht. Aber..." ich brach im Satz ab und schwieg. Traumverloren schaute ich in Marcos Richtung. " Nina? "-"ja?"-"vielleicht ist das ja so unvorstellbar das es Wirklichkeit werden könnte? Er geht mit dir um als würde er dich wirklich schon lange kennen" -"Anne?"-"ja?"-"Du hast nen Knall!" Wir mussten beide anfangen zu lachen. "Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft" zitierte ich einen Film dessen Titel mir nicht mehr einfiel. "Ich gönne dir mehr! Dann muss ich mir Michael nich mehr neben dir anschauen"-"danke zu lieb von dir. Sag mal was bekommt eigentlich Mats für eine Note auf deiner Knackarsch-Skala?"-"Warum?"-"Och nur weil ich glaube, hätte er auch so ne Skala, du recht weit oben angesiedelt wärst!"-"Echt? Glaubst du?" sie schaute rüber, aber die Jungs waren zu weit weg für genaueren Hinternvergleich. „Nun sein Hintern ist wirklich nicht schlecht" erinnerte sie sich, man konnte deutlich sehen wie Anne am Nachdenken war. "Sag mal, schaust du den jetzt das erst mal von vorne an?"-"pssst! Nein aber ich darf doch nochmal genauer schauen?"-"wann hast du denn damit angefangen? Sonst gehst du doch auch nur nach 'zeig mal Arsch...aha...komm mit poppen' da darf man ja mal leicht irritiert sein" ich grinste über beide Backen und streckte ihr die Zunge raus. "Man du sagst ich sei fies in Bezug auf meine Schwester und so? Du bitch, ich würde sagen ich hab bei dir gelernt!" dabei machte sie eine Schnute wie eine Ghettobraut und fuchtelte mit einem Finger vor meinem Gesicht rum. Ich musste anfangen zu lachen und schaute wieder rüber auf die andere Seite des Feldes. "Ich glaub die sind fertig?"-"wie kommst du darauf?"-"schau doch. Marco und..." ich war mir nicht sicher "ich glaube Mats? Kommen hier rüber." Es war so und der Rest der Mannschaft kam auch schon hinter den Zweien her. Direkt drängten sich alle Zuschauer, zumeist Eltern mit ihren Kindern die wohl heute Schule schwänzen durften, an den Zaun um an Autogramme zu kommen. Ich setzte mich was abseits zu Marie auf die Tribüne und wollte einfach den kleinen Ansturm abwarten. Leicht lächelte ich vor mich hin und dachte 'tja ihr bekommt nur ein Autogramm und ein Bild. Ich hab ihn nachher wieder in meinem Auto. Ha ha!' Was war ich doch blöde und mein Grinsen wurde nur noch breiter. Das schlimmste war nur, Marco war in seiner Art so wie ich es mir vorstellte. Zumindest bis jetzt. Aber das machte meine Tagträume nur noch intensiver. "Man du bist doch ein durchgeknallter Teenager" murmelte ich vor mich hin und beobachtete jede Bewegung von Marco sofern es mein Blickfeld zuließ. "Mama hast du was gesagt?"-"nein nein Marie"-"Mama ich geh zu Anne. Ich glaub man kann sich jetzt von denen aufs T-Shirt malen lassen?" Ich lächelte sie nur an und nickte ihr zu.
Annes Sicht:
Als ich fertig war mit Marie setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Ich wollte nicht stören wenn Nina schon solch ein Glück hatte. Naja Glück war vielleicht übertrieben denn das hätte ja auch mächtig ins Auge gehen können. Nicht nur das sich Marco hätte ernst verletzen können, er hätte es auch mal nicht so locker nehmen können. Aber es schien mir so, als wäre alles im grünen Bereich. Noch überraschter war ich als plötzlich Marco sich ins Auto setze. Die Fahrt zum Trainingsgelände war sehr witzig dank Marie. Nur eins war dann doch sehr peinlich, als sie Marco drüber aufklärte dass für mich alle Spieler einen Knackarsch hatten. Ich rutschte etwas im Sitz runter und merkte dass ich rot wurde. Marie hatte wirklich ein Talent im falschen Moment auch das Falsche zu sagen. Aber alle liebten sie dafür. Man konnte ihr auch nicht wirklich böse sein. Wir kamen beim Sportplatz an und Marco regelte es so, dass wir bis zum Hintereingang fahren konnten. Nina wollte gerade parken als Mats uns vors Auto sprang. Das zweite Mal heute das die Bremsen so belastet werden mussten wegen einem BVB-Spieler. Ich erschrak so sehr das ich fast angefangen hätte hysterisch zu quietschen. Es blieb zum Glück nur bei einem Grinsen. Ich stieg aus und befreite dann Marie von ihrem Sitz und half ihr aus dem Auto. Mats gab erst Nina die Hand dann mir „Anne" stellte ich mich vor. Irgendwie schaute er mich echt komisch an, schoss es mir durch den Kopf und der zweite Gedanke war *deine Augen sind so süß aber bitte dreh dich mal um und lass mich in deinen Hintern kneifen*. Ich musste schmunzeln bei der Vorstellung wie er wohl reagieren würde, würde ich das echt zu ihm sagen. Das Beste war, er ließ einfach meine Hand nicht mehr los. Er ahnte wohl etwas und hatte Angst wenn er meine Hand los lies und sich umdrehte ich einfach zupackte. In meinem Kopfkino fehlten nur noch Popcorn und Cola. Er grinste etwas verlegen und wand sich dann Marie zu „ach da ist ja noch ne ganz Süße und wer bist du?" – „Marie und du bist auch bei der gelben Borussia?" wir grinsten alle. Mats bückte sich zu ihr runter und ich ging einen kleinen Schritt so zur Seite dass ich sehr guten Blick auf seinen Po hatte. Ich biss mir auf die Unterlippe und sabberte, zum Glück nur in Gedanken, „Ja bei der gelben Borussia. Wir haben auch eine Biene die Emma heißt. Wenn du mit deiner Mama noch hier bleibst" und er schaute zu mir auf. Oh Mist! Bitte lass ihn nicht gesehen haben wohin ich schaute. „Kannst du sie kennen lernen und ein paar Bilder machen". Was war das? Er glaubte sie wäre meine Tochter? Doch Nina griff direkt ein und nahm Marie zu sich und gab Mats eine Antwort. Mir viel ein Sack voll Steine die Schultern runter. Irgendwie schaute er erleichtert als er seinen Fehler merkte. Die zwei gingen sich umziehen und wir gingen um das Gebäude rum zum Platz. Die Mannschaft war schon mit aufwärmen beschäftigt als dann auch Mats und Marco dazu kamen. Nina stand neben mir und war ganz Traum verloren. Sie philosophierte rum über diesen Zufall der sich da ergeben hat. Sie konnte es einfach nicht lassen. Michael hatte wirklich gute Arbeit bei ihr geleistet was das zerstören des Selbstwertgefühles betraf. Sollte das Kismet so stark sein das da etwas zwischen ihr und Marco passieren konnte, würde es das auch. Davon war ich überzeugt! Ich versuchte ihr das auch zu erklären doch so richtig was davon hören wollte sie nicht. Auch wenn ich nicht viel von Beziehung hielt war mir klar dass wenn ein Herz den Richtigen findet sollte man ihn festhalten. Erst recht wenn es auf Gegenseitig beruht. Der Gedanke war schön und doch hatte ich Angst dass ich es noch irgendwann verpassen würde weil ich immer schlussendlich sah wie Männer waren, ließen sie ihre Maske fallen. Aber warum sollte das bei Nina auch so sein? Einer von uns beiden muss ja Glück haben. Nina fing an von sich abzulenken und meinte, dass wohl Mats sehr von mir angetan sei. Ich musste mir selbst eingestehen ich war wohl zu abgelenkt von seinem Hintern das mir dies gar nicht aufgefallen war. Ich überlegte meine Worte noch mal die ich Nina sagte über das Kismet und versuchte diese Schablone auch an Mats und mir anzuwenden. Würde ich das zulassen könne? Sofern da wirklich was wäre. Also genau so wie bei Nina. Denn auch wenn Marco sie komisch anschaute hieß es ja nicht das es da was gab. Er gehörte ja so wieso schon zu den 10ern auf meiner Hintern-Skala, wenn es dann auch noch mit dem Rest passen würde. Oh je, jetzt drehte ich auch schon so ab wie Nina. Es war doch einfach nur ein Hallo?! Die Jungs waren fertig mit dem Training und kamen rüber an den Zaun und Nina setzte sich auf die Tribüne dafür kam kurz darauf Marie zu mir. Wir beobachteten wie alle fleißig Autogramme gaben und Marie hielt artig ihren Rücken hin. Das kleine gelbe Shirt war schon fast ganz schwarz von den Unterschriften.

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Wie das Leben so spielt
ФанфикNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...