Mats Sicht:
Ich hörte immer wieder neben mir die Bettdecke rascheln, Anne musste wirklich sehr unruhig schlafen und ich überlegte mir was sie wohl hatte. Ob sie wohl schlechte Nachrichten von Nina erhalten hatte? Aber dann hätte mir doch sicher Marco auch schon was geschrieben oder Anne selbst hätte mir was davon erzählt. Sie stand schon wieder auf, ich glaub es war jetzt das vierte Mal das sie eine Runde durchs Haus drehte. Ich würde sie auf jeden Fall bald ans Bett nageln würde sie nicht bald damit aufhören. Als endlich mal fünf Minuten ruhe war, dämmerte ich wieder ein und schlief Traumlos ein. Ich wurde aber wieder von etwas geweckt, doch diesmal war es keine Decke die raschelte. Ich sah neben mich und das Bett war leer. Sie war wohl schon wieder unterwegs. Ich blieb wach denn ich wollte mit ihr endgültig reden wenn sie wieder ins Bett kam. Ich schaute auf die Uhr, es war fast halb vier. Ich musste mir Mühe geben nicht einzuschlafen und als ich nochmal auf die Uhr sah und erstaunt feststellte wie viel Zeit schon vergangen war aber Anne immer noch nicht zurück war von ihrem Rundgang, stand ich auf und beschloss zu schauen wo sie gerade unterwegs war und mit ihr halt dann so zu reden. Ich ging runter und schaute überall doch Anne fand ich nicht. Auch nicht auf der Terrasse oder im Garten war sie zu finden. Ich lauschte in die Stille ob ich irgendwas hörte was darauf schließen ließ wo sie war. Doch nichts. Dann merkte ich das ihre Handtasche nicht mehr auf dem Küchentresen lag und stellte fest das auch meine Schlüssel nicht mehr da lagen wo ich sie immer hin tat. Sie war weg! Aber wohin und warum? Ich war unschlüssig ob ich sie auf dem Handy anrufen sollte und zog es dann doch vor den Fernseher anzumachen und einfach zu warten. Es erinnerte mich leicht an Cathy die auch solche Aktionen riss. Sie war auch mehr als einmal plötzlich weg und kam Stunden später wieder. Meist bekam ich nur eine fadenscheinige Ausrede und war schon gespannt was mir wohl Anne erzählen würde. Ich wäre fast eingeschlafen als ich im Augenwinkel sah dass der Bewegungsmelder anschlug und jemand an der Türe war. Schnell machte ich den Fernseher aus und wartete ab. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir dass es schon nach halb sieben war. Anne schlich leise ins Haus und ging direkt in die Küche ohne mich zu bemerken. Sie machte das Licht über dem Herd an und fing wohl an ein Frühstück zu machen. Ich stand auf und ging rüber zur Küche, blieb aber im halbdunkeln stehen und beobachtete sie. Sie nahm gerade Eier aus dem Kühlschrank als ich sie ansprach „wo warst du?" Sie fuhr zusammen und ließ ein Ei fallen. „Spinnst du? Ich war Brötchen holen" grinste sie und kam zu mir rüber und küsste mich. Sie roch nach Alkohol und Zigaretten und das war nun eine Seite die ich Anne nicht zugetraut hätte. Sicher dass sie Alkohol trank war ja nicht das Thema aber rauchen? Ohne schlechtes Gewissen zu zeigen sagte sie „dir aber auch einen guten Morgen"-„du warst 3 Stunden lang Brötchen holen?" Sie schaute mich mit großen Augen an als hätte ich sie bei irgendwas ertappt und sagte aber nichts zu ihrer Verteidigung „mhmm, 3 Stunden und du riechst nach Zigaretten und Alkohol? Muss ja ein ganz besonderer Bäcker sein!" Ich konnte es mir nicht verkneifen. Ihre Augen fingen an Funken zu sprühen und ich fühlte mich schon fast bestätigt das sie wohl doch nicht anders war als Cathy und das machte mich mehr als nur ein bisschen traurig. Waren denn alle gleich? Sie wollen alles haben und wenn man ihnen alles gab bekam man dafür eine Quittung die man nicht auf normalen Weg bezahlen konnte. „Was gibt das jetzt? Willst du mir etwas unterstellen? Ich glaube nicht dass es dich was angeht ob ich rauche oder was trinke. Ich bin ja nicht besoffen oder so. Warum bist du denn überhaupt schon wach?" Sogar fast dieselben Sätze kamen aus ihrem Mund die ich noch von Cathy kannte „es geht mich also nichts an? Aha, weiß ich ja Bescheid" ich wollte nicht streiten schon gar nicht um die Uhrzeit und nicht im dem Wissen das ein kleines Kind da war, was streit wohl zu genüge von zu Hause kannte. Ich ging einfach aus der Küche und auf dem direkten Weg ins Bad. Es war zwar noch was zu früh aber ich würde einfach jetzt schon zum Training fahren. Als ich fertig war mit duschen und mich gerade am Anziehen war und die Tasche packte, kam Anne zu mir. Ich hatte keinerlei Bedürfnis mit ihr zu reden. Männlicher Stolz? Ich weiß es nicht! „Mats was sollte das denn? Was sollte ich den getan haben deiner Meinung nach?"-„Ich weiß nicht warum du meine Meinung hören willst wenn es mich doch nichts angeht?" ich sah im Augenwinkel das sie traurig wirkte, aber ich würde es nicht zulassen mich um den Finger wickeln zu lassen wie es Cathy immer tat. Anne ließ nicht locker „mich würde es dennoch interessieren. Ich hab doch nichts angestellt und ich ging nicht davon aus das du mitbekommen hast das ich aufgestanden bin"-„ich hab es aber mitbekommen, war ja auch nicht schwer da du die ganze Nacht durchs Haus geschlichen bist" sie gab auf und ging. Ich packte noch den Rest ein für das Training und Anne sagte beim weg gehen „ich bin unten Frühstück fertig machen"-„du brauchst mich nicht einzuplanen" ein entsetzte „warum?" kam von ihr und als ich kurz auf sah konnte ich wirklich etwas in ihren Augen sehen was mit Wehmut zu tun hatte. Aber egal, ich musste da durch, zu sehr erinnerte es mich einfach an eine Zeit die ich doch mit Anne vergessen wollte. Ich drehte den Spies einfach um „ich wüsste nicht was es dich angeht aber ich geh zum Training"- „Jetzt schon?"-„Ja jetzt schon" ich packte meine Tasche und ging. Als ich die Treppe runter ging rief ich ihr nur noch nach „ich weiß nicht ob ich über Mittag her komme" und wollte nur noch raus. Als ich beim Trainingsgelände ankam, tat mir die Sache unendlich leid. Ich hätte vielleicht doch erst mal mit ihr reden sollen. Ihr zuhören sollen. Vielleicht war es ja doch anders. Ich hätte mich ohrfeigen können. Klar war es anders, denn sie tigerte ja die ganze Nacht rum. Irgendwas ging in ihr vor und ich war so dämlich nur meine Probleme zu sehen statt sie zu fragen was mit ihr ist. Zumal die Antwort vielleicht sogar auf der Hand lag. Ihre beste Freundin hatte ein extremes Problem mit einem noch nicht Ex. Ich beschloss nach dem Vormittagstraining doch nach Hause zu gehen und mit ihr nochmal drüber zu reden. Auch würde ich sie um Verzeihung bitten. Das Vormittagstraining zog sich wie Gummi und nach einer Ansprache von Kloppo wollte ich wirklich nur noch nach Hause. Unterwegs schrieb ich Marco noch eine Nachricht in der ich ihn Fragte ob es was Neues gab. Es kam nur keine Antwort. Ich nahm an das er wohl mit irgendwas zu sehr beschäftig war und musste also ohne Vorabinfos mich zurück wagen in die Höhle des Löwens. Bei dem Gedanken musste ich sogar etwas schmunzeln. Ich schloss die Türe auf und wollte erst mal unbemerkt ins Haus kommen. Was mir auch wohl gelang. Ich schaute nach den zwei Mädels und fand sie auf der Terrasse. Marie war im Pool und Anne am Telefonieren. Ich wollte sie nicht stören also blieb ich still hinter ihr stehen. Dumm nur das der liebe Gott Ohren einfach nicht verschließbar gemacht hat. Denn bei dem was ich hörte wäre es mir lieber gewesen. . „Kai ich weiß nicht was du mir damit jetzt sagen willst? ... Was magst du hören? Ja die Zeit mit dir war schön? Das war sie ja auch! ... Ja du hast ja Recht. Vielleicht hätten wir darüber reden sollen. Vielleicht haben wir ja nochmal die Möglichkeit darüber zu reden. Ich muss so wieso mal wieder zurück. Eigentlich hätte ich ja heute schon wieder bei der Arbeit sein sollen. Ich hab mich noch nicht mal krank gemeldet aber besondere Umstände halten mich hier fest". Besondere Umstände hielten sie hier also nur fest! Ich hatte wohl doch Anne richtig eingeschätzt, sie war wie Cathy. Bevor jemand mitbekam das ich da bin, schlich ich wieder rein ins Haus und verlies es wie ich gekommen war.
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Wie das Leben so spielt
Hayran KurguNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...