92- Die Eltern

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Nach dem ich Marco stehen gelassen hatte, ging ich Marie anziehen. Was auch immer Marco vorhatte, er war auf jeden Fall gut im Geheimnisse für sich behalten. Ich zog Marie das neue Kleid an was ich ihr gekauft hatte und machte ihr einen Zopf. „Mama wohin gehen wir denn?"-„Maus ich hab keine Ahnung. Marco will es mir nicht verraten"-„meinst du wir gehen jetzt zu seinen Eltern?"-„Wie kommst du darauf?"-„Weil er gestern mit seiner Mama geredet hat am Telefon und gesagt hat das die für drei etwas decken soll" ich würde seine Eltern kennen lernen! *Scheiße* Ich beeilte mich mit Maries Zopf und kontrollierte noch schnell ihre Backen und ihren Hals, so wie auch ihre Hände. Konnte weder Dreck noch Schokolade finden. Dann ging ich ins Schlafzimmer, öffnete *meinen* Schrank und durchsuchte meine Kleider nach was anderem, was besser war für das erste Treffen. „Was machst du da?" hörte ich Marcos Stimme hinter mir. *Was du kannst kann ich auch* „Mir ist eingefallen das ich glaub doch besser was anderes anziehen will"-„nicht dein ernst oder?"-„Warum nicht? Ich bin eine Frau, ich darf meine Meinung ändern" ich packte mir eine schwarze Capri die eine Applikation mit weißen Perlen am Bein hatte und ging ins Bad. Dort hing die neue Tunika über der Heizung zum Trocknen. Ich überprüfte sie wie weit sie schon trocken war und stellte fest dass sie an manchen Stellen noch leicht feucht war. *Es ist über 25 Grad das würde auch so trocknen* und ich zog mein Top aus um die Tunika anzuziehen. Schnell zog ich die Jeans aus und tauschte sie gegen die Capri aus. Ich stellte mich vor den Spiegel und machte nochmal meine Haare auf um etwas Schaum rein zu machen und mit einem Lockenstab durch zu gehen. „Nina?" rief Marco quer durch die Wohnung „es wird Zeit wir kommen zu spät!" Ich zog nochmal Lipgloss nach und überprüfte noch einmal das Bild. *Besser!* „Bin ja schon fertig!" rief ich zurück und zog auch schon die Badtüre zu. Die zwei standen schon fast in der Diele und Marco schaute mich mit großen Augen an. Ich lächelte leicht „fertig! Können wir gehen?" ich konnte sehen das Marco schluckte „wir haben nur auf dich gewartet" wenig später saßen wir auch schon im Auto. Ich merkte dass ich nervös wurde und meine Gedanken kreisten nur darum was mich wohl erwarten würde. Es war so peinlich. Erst wollte ich sie ja kennen lernen aber jetzt wo es so kurz davor war, hätte ich mich lieber irgendwo versteckt. „Was ist denn auf einmal mit dir los?" fragte mich Marco und ich lächelte ihn nur an „nichts!"-„Ich hab mir mal sagen lassen wenn Frauen *nichts* sagen ist was passiert"-„quatsch" grinste ich und nahm seine Hand, die auf der Gangschaltung lag. Irgendwann standen wir vor einem hübschen kleinen Einfamilienhaus, ein anderes Wort fiel mir einfach nicht ein. Es war hübsch und wirkte von außen schon gemütlich. „Und was machen wir jetzt hier?" fragte ich ganz unschuldig „lass dich überraschen" zwinkerte er mir zu und stieg aus. Ich tat es ihm nach und holte Marie von der Rückbank „Marie mach mir einen Gefallen Schatz" flüstere ich ihr zu „was denn?" flüsterte sie genauso „benimm dich, sei absolut lieb und zuckersüß. Rede nicht wenn du nicht gefragt wirst und misch dich nicht ein wenn Große reden. Bitte mein Schatz, das ist ganz wichtig" ich gab ihr einen Kuss und sie nickte nur. „Kommt ihr?" Marco stand schon fast an der Tür des Hauses und hielt uns seine Hand hin. Ich hatte Marie auf meinem Arm und hatte einen Puls von 380. Lächelnd nahm ich seine Hand und wir gingen den Rest vom Weg zusammen. An der Tür nahm er seinen Schlüsselbund und suchte einen Schlüssel aus, steckte diesen ins Schloss und klingelte gleichzeitig. „Was macht das für einen Sinn?" fragte ich grinsend. „Damit meine Eltern wissen dass ich es bin" grinste er zurück und schob die Türe auf und uns kam schon eine Frau entgegen. „Hallo Marco" sie nahm ihn in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange dann schaute sie zu mir und war leicht irritiert. Ich wusste gar nicht wohin ich schauen sollte und hielt mich an Marie fest, die freundlich lächelte. Ich tat es ihr gleich und wollte zwar nicht mit der Tür ins Haus fallen aber ich streckte ihr meine Hand entgegen und Marco übernahm die Vorstellung „ähm ja Mama. Darf ich vorstellen meine neue Freundin Nina und ihre Tochter Marie" sie sah mich genauso an wie eine Mutter eine fremde Frau anschaute wenn es um die Freundin des einzigen Sohnes ging. Mit einem extra Bonus, die Fremde hatte auch noch *schon* ein Kind. Meine Aufgabe war dann nun wohl sie davon zu überzeugen dass ich eine ganz liebe war. „Guten Tag Frau Reus" lächelte ich mehr als nur freundlich und schüttelte artig ihre Hand. „Na dann kommt mal rein" recht war es ihr nicht aber sie blieb genau so freundlich. Marco nahm meine Hand und führte mich ganz ins Haus rein. Es war fast genauso wie bei meiner Mutter im Haus. Die Küche war extra und der Wohnraum war ein großer Raum der Wohnzimmer und Esszimmer in einem war. Nur etwas anders aufteilt und größer. Marcos Vater kam gerade aus dem Garten rein „da bist du ja" freute er sich und nahm ihn auch in den Arm. „Wie war das Trainingslager? Ich hoffe du konntest dich noch was steigern? Und wer sind sie?" fragte er mich freundlich und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie auch direkt und sagte „Nina ist mein Name, guten Tag Herr Reus"-„das ist meine neue Freundin Papa" *Glück gehabt* er schaute mich nicht so an wie seine Frau und wandte sich an Marie, strich ihr sanft über die Wange „und wer ist die süße kleine Dame?" Da Marie es nicht mochte wenn das jemand tat zog sie sich an mich und ich gab die Antwort „Marie meine Tochter"-„na du bist aber eine ganz schüchterne" sie lächelte ihn zwar an aber mehr war nicht drin. „Das ist aber wirklich eine Überraschung. Da meldest du dich wochenlang nicht und kommst hier an gleich mit zwei Frauen. Du bist mir vielleicht einer" lachte er Marco an, der nur grinste. „Hier kommt an den Tisch wir essen sicher gleich, setzt euch" er machte eine einladende Geste und hielt mich am Oberarm um mich in die Richtung zu schieben. Da ich so vorweg ging konnte ich ihn im Hintergrund flüstern hören „na das ist aber ne hübsche". Bei seinem Vater war ich wohl schon durch, im positiven Sinn. „Manu?" rief er plötzlich „wie weit ist denn das Essen?"-„fertig. Marco komm helfen" Marco ging und sein Vater zog mir einen Stuhl am Tisch zurecht. „Danke Herr Reus"-„sag Thomas das reicht" sagte er väterlich und ich nahm Platz. „Na kleines Fräulein willst du bei Mama auf dem Schoss bleiben oder nicht lieber einen eigenen Stuhl haben?" Sie ging von meinen Beinen runter und zog sich auf den anderen Stuhl hoch den ihr *Thomas* hin geschoben hatte. „Super!" sagte er und setzte sich selber ans Kopfende des Tisches. „Wie habt ihr euch den kennen gelernt?" ich merkte wie meine Wangen rot wurden. Ich war mir unschlüssig ob ich sagen sollte das ich zu den hysterischen Fans gehörte und das Glück hatte die Auserwählte zu werden? Das würde ihm sicher nicht gefallen. Zum Glück kam Marco gerade zu uns und fing die Frage auf. „Ich hab sie im Trainingslager kennen gelernt. Ich bin ihr per Zufall ins Auto gefahren mit dem Rad" grinste er. „Ja das nenne ich wirklich mal Zufall" das war zum Glück dann auch schon zum Thema.

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