94- Vermisster Kaffee

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Annes Sicht :

Ich hatte ihn wieder an meiner Seite und dieses Mal würde ich besser aufpassen und ihm nicht mehr wehtun und somit mir selbst. Nach dem wir von Nina und Marco weg gefahren sind war die Fahrt zwar ruhig aber Mats nahm meine Hand und drückte sie leicht und ich wusste *alles wird gut* als wir dann ankamen wollte ich einfach nur noch schlafen. Mats ging es nicht besser und wir zogen uns schnell zurück ins Bett, in dem wir eng aneinander gekuschelt einschliefen. Ich konnte wieder durchschlafen ohne auch nur einmal aufzuwachen. Erst am nächsten Morgen machte ich die Augen wieder auf und als ich merkte das alles kein Traum war und ich wirklich in Mats seinem Bett lag, streckte ich mich und lächelte glücklich. Ich roch Kaffee und merkte erst dann das Mats gar nicht mehr im Bett lag. Er war wohl der Grund für den herrlichen Duft. Ich stand auf, suchte mir was zum Anziehen und ging zu ihm runter. Er hatte Frühstück gemacht und saß am Tresen mit einer Tasse Kaffee in der einen und der Zeitung in der anderen Hand. Er sah auf als ich zu ihm kam "guten Morgen meine Schöne. Gut geschlafen?" Er sah mich über die Zeitung hinweg an. Ich nickte und sagte dann auch Guten Morgen und gab ihm einen Kuss. „Das freut mich. Ich konnte auch endlich wieder schlafen" er nahm mich in den Arm „denn ich konnte ohne dich nicht mehr schlafen" er küsste mich auf die Stirn. „Ich hab dich wohl vermisst" ich schmiegte mich an ihn „ich dich auch und das nicht nur ein bisschen" lächelte ich. „Manchmal ist es ganz schön komisch wie das Leben so läuft" sagte er, schob mich leicht weg "du solltest was essen" er zeigte auf das Frühstück was er mir gemacht hatte und da sich mein Magen nicht schon beim Anblick drehte versuchte ich es. "Kaffee fehlt"-"ich glaube nicht das der fehlt" grinste Mats "aber ich sehe keinen"-"na hier" er hob seine Tasse an und zeigte immer noch grinsend drauf. "Ich meinte Kaffee für mich" verdrehte ich die Augen und seufzte "du willst Kaffee?" ich nickte "ich glaube nicht das wir Kaffee für dich und das Baby da haben" sagte er dann doch recht ernst. Ich wollte mich gerade über diese Bevormundung aufregen als mir Mats die Tasse unter die Nase hielt. Ich sog den starken Duft des Aromas ein und merkte schon im selben Moment wie sich mein Magen zusammen zog. „Und du willst ganz sicher einen Kaffee?" ich konnte nicht mehr aufhören zu würgen und es reichte mir gerade noch bis auf die Gästetoilette. Ich spülte mir den Mund und ging wieder zurück. "Na mein Schatz, Kaffee?" Ich sah ihn nur schmollend an und biss in mein Brötchen. „Seit wann liest du denn Zeitung?" Fragte ich ihn kauend "naja hätte sein können das zur Abwechslung mal was Interessantes drinnen steht"-"und Erfolg?"-"zum Glück nicht" ich schaute ihn nachdenklich an "wir haben zwar gestern über vieles geredet aber über eins nicht" er hob seinen Blick von der Zeitung "woher wusstest du das ich ... naja in anderen Umständen bin? Nur eine Ahnung kann das doch nicht gewesen sein?" er ließ sich Zeit mit einer Antwort "nein es war keine Ahnung und es war auch nur eine Vermutung. Du bist gesehen worden beim Einkaufen in der Drogerie" ich überlegte ob mich jemand von der Mannschaft gesehen haben könnte aber das machte keinen Sinn, da Training war und ich sicher angesprochen worden wäre. "Aber mich kennt doch keiner. In der Zeitung war bis jetzt ja kein Bild von mir von vorne?"-„Cathy" sagte er nur und ich merkte das ich sauer wurde "die Hexe" giftete ich "nicht aufregen Schatz das ist nicht gut für dich" er legte eine Hand auf meine und das allein half mir mich zu beruhigen. „Das ist gemein von ihr. Ich wollte es dir sagen" er lächelte mich an "aber du hättest es mir doch sagen können. Ich gab dir doch die Chance und dann sah ich wie es dich fertig machte, darum kam ich dir zuvor" er beugte sich zu mir rüber und küsste meine Wange. „Hat sie sonst noch was gesagt?" Fragte ich genervt. „Ja, aber ich glaube das ist nicht so wirklich wichtig"-"du musst mich nicht schonen. Ich verspreche mich nicht aufzuregen" drängte ich ihn es mir doch zu sagen.

Mats Sicht:

Es war schön die Augen auf zu machen und in das schlafende Gesicht von Anne zu schauen. Ich fühlte mich erholt und ausgeschlafen. Voller Tatendrang stand ich auf und besorgte ein Frühstück. Eine Zeitung kaufte ich mir auch um nachzuschauen ob Cathy direkt gestern noch alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte um noch für den nächsten Tag einen Bericht in die Zeitung zu bekommen. Ich blätterte gerade die Zeitung auf und nahm einen Schluck Kaffee als Anne runter kam. Sie sah zuckersüß aus. Ihre Haare standen wirr von ihrem Kopf ab und sie rieb sich die Augen. Nach einer liebevollen Begrüßung setzte sie sich neben mich und fing an zu frühstücken. Sie wollte Kaffee doch die Idee fand ich wirklich nicht so gut. Ich konnte an ihren Augen sehen, dass sie damit auch nicht einverstanden war und hielt ihr meine Tasse unter die Nase. Es hatte den erwünschten Effekt denn sie rannte los und musste sich übergeben. Ich musste schmunzeln und dachte mir nur so *Ja*. Klar war das sehr gehässig aber wenn sie so auf Kaffee reagierte war es ja wunderbar, dann würde sie auf so Zeug verzichten. Als sie zurückkam, kam sie auf die Zeitung zu sprechen und darüber auf Cathy. Sie wollte wissen warum ich es wusste und ich musste überlegen wie ich es ihr schonend sagte. Ich wollte nicht das es was neues gab was zwischen uns nur Unruhe stiften könnte. Es sollte jetzt wirklich ruhe sein, schon allein wegen der Schwangerschaft von Anne. Ich würde versuchen alles von ihr fern zu halten, was ihr oder dem Kind schaden könnte. Doch Anne ließ nicht wirklich locker und wollte mehr wissen. Ich erzählte ihr dann von dem Besuch bei Cathy und was sie mir drohte. „Darum dachtest du sie wäre direkt zur nächsten Pressestelle gelaufen um die neueste Story los zu werden?"-„dafür muss sie nicht mal weit rennen, nur einen ihrer Freunde anrufen" seufzte ich. „Wäre es denn so schlimm würde es bekannt werden?" sie schaute mich tottraurig an und ich musste schlucken. Wäre es denn schlimm? Die Frage konnte ich mir selbst nicht beantworten. Es gab noch so viele Sachen die zu überdenken waren. Was wenn sie es verliert oder es doch nicht von mir ist? Der letzte Teil meiner Frage gab einen Stich ins Herzen und ich wollte gar nicht mehr weiter drüber nachdenken. „Anne ich ..." ich musste abbrechen denn sie schaute noch trauriger „Anne hör mir bitte zu und glaub mir es ist wirklich nicht böse gemeint. Doch irgendwie ist es wirklich was schnell und muss ja echt ein so genannter *Goldener-Schuss* gewesen sein. Ich möchte mir ganz sicher sein, das nur ich als Vater in Betracht komme"-„du zweifelst und ich kann das auch verstehen. Ändern kann ich es wohl gerade nicht, außer dich darum bitten mir zu vertrauen. Es stimmt, es würde sich da was überschneiden können. Aber irgendwie habe ich da so ein Bauchgefühl und das kann ich gar nicht wirklich richtig erklären. Ich bin mir irgendwie ganz sicher, dass du der Vater bist. Es fühlt sich einfach so richtig an" ich zog an ihrem Stuhl so dass ich sie zu mir drehte und nahm ihre Hände in meine „vielleicht sollten wir es aber dennoch nicht an die große Glocke hängen. Ist das ein Problem für dich?" Sie schüttelte sachte ihren Kopf „Ich mein es doch nur gut. Glaub mir es ist besser so. Es ist ja auch nicht wirklich ein Geheimnis und wir können es ja unseren Freunden sagen nur eben halt der kleine Kreis und nicht so das es in der Presse steht"-„aber was ist wenn es Cathy weiter gibt?" sie hatte nicht unrecht, was ist dann? „Wäre es wohl besser nichts zu sagen und ich werde es intern per Anwalt klären müssen" sie nickte wieder. Ich hob ihr Gesicht an und schaute ihr tief in die Augen „ich liebe dich, aber einfach wird es wohl gerade nicht. Dennoch will ich nicht dich irgendwelchem Stress aussetzten. Wenn du sagst, dein Bauchgefühl ist sich sicher, dann will ich dir vertrauen. Dann habe ich aber auch doppelte Verantwortung und diese Aufgabe werde ich nicht nur halbherzig machen" sie lächelte leicht und ich küsste sie. Den Rest vom Tag kuschelten wir auf dem Sofa da es das Wetter nicht wirklich zuließ etwas groß zu unternehmen.

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