Annes Sicht :
Nina war gerade mal 24 Stunden weg aber ich hatte eine innere Unruhe die mich noch umbrachte. Ich hatte in der letzten Nacht kein Auge zu gemacht. Lief unruhig durch das Haus. Beobachte erst Mats dann Marie beim Schlafen und beschloss kurzer Hand mich anzuziehen und raus auf die Straße zu gehen. Ich steckte mein Handy in die Tasche und Mats Hausschlüssel und ging los. Ziellos ging ich durch die Straßen und ließ mir nochmal die Nachricht von Nina durch den Kopf gehen. *Hey Anne! Wie geht's Marie?*-*Sie schläft Seelig. Hatte nen tollen Tag mit den Jungs im Pool. Waren auch alle super lieb!*-*Super!*-*Bei euch?*-*Daniel wurde von der Polizei abgeholt. Stell dir vor ich hatte recht mit meiner Vermutung das es um Drogen geht! Aber als wäre das nicht das Schlimmste. Er hat Drogen gestohlen und diese bei Marie im Zimmer versteckt. In einem Plüschtier! Ich könnte ihn umbringen!*-*Das ist ja der Hammer der Arsch und jetzt?*-*Daniel sollte die holen und Michael bringen, der sitzt in Frankreich und wird wohl festgehalten von diesem Drogenboss. Der wollte ihm wohl ne Chance geben die Schulden zurück zu zahlen. Haben alles der Polizei weiter gegeben. Bin gespannt was die jetzt machen*-*Na super! Da darf man wohl auch gespannt sein. Wir wissen ja wie die Arbeiten*-*Eben! Ich würde es am liebsten selbst in die Hand nehmen*-*Was sagt Marco?*-*Nicht viel, aber viel wichtiger ist. Er ist einfach da. Er weiß nicht wie viel es mir bedeutet dass er mit gekommen ist. Bin echt froh drum*-*Er liebt dich wohl wirklich!*-*Ja! Und ich ihn. Du unser Essen ist da ich melde mich später*-*Ok* Wenig später schrieb sie mir dann das die Übergabe schon längst hätte durch sein müssen sie aber immer noch nichts von der Polizei gehört hatten. Das war dann wohl der Punkt der mich beunruhigte. Bei meiner Erfahrung mit den Bullen konnte das nur in die Hose gehen. Was wenn Michael nicht nur der Polizei sondern auch dem Drogentyp entkommen konnte? Was wenn er dann nach Hause geht und Nina mit Marco überrascht? Er wüsste doch dann genau wem er das zu verdanken hatte und würde womöglich Amok laufen. Was wäre dann mit Marie? Ich bin ihre Patentante und Nina erklärte mir dass ich Marie genau so nah wie sie als Mutter stünde und das der Grund für sie war mich zur Patin zu machen. Sollte Ihr was passieren sollte ich die Verantwortung von Marie übernehmen und wenn Michael nicht mehr ist sogar das Sorgerecht bekommen. Sie hatte das sogar alles schon notariell gemacht und von der nächsten verwandten, Linda, absegnen lassen. Doch sollte das jetzt alles eintreten wie ich mir das gerade ausmalte, würde das alles von heut auf morgen in Kraft treten. Könnte ich damit überhaupt umgehen? Und was würde Mats sagen? Ich kam an einer Tankstelle vorbei die 24 Stunden offen hatte. Ich merkte dass ich Durst bekam und ging hin. Ich stand unentschlossen vor dem Kühlregal und entschied mich für eine Dose Bier. Als ich zahlte legte ich noch ein Feuerzeug dazu und ließ mir noch eine Packung Zigaretten von meiner alten Marke geben die ich früher rauchte. Ich packte alles ein und ging. Kaum war ich aus der Tankstelle raus und ein Stück gegangen, zog ich die Zigaretten raus und machte mir eine an. Aus alter Gewohnheit zog ich den ersten Zug kräftig in die Lunge rein und fing augenblicklich an zu husten. *Verdammte Hacke Scheiße* Ich beließ es dann erst mal bei etwas langsamer und weniger tief zu inhalieren. Als sich meine Lungen anfingen an den Rauch zu gewöhnen und der viel besagte Schwindel aufblieb zog ich die Dose Bier aus der Tasche und machte sie auf. Ich kam an einer kleinen Brücke vorbei unter der ein Flüsschen floss und setzte mich auf das Geländer um weiter darüber nach zu denken was es für mich bedeuten würde auf einmal Mutter zu sein. Ich liebte Marie das war ja nicht das Problem. Aber war ich bereit dazu? Jetzt da dies mit Mats so gut lief und ich endlich wohl meinen Platz gefunden hatte, musste ich mir ja auch Gedanken darüber machen was er wohl davon hält. Ich war mir nicht sicher wie er wohl darauf reagieren würde, konnte ich ja auch gar nicht sein. Dafür waren wir ja überhaupt nicht lang genug zusammen und sind wir uns ehrlich, ob das Kapitel Cathy wirklich so abgeschlossen war wie es schien konnte auch keiner sagen. Es war wohl das Beste ganz fest zu hoffen, das doch sich alles zum Guten wenden würde und ich nicht plötzlich Mutter wurde. Ich rauchte eine weitere und stellte erneut fest dass sich so eine Lunge schneller wieder daran gewöhnte als sich davon zu entwöhnen. Über drei Jahre hatte ich jetzt nicht mehr geraucht. Ich hörte mit Nina zusammen auf damit es ihr leichter fiel wegen der Schwangerschaft aufzuhören. Ich wusste nicht wie lang ich da saß und einfach nur schaute und nachdachte als mir auffiel das sich langsam der Himmel verfärbte zu einem schönen Morgenrot. Ich machte mich auf den Rückweg und fand unterwegs noch einen Bäcker. Leise schlich ich ins Haus und hoffte dass alle noch am Schlafen waren. Ich machte in der Küche das Licht über dem Herd an was ausreichte um alles zu sehen. Ich wollte für die zwei ein Frühstück zaubern und fing an alles raus zu suchen, als eine Stimme aus dem halbdunkeln zu mir sprach „wo warst du?" Ich fuhr zusammen und ließ ein Ei fallen was ich gerade aus dem Kühlschrank holte. „Spinnst du? Ich war Brötchen holen" grinste ich und ging zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss „dir aber auch einen guten Morgen"-„du warst 3 Stunden lang Brötchen holen?" Ich sah ihn verwundert an und schwieg „mhmm, 3 Stunden und du riechst nach Zigaretten und Alkohol? Muss ja ein ganz besonderer Bäcker sein!" Ich merkte wie ich sauer wurde und ohne es zu wollen verfiel ich in die alte Abwehrhaltung wenn mir ein Mann auf diese Tour kam. „Was gibt das jetzt? Willst du mir etwas unterstellen? Ich glaube nicht dass es dich was angeht ob ich rauche oder was trinke. Ich bin ja nicht besoffen oder so. Warum bist du denn überhaupt schon wach?" Mats blieb erstaunlich ruhig „es geht mich also nichts an? Aha, weiß ich ja Bescheid" er drehte sich um und ging weg. Er ließ mich einfach stehen was mich nicht weniger ärgerlich machte. Was dachte sich der denn was ich angestellt haben sollte? Ich war doch nur ein bisschen raus meinen Kopf wieder klar bekommen. Warum wusste er überhaupt wie lang ich unterwegs war? Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich hörte wie die Dusche anging und ich machte weiter mit meiner Frühstücksvorbereitung. Als die Eier fertig waren hörte ich wieder Geräusche oben und nahm an er war fertig mit Duschen. Ich stellte den Topf mit den Eiern zum Abschrecken in die Spüle und ging zu ihm hoch. Ich wollte das nicht so stehen lassen und nochmal das Gespräch mit ihm suchen. Ich fand ihn im Schlafzimmer wie er sich gerade anzog. „Mats was sollte das denn? Was sollte ich den getan haben deiner Meinung nach?"-„Ich weiß nicht warum du meine Meinung hören willst wenn es mich doch nichts angeht?" Er war richtig kühl zu mir und ich wurde traurig „mich würde es dennoch interessieren. Ich hab doch nichts angestellt und ich ging nicht davon aus das du mitbekommen hast das ich aufgestanden bin"-„ich hab es aber mitbekommen, war ja auch nicht schwer da du die ganze Nacht durchs Haus geschlichen bist" ob ich mit ihm über meine Bedenken reden sollte und das was mich belastete? Ich war mir gerade nicht so sicher so kühl wie er zu mir war. Ich beschloss es einfach auf später zu verschieben und ging wieder „ich bin unten Frühstück fertig machen"-„du brauchst mich nicht einzuplanen" entsetzt drehte ich mich wieder zu ihm um „warum?"-„ich wüsste nicht was es dich angeht aber ich geh zum Training" er war schon so weit fertig und musste nur noch seine Tasche zu machen. „Jetzt schon?"-„Ja jetzt schon" er schulterte die Tasche und ging an mir vorbei „ich weiß nicht ob ich über Mittag her komme" er ließ mich wieder stehen und ich hörte auch schon wie die Haustüre ins Schloss fiel. Ich merkte wie meine Augen feucht wurden. Er hatte mich einfach verlassen ohne mit mir zu reden, das war gemein!
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Wie das Leben so spielt
Fiksi PenggemarNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...