19-Luxus

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Wir waren an unserem Ziel angekommen und stiegen schon wieder alle aus. Marco kam direkt zu mir rüber und schaute mir tief in die Augen „und bleibt es dabei?" ich nickte und lächelte ihn an „super! Eure Übernachtung ist auch schon geklärt. Noch ein Problem weniger" er zwinkerte mir zu. „Und wo schlafen wir" wollte Anne wissen. „Bei uns im Hotel" gab Mats ihr als Antwort. „Bei ... bei euch im Hotel?" stieß Anne hervor. „Ja schon" bestätigte Mats und grinste „oder wollt ihr lieber wo anders schlafen?" es klang schon etwas traurig von Mats. „Du meinst Nina, Marie und ich dürfen in einem der Zimmer schlafen?" Anne bekam sich schon nicht mehr ein. Dabei stand sie doch gar nicht auf diesen Luxus. „Nein!" grinste Mats „Wie jetzt nein?"-„jeder von euch hat ein Zimmer. Genauer gesagt, du hast ein Doppelzimmer und Nina hat ein 2-Raum Zimmer wegen Marie. „Das ist jetzt ein Witz?"-„nein ist es nicht" Mats fing richtig an zu lachen. Anne kam zu mir an die Seite und zog mich was weg. „Hast du eine Ahnung was das kostet?"-„Nein?"-„Das ist nicht normal"-„ach aber alles andere ist normal oder wie?" ich musste einfach grinsen. „Nein Nina das ist was anderes. Mal essen gehen mit einem Marco Reus und dazu noch vielleicht ein schicker Fummel ok. Aber nicht zwei Zimmer in dem Hotel für eine Nacht im Wert von mehreren Hundert oder sogar Tausend Franken. Nur damit du mit Marco Reus essen kannst. Das ist nicht normal. Und ich bin gewillt nein zu sagen."-„ach auf einmal?" Marco kam zu uns „was ist denn los?"-„Anne möchte lieber auf dem Campingplatz schlafen" grinste ich. „Was?" kam es aus Marcos und Mats seinem Mund gleichzeitig raus. „Das habe ich nicht gesagt" schmollte Anne. „Es klingt aber fast so. Anne mag kein Luxus schon erst recht nicht wenn sie dafür nix zahlen muss. Klingt vielleicht komisch, aber ich kann es verstehen" lächelte ich. „Ich glaub es liegt auch daran das wir so was nicht gewohnt sind und auch nicht die Menschen sind die darauf Wert legen" sagte Anne. „Das ist doch tatsächlich mal etwas was wir selten hören" lachte Marco. „Ihr könnt es uns ja zurück zahlen?" machte Mats den Vorschlag aber ernst meinte er dies nicht. „Kann ich das bitte schriftlich haben?" gab ihm aber Anne als ernst gemeinte Gegenfrage. „Wenn du dich dann besser fühlst?"-„mit Sicherheit! Auch wenn ich keine Ahnung habe wie ich das zurück bezahlen kann" Wir standen auf einmal vor einer Boutique die mir recht teuer schien. Aber es dürfte bestimmt auch schwer werden hier einen Laden zu finden der die Jeanshosen für 10 Euro verkaufte. „Wir lassen euch allein" sagte auf einmal Marco. „Warum?"-„du hast deine beste Freundin an der Seite und deine Tochter das dürfte als Beratung reichen"- „Du kommst dann zum Bezahlen? Oder wie oder was? Weil ähm, ich werde mir darin bestimmt nicht mal eine halbe Handtasche leisten können" ich sah ihn schon fast verzweifelt an und zeigte auf den Laden hinter mir. „Du suchst dir aus was immer dir Gefällt und ich mach den Rest. Entscheide also weiße, es ist deine Henkersmahlzeit" frech zwinkerte er mir zu. Ich drehte mich zu dem Laden und fing an zu seufzen. *Oh mein Gott* mehr fiel mir dazu nicht mehr ein. Ich fühlte Hände auf meiner Schulter von hinten und dann ein Flüstern in meinem Ohr was Gänsehaut auslöste „Du schaffst das, ich glaub an dich" ich konnte das Lachen in der Stimme hören. Ich drehte mein Gesicht zur Seite und war somit seinem sehr nah „ich werde das tun aber dafür Schuldest du mir was!" er schaute auf einmal nicht mehr so freundlich. Wir drei Mädels gingen also über die Schwelle des Ladens und mir ging nur eines noch durch den Kopf. Ob die überhaupt etwas hatten in meiner Größe?

Annes Sicht:

Ich mag Luxus wirklich nicht. Es ist überflüssig und macht meist mehr kaputt als das es glücklich macht. Luxus sollte etwas seltenes sein damit man es auch mit vollen Zügen genießen konnte. Aber geschockt darf man ja wohl dennoch sein wenn man erfährt dass man eine Nacht in einem Hotel verbringen würde, in dem die Zimmer so teuer waren wie ein Kleinwagen? Auch wenn für Mats es nur ein Witz war das er mir es schriftlich geben würde mit dem Zurückzahlen, ich werde ihn drauf festnageln. Mit einem Mats Hummels Eis essen und das bezahlt bekommen war was anderes. Das nahm man gerne an. Aber das fand ich doch was viel für nur mal eben. Auf einmal war ich mir gar nicht mehr so sicher ob das alles so eine gute Idee war. Sind Nina und ich auf einmal käuflich geworden? War das die Masche der Typen? Warum stand nichts in der Presse von der Trennung? War es vielleicht nur auch eine Masche? Fing ich jetzt an zu denken wie Nina? War es das was Nina Sorgen machte? Hätte ich besser auf sie, ihren Instinkt und Erfahrung hören sollen statt sie zu überreden? Wir standen nun vor einer Edel-Boutique und ich fühlte mich gar nicht mehr wohl in meiner Haut, wollte es aber nicht sagen. Dann gingen die Jungs auch noch weg und meinten sie würden dann wieder kommen wenn Nina fertig war. Ich sah wie Marco was Nina ins Ohr flüsterte und spürte selbst einen Atem auf meinem Nacken. „Ich hoffe dir macht es nichts aus, wenn wir dann wohl heute Abend zusammen auf Marie aufpassen? Außer du willst das nicht, dann lass ich euch natürlich in Ruhe." Ich drehte mich zu ihm und sah diese warmen Augen die nichts Falsches hatten. Wurde ich jetzt einfach nur Paranoid? „Ich werde es mir noch überlegen" frech grinste ich ihn an. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, sollte ich wirklich irre werden?

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