Wie das Leben so spielt

96- Wer hat frühes Aufstehen erfunden?

Marcos Sicht:

Es war also wieder mal so weit. Taschen packen war angesagt und diesmal in Ninas Heimat fliegen. Ich musste feststellen dass es wirklich nicht gerade billig war zwei Tickets zu bezahlen. Bernt zahlte seines selber mit dem üblichen Spruch, es würde auf die Rechnung kommen. Mats und Anne holten die halb schlafende Marie ab und wir saßen auf unseren Taschen und warteten auf Bernt. Ich zog Nina zu mir rüber so dass wir gemeinsam auf meiner Tasche saßen, sie zwischen meinen Beinen. Eine optimale Position um meinen Kopf zwischen ihre Schulter und ihren Hals zu legen und die Augen zu Schließen. Es reichte ja wenn einer nach Bernt Ausschau hielt. *Wer hatte nur frühes Aufstehen erfunden?* Ich schmiegte mich noch enger an Nina ran und genoss ihre Nähe. Es war so schön mit ihr, alles irgendwie so herrlich normal. Ich musste bei dem Gedanken anfangen zu grinsen. Allein das Wort *Normal* in Verbindung *Nina* war schon mehr als verrückt. Ich machte mir Sorgen um meine Ruhe und nicht ständig von der Presse verfolgt zu werden und sie hatte Sorgen, die wirklich mit Sorgen zu tun hatten. Dennoch war sie zu einem Pol der Ruhe geworden für mich, weil ich bei ihr sein konnte wie ich war. Fern ab von dem Thema Fußball was ich zwar liebte aber manchmal doch verfluchte, bei dem was alles dran hing. Ich wollte immer nur eines und das war Fußball spielen. Doch der Preis dafür war schon sehr hoch und wurde höher umso höher man kam auf der Leiter. Ich schlang meine Arme fest um ihren Bauch und kuschelte mich schon regelrecht an sie ran und wäre wohl auch fast so eingeschlafen, wäre sie nicht plötzlich aufgestanden. „Komm Schatz. Aufwachen! Bernt ist da" Ich hatte richtig Mühe meine Augen aufzubekommen und hoffte darauf im Flugzeug sie nochmal zumachen zu dürfen. Ich musste dann doch einsehen, dass die Zeit nicht reichte um wirklich die Augen zumachen zu können. Keine 10 Minuten in Flughöhe schon ging es wieder runter. In dem Moment, beim dem ersten Schritt über die Kante um das Flugzeug zu verlassen, nahm Nina meine Hand und ließ sie nicht mehr los. Nur wenn wir gezwungen wurden. Ist dies vorkommen, waren es nur Bruchteile einer Sekunde und sie hielt sie wieder fest. Sie war nervös, das konnte ich deutlich fühlen. Ich hoffte das alles schnell vorbei ging und einfach nur noch *normal* wurde. Da war es wieder dieses Wort und ich musste unweigerlich wieder anfangen zu grinsen. Wirklich etwas mitbekam Nina auch nicht. So konnte ich sie schon von A nach B ziehen und das ganz Problemlos. Als wir die Ankunftshalle verließen winkte uns schon Linda lächelnd zu. „Schatz hattest du deiner Mutter Bescheid gegeben das sie uns abholen soll?" Verwundert schaute Nina erst mich dann in die Richtung aus der Lindas Stimme kam. Zielstrebig ging diese aber erst mal auf Bernt zu, der aussah wie ein Pfau auf der Balz und begrüßte ihn und dann erst Nina und mich. Wir verstauten unsere Taschen im Kofferraum und setzten uns ins Auto. Bernt übernahm direkt den Beifahrersitz „ihr wollt euch sicher wieder durchkitzeln also könnt ihr direkt die Rückbank nehmen" Schwupps war die Türe auch schon zu. Mir sollte es recht sein und schon ging die Fahrt auch los. „Nina wie lang fahren wir denn?" fragte ich leise „etwa 1 Stunde wenn wir gut durch kommen" das reichte mir voll und ganz um mir Nina ran zu ziehen und weiter an sie gekuschelt ihren Duft einzuatmen und zu träumen. „Ich liebe dich" sagte ich leise und küsste sie auf die Wange. Ich konnte sehen, dass sie ihre Augen schloss und diese Berührung wohl genoss. Müde war ich nicht mehr aber ich wollte einfach nur Ninas Nähe fühlen. „Wann müssen wir denn bei der Polizei sein Bernt" fragte sie auf einmal „Um halb 2"-„Ich denke ihr wollt sicher noch was essen. Ich habe was gekocht" sagte Linda. Wir kamen, wie erwünscht von Nina, sehr schnell durch und waren wenig später auch bei Linda und aßen. „Was erwartet mich denn jetzt?" Wollte Nina dann von Bernt erfahren. „Sie haben eine Leiche gefunden die du identifizieren sollst"-„können die das denn nicht mit Bildern machen?" fragte ich. „Ich wurde nicht richtig informiert aber wir werden es wohl vor Ort dann erfahren. Linda ich muss dir sagen, das ist sehr lecker" was war nur mit Bernt los? Erst die Andeutungen bei Nina wegen ihrer Mutter und nun schien es mir als würde er ernst machen. Auch dass er es so organisiert hat das wir von ihr abgeholt wurden und nun hier waren. Das war wohl alles auf seinem Mist gewachsen. Wie Nina das wohl sah? Ich sah ständig zwischen den dreien hin und her und konnte nichts feststellen das es jemanden gab dem irgendwas unangenehm war. Ich wollte aber auch jetzt nicht Nina damit belasten, erst mal die Sache bei der Polizei erledigen. Ich wünschte mir dass die Sache jetzt wirklich zum Ende kam. Nach dem wir noch einen Kaffee tranken war es dann auch soweit und wir brachen auf. Kommissar Schneider und der Franzose begrüßten uns freundlich.