Mats Sicht :
Ich wusste dass ich Mist gebaut hatte. Ich hätte Cathy nicht trauen sollen. Nun stand es schwarz auf weiß in jeder Zeitung und alles nur weil ich sie nicht zurück wollte. Als hätte Anne nicht genug Stress durch die Sache mit Nina. Ich wollte für sie und das Kind da sein und mich nicht um so was kümmern müssen. Ich rief direkt meinen Anwalt an, der zum Glück alles nötige in die Wege leitete. Ich war auch gewillt Cathy anzurufen ließ es aber dann doch bleiben. Es wurde schon zu viel geredet und es war ohne Erfolg. Dafür war der Sonntag umso erfolgreicher. Nina schlug endlich wieder ihre Augen auf. Es war wie ein Wunder und alles nur durch die Kraft eines kleinen Mädchens. Wer da nicht eine Träne für übrig hatte, der hatte kein Herz. Ich wischte mir immer wieder über die Augen da es ständig feucht war. Es ging noch einige Wochen bis Nina soweit wieder fitwar und am 5. Spieltag überraschte sie Marco nach dem Spiel. Anne hatte auch einige Sachen von sich mitgebracht und zog schon mehr oder weniger bei mir ein. Ich konnte sie nur irgendwie nicht davon überzeugen ihre Wohnung aufzugeben. Sie war immer noch krankgeschrieben und ich legte ihr nahe zu kündigen. Aber auch davon wollte sie nichts hören. Sie hatte sich einen Termin gemacht bei einem Arzt in Dortmund und wir waren bei der zweiten Untersuchung. Es war komisch, der Arzt erklärte was man schon alles erkennen könnte auf dem Ultraschall, doch für mich war es einfach nur ein unscharfes schwarz-weiß Bild. Ich musste schmunzeln wie aufmerksam Anne auf den Monitor schaute. Sie behauptete sie könne genau erkennen was der Arzt meinte und ich zweifelte daran dass dies stimmte. An dem Abend wollte ich nochmal mit ihr darüber reden das es Zeit wurde das sie ganz zu mir kam. Wir machten es uns gemütlich auf dem Sofa und ich versuchte noch den richtigen Anfang zu finden. „Schatz wir müssen reden" fing ich dann einfach an und wappnete mich schon gegen den Sturm. Sie sah mich abwartend an „Anne es geht um diese Umziehsache. Ich möchte gerne dass du ganz her kommst zu mir" sie seufzte und schaute mich milde an „Mats, so einfach ist das doch nicht"-„es kann einfach sein. So lang wird dein Arbeitgeber das sicher auch nicht mehr mitmachen"-„da hast du sicher nicht unrecht"-„und wir könnten dann in Ruhe das Gästezimmer umbauen und hätten genug Zeit hier alles einzurichten. Sonst haben doch Frauen an so was spaß, warum du nicht?" ich schmunzelte sie an. Anne war nicht die Shopping-Queen und schlecht fand ich das nicht wirklich. Aber in dem Fall hätte ich doch erwartet das sie anfängt mit diesem Nestbau. Es war ja nicht so als hätte ich mich nicht informiert. Ich hatte mich irgendwann in den letzten Wochen recht lang mit Nuris Frau unterhalten und irgendwie passte ihre Beschreibung nicht ganz auf Anne. „Manchmal habe ich das Gefühl du willst dir eine Option offen lassen oder du willst gar nicht ernsthaft bei mir bleiben" irgendwie machte mich der Gedanke traurig da er mich aber doch sehr belastete musste ich es einfach aussprechen. Sie sah auf und schaute leicht schockiert „nein mit Sicherheit nicht! Ich liebe dich und ich will mir sicher keine Option offen lassen. Es ist nur ..." sie brach ab und hatte wohl Probleme damit weiter zu reden. „Es ist nur was?" versuchte ich sie zum weiter reden zu bewegen. „Ich weiß auch nicht" sie setzte sich in den Schneidersitz, legte ihre Hände in den Schoss und senkte den Kopf „irgendwie geht es mir wohl auch zu schnell" wir tickten wohl gleich „mir geht das auch nicht gerade zu langsam aber irgendwas müssen wir schon tun oder nicht?" Sie sah auf und schaute mich leicht traurig an „ich hab auch noch mit was anderem ein Problem" da war ich dann doch was irritiert „was für ein Problem?"-„Naja du hast doch auch Eltern oder etwa nicht?" Ja die hatte ich und sie waren nicht besonders begeistert gewesen was sie aus der Zeitung erfahren hatten und nicht zuerst von mir. Sei es die Trennung noch Anne und erst recht nicht die Sache Baby. Ich hatte jedes Mal ein sehr langes Gespräch per Telefon mit meinem Vater gehabt. Das letzte Gespräch war sehr laut zu Ende gegangen nach dem ich sagte dass Anne wirklich ein Kind von mir bekam. Seit dem war Funkstille. „Doch ich hab Eltern und im Augenblick keinen Kontakt mit ihnen und ich glaube es wäre auch nicht gut da jetzt hin zu gehen" ich wandte den Blick von ihr ab und schaute in den Fernseher. „Hey ich bin noch nicht fertig" giftete Anne plötzlich los und ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ja musst du gar nicht so schauen. Wann lerne ich sie denn dann kennen?"-„Wie ich eben sagte, jetzt vorerst nicht" sie stand auf und ging nach oben. Ich seufzte und ließ sie einfach laufen. Sollte sie doch erst mal schmollen. Was sollte ich auch daran ändern? Ich hatte mich mit meinen Eltern verkracht und war nicht wirklich bereit nun angekrochen zu kommen nur weil Anne im Zuge ihrer Hormone das so wollte. Es ging keine 5 Minuten und mein schlechtes Gewissen klingelte sturm. Ich stand auf und ging nach oben um Anne zu suchen. Sie war nicht im Schlafzimmer und ich hörte ein schluchzen aus dem Bad. Ich klopfte und wollte rein, sie hatte aber abgeschlossen. „Anne? Mach bitte auf"-„geh weg!" hörte ich ihre tränenerstickte Stimme „Anne bitte!"-„Du sollst mich in Ruhe lassen!" rief sie nun lauter. „Ich will doch nur mit dir reden"-„ich aber nicht mit dir" ich ließ meine Schultern hängen und atmete tief durch. „Ich geh runter und mach uns einen Tee. Es wäre toll wenn du zu mir kommen würdest und wir reden" ich ging runter in die Küche und suchte den Teekessel. Ich goss gerade Wasser in die Tassen als es hinter mir räusperte. „Tut mir leid ich wollte nicht so ausflippen" hörte ich Anne nuscheln und etwas von Hormone. Ich drehte mich grinsend zu ihr um mit den Tassen in der Hand „vielleicht hilft ja etwas Tee den Hormonen etwas Harmonie zu geben" sie fing an breit zu grinsen „du bist doof" und nahm mir eine Tasse ab. Wir setzten uns an den Esstisch und ich versuchte ihr zu erklären warum es nicht eine besonders gute Idee war im Augenblick Kontakt zu meinen Eltern zu haben. Sie fand es sehr taktvoll von mir aber auch sehr schade und sie wünschte sich das ich vielleicht dennoch nochmal das Gespräch suchen würde. Sie würde sich dann irgendwie wohler fühlen. „Warum ist es dir so wichtig? Ich kenne deine Familie doch auch nicht?"-„Bei meiner Familie gibt es nichts zu kennen. Meine Mutter heiratet ständig neu und meine Schwester ist nicht ganz dicht. Das will keiner als Verwandtschaft haben. Ich erst recht nicht. Es liegt bestimmt nur am stand ihrer Bildung das sie nichts von uns beiden wissen. Sonst wäre das Telefon schon längst am Rasseln. Aber da sie sich nicht für andere Menschen interessieren, wird auch keine Zeitung gelesen"-„du gehst echt hart mit deiner Mutter und deiner Schwester um. Es ist doch deine Familie?!"-„JA aber nur weil ich nicht gefragt wurde. Bitte lass uns von was anderem reden ich rege mich nur auf" sie sah mich sehr verzweifelt an und ich beließ es wirklich. Doch es schien mir dass meine Familie wohl erträglicher war und die Probleme ja nur oberflächlich waren. Ich würde wirklich noch einmal das Gespräch suchen. Es waren ja nur falsche Prinzipien und bei Anne wohl tiefsitzender Hass. Am nächsten Tag nahm ich mir diesen erneuten Schritt vor und rief bei meinen Eltern an. Nach dem wohl genug Gras über die Sache gewachsen war und meine Mutter lang genug auf meinen Vater eingeredet hatte, kam es zu einem normalen Gespräch und meine Mutter bat mich dann zum Schluss des Anrufes darum, am folgenden Wochenende, was spielfrei war, mit Anne zum Kaffee und Kuchen zu kommen. Ich wollte damit Anne überraschen und diese gelang mir auch.
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Wie das Leben so spielt
FanfictionNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...