Marcos Sicht :
Nina hörte ihre Mailbox ab und ihr Gesicht verlor immer mehr an Farbe. Ich würde sogar behaupten sie zitterte leicht. „Was ist los?" doch sie gab mir keine Antwort sondern gab mir das Handy. Stumm schauten wir uns an und ich wiederholte ihre letzte Nummer um mir die Nachricht anzuhören.
*Nina du blöde Schlampe was glaubst du eigentlich wer du bist? Seit zwei Tagen versuche ich dich zu erreichen. Ich habe mein Handy verloren. Erstaunlich das du es geschafft hast mit deiner Blödheit deine Mailbox endlich an zu machen. Wo steckst du überhaupt? Ich kann dich zu Hause seit Tagen nicht erreichen. Wo steckst du? Ich sagt dir nur eins, wenn du Scheiße baust breche ich dir die Beine! Aber das können wir immer noch besprechen wenn ich wieder zu Hause bin und ich hoffe dass du dann da bist. Wenn nicht, ich finde dich. Heute Abend kommt Daniel zu dir nach Hause. Der holt was ab was ich sehr dringend brauche. Er weiß schon wo er es findet. Sei also zu Hause!*
Ich war fassungslos und wusste gar nicht was ich sagen sollte. Doch Ninas Gesichtsausdruck konnte ich nun verstehen. Fieberhaft überlegte ich was wir unternehmen konnten. Ob er wohl wirklich das tun würde was er ihr angedroht hat? Der Witz war, er vermutet das Nina Scheiße bauen *könnte* aber er wusste nicht das sie es ja eigentlich schon *getan hatte*. Er hatte also keine Zeitung gelesen „es klingt so als wüsste er nicht was in der Zeitung steht" Nina schaute mich verwirrt an und ich konnte sehen dass sie darüber nachdachte „stimmt. Er vermutet nur" sagte sie dann. „Ich ruf Bernt an" sagte ich und stand auf um das Telefon zu holen. Mein Anwalt würde sich sicher dafür interessieren was der werte Herr so von sich gibt. Vielleicht hatte er auch eine Idee. Ich wollte nicht dass Marie das mitbekam und führte den Anruf im Schlafzimmer. Er ging direkt nach dem zweiten Klingeln dran „hallo Bernt hier Marco"-„Hi Marco, der Brief geht heute noch raus falls du fragen wolltest" er lachte mir ins Ohr „Nein, nein hör zu. Nina hat einen Anruf bekommen den solltest du dir anhören und mir sagen was du davon hältst"-„ich hab aber leider gerade keine Zeit um vorbei zu kommen. Ist das denn ne Mailbox Sache oder was?"-„Ja genau, wart ich versuch es dir so vorzuspielen" ich hatte immer noch Ninas Handy in der Hand und wählte erneut die Mailbox an und hielt das Handy an das Telefon. „Hast du alles verstanden?"-„Ja! Das ist ja perfekt! Lösch das bloß nicht das können wir verwenden! Nina hat nichts zu befürchten, sag ihr das. Sie soll zur Polizei! Nein, wir gehen zusammen. Wir müssen ihn anzeigen und dann werden wir eine Einstweilige Verfügung beantragen damit er sich ihr erst gar nicht mehr nähern darf"-„und was meinst du in Bezug auf heute Abend zu Hause sein? Mich würde es nämlich sehr interessieren was der Kumpel da holen will. Für mich klingt das alles was komisch. Er weiß nichts von dem Artikel in der Zeitung obwohl er doch in Deutschland ist. Würde behaupten hier kommt man im Augenblick an keiner Zeitung vorbei ohne es nicht mitzubekommen"-„das stimmt wohl"-„dann meldet er sich nicht und reagiert nicht auf Ninas Nachrichten und dann erzählt er, er hätte kein Handy mehr. Da stimmt doch was nicht" es entstand eine Pause und wir gingen wohl beide in Gedanken die Punkte durch. „Wir haben ja noch früh am Tag. Ich muss jetzt zu einem Termin und könnte so um 10 Uhr bei euch sein" meinte Bernt „dann erst Anzeige und dann..."-„Ja und dann?"-„Lassen wir Marie bei dir und ich fahre mit Nina zu ihr"-„ist klar, die Wohnt 600 Km von hier weg!"-„Sollte machbar sein in ein paar Stunden. Wir besprechen dass wenn ich bei dir bin"-„dann bis später"-„bis später" er legte auf und ich ging wieder zurück zu Nina. „Was sagt er?" fragte sie mich direkt. Ich sah mich um und keine Marie war da. „Wo ist?"-„Im Zimmer spielen" ich setzt mich zu ihr. „Er sagt du sollst dir keine Sorgen machen und der Anruf wäre perfekt gewesen. Er kommt gleich und dann sollst du Anzeige stellen dann wird er so ein Ding beantrage das er dir nicht mehr zu nahe kommen darf" Nina hörte mir nur zu, nickte nachdenklich und starrte zum Fenster raus. „Er hatte noch einen Vorschlag gemacht" sagte ich vorsichtig und sie wandte langsam den Blick zu mir. Wäre Nina nicht Nina, die Frau dich ich liebte, die auch noch mit solchen Augen gesegnet war, wäre mir so was vielleicht niemals aufgefallen. Aber ich konnte das erste Mal in meinem Leben bewusst sehen wie jemand von grenzenlosem Hass auf völlige Verzweiflung zu bedingungslose Liebe wechseln konnte. Das innerhalb weniger Sekunden und nur mit den Augen. Irgendwie vergaß ich dabei mit ihr zu reden und war verwirrt als sie mich fragte „und was für ein Vorschlag?" Ich schüttelte leicht benommen den Kopf und legte los „er will dann mit dir los fahren. Zu dir fahren" ich ließ den Vorschlag erst mal wirken und wollte nicht direkt sagen was ich davon hielt. Sie sah wieder zum Fenster raus und schwieg. Es machte mich leicht wahnsinnig dieses Schweigen und ich hätte sie am liebsten an den Schultern gepackt und geschüttelt. „Nina? Meine Meinung dazu ist ..." sie schaute mich direkt an „das wäre die Idee!" rief sie aus, stand auf und ging einfach weg. „Nina?" sie ging ins Schlafzimmer und ich ihr hinterher „Nina?" Sie war am Packen. „Was gibt das denn? Du willst doch nicht ernsthaft nach Hause fahren oder?"-„Doch!"-„Bist du verrückt? Du kannst doch nicht einfach da hin. Was ist wenn nicht nur dieser Freund kommt sondern dein noch Mann direkt mit?"-„Das glaub ich nicht" sie schüttelte energisch den Kopf. „Was macht dich da so sicher?"-„Das Daniel kommt" *sie macht mich schon wieder wahnsinnig* dachte ich und lief ihr hinterher ins Bad und wieder zurück ins Schlafzimmer „wer ist das denn das es dich so sicher macht?"-„Daniel ist eigentlich ein alter Schulfreund von mir und irgendwie hatte es Michael geschafft ihn einzulullen seitdem ist Daniel sein Schatten und macht alle möglichen Botengänge für ihn. Aber ... und das ist das Gute daran ... ich weiß wie ich es anstellen kann um aus Daniel raus zu bekommen wo Michael steckt. Du hast mit einer Sache sehr Recht. Wenn er in Deutschland ist kann er gar nicht um die Meldung kommen. Und selbst im Ausland wird es sicher schon angekommen sein das du kein Single mehr bist. Also ist es Scheißegal wo er ist, er muss es wissen"-„das ändert nichts an der Tatsache das ich die Idee nicht gut finde! Und warum packst du so viel Zeug ein?" Erst jetzt wurde mir bewusst dass sie die Hälfte ihrer Kleidung schon verstaut hatte. Auch Maries Kleider waren dabei. „Willst du ..." ich traute mich gar nicht zu fragen was mir gerade durch den Kopf ging. Doch für mich sah es aus als würde sie verschwinden und nicht mehr zurückkommen wollen. „Was will ich?" lächelte sie mich an „gehen? Und nicht mehr wieder kommen?" sie schmunzelte mich leicht an und ich nickte nur. „Mach dir da mal keine Sorgen, mehr nur wie ich wieder kommen werde" zwinkerte sie mir zu und verschloss den Koffer. „Das ist nur die Dreckwäsche"-„ich hab auch ne Waschmaschine" jetzt war ich ganz verwirrt. Verstehe mal einer die Frauen!
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Wie das Leben so spielt
FanfikceNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...