101- Viel Blut

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Lindas Sicht :

Wer konnte so was ahnen? Ich hätte nicht gedacht dass dieser Abschaum nochmal zurückkommt. Es wäre ja alles nur halb so schlimm würde es in meiner Schulter nicht so brennen. Ich lag also hier, angeschossen und hatte Bernt an meiner Seite. So war der Schmerz schon erträglicher. Er war so ein liebenswerter Mensch und in der Kürze der Zeit in der wir uns kannten richtig ans Herz gewachsen. Endlich kam der Notarzt und ich bekam wohl direkt etwas gespritzt und ich merkte wie die Schmerzen nach ließen. Bernt blieb an meiner Seite die ganze Zeit. Besonders witzig fand ich es als er sich als meinen Lebensgefährte ausgab. Ich dachte direkt an Nina und was sie wohl darüber denken würde. Bernt hatte wohl schon seine Fühler bei ihr ausgestreckt um raus zu finden was sie darüber denken würde. Sie meinte wohl ich wäre alt genug. Ich sag Bernt in die Augen und musste lächeln. „ Was ist denn so spaßig?"-"nichts. Ich finde es toll das du hier bei mir bist"-"ich kann dich doch nicht allein lassen wenn die da am Schneiden sind und das nur mit örtlicher Betäubung. Das kann ich nicht zulassen"-"du bist wirklich lieb" ich strich ihm leicht mit den Fingerspitzen über die Wange. „Ich hoffe nur dass sie diesen Nixnutz von Schwiegersohn bekommen. Dann kannst du Nina von ihm scheiden lassen und sie kann ganz und gar glücklich werden mit Marco. Er ist so ein lieber Junge" er nickte nur. Der Arzt war fertig mit nähen und erklärt mir noch ein paar Sachen. Dann musste ich noch eine Nacht mindestens stationär bleiben. Ich bekam ein Zimmer zugewiesen und wir warteten auf Nina und Marco. Dass aber Marco blutverschmiert in meinem Zimmer auftaucht, damit hätte ich nicht gerechnet.

Bernts Sicht :

Das war etwas mehr als nur ein seichter Samstagabend Krimi den mir Marco da erzählte oder vielmehr uns. Linda und mir. "Sie hat sich ohne Vorwarnung Schneiders Waffe genommen die er locker in der Hand hielt und rannte los?" versuchte ich den ersten Teil der Geschichte mit den für mich relevanten Punkten zusammen zufassen und Marco nickte zur Bestätigung. „Dann gab sie einen Warnschuss ab und forderte ihn aufstehen zu bleiben und sich zu ergeben. Das tat er nicht und Schoß auf sie und sie schoss auch" er nickte wieder "und dann schoss sie nochmal weil er sie beschimpft hat und tötete ihn damit?"-"genau so war es. Schneider sagt das sei Notwehr dann dürfte es doch keine Probleme geben?" ich kratzte mich am Hinterkopf wie ich es immer tat wenn ich über schwere Fakten nachdenken musste. So einfach war es nämlich nicht auch wenn es einfach klang. „Der zweite Schuss wird zum Problem werden Marco"-"was?" Rief es gleichzeitig von beiden mir entgegen. „Sie hat alles richtig gemacht bis zu dem Moment als sie ihm den tödlich Kopfschuss gab"-"aber warum?" fragte Linda aufgeregt "sie war nicht mehr direkt in Gefahr" sagte ich wehmütig "sollte die Staatsanwaltschaft Anklage erheben könnten sie ihr daraus einen Strick drehen. Dann wäre es noch im Guten eine fahrlässige Tötung was aber nicht mehr so harmlos ist wie Notwehr. Im schlimmsten Fall Mord" ich hörte deutlich die beiden nach Luft schnappen und Linda legte ihre Hand auf meinen Arm "Bernt du musst ihr helfen. Die können mein Baby doch nicht wegen solch einem Subjekt ins Gefängnis stecken. Du musst das verhindern!" Linda standen Tränen in den Augen und ich überlegte schon fieberhaft was ich alles tun musste. Mir fiel ein Fall ein der durch die Presse ging der ähnlich war. Ich musste mit Schneider über genaueres reden und würde sie daraus bekommen sollte es hart auf hart kommen. „Hat Michael eigentlich Verwandtschaft?" Linda schüttelte den Kopf "nicht das ich wüsste. Die Eltern sind verstorben aber ob es Geschwister oder sonstige gibt weiß ich nicht" ich ging nochmal meinen Gedanken durch und war mir ganz sicher "ich kann euch glaub wirklich beruhigen. Ich werde sie daraus holen!"-"erst mal muss sie aus dem OP kommen" gab Marco traurig von sich. Er hatte es gerade ausgesprochen als es klopfte. Wir riefen im Chor *herein* und ein Arzt mit Schwester im Schlepptau kamen rein.

Marcos Sicht :

Wir hielten alle den Atem an. Der Arzt hatte eine sehr ernste Miene und räusperte sich "Frau Märtens ich bin Dr. Maybern, ich habe ihre Tochter operiert und würde gerne mit Ihnen sprechen" es sah so aus als würde er drauf warten das Bernt und ich gingen doch den Gefallen taten wir ihm nicht. "Das ist mein Lebensgefährte und das mein zukünftiger Schwiegersohn. Sie können mir als sagen was sie wollen die zwei sind Familie" Lindas Worte duldete kein Widerspruch und der Arzt fing an uns zu erzählen was ich vielleicht doch besser nicht gehört haben wollte. "Nun wenn das ihr Wunsch ist. Um gleich alle Sorgen zu nehmen, sie hat überlebt sie ist stabil und die Operation war nicht leicht aber erfolgreich. Sie hat sehr viel Blut verloren. Die Kugel traf die Bauch-Aorta und ich muss gestehen ich habe keine Ahnung wie ihre Tochter es überhaupt geschafft hat lebend auf meinen OP-Tisch anzukommen"-"aber wenn doch alles gut lief warum sind sie dann so besorgt?" wurde er von Linda gefragt und ich musste mir dieselbe Frage stellen. „Naja es war sehr viel für sie. Über genaue Details bin ich nicht im Bilde aber bei Schussverletzungen dieser Art ging es selten vorher Stress frei zu. Dann die Verletzung selbst und wohl der Kampf zu überleben haben zu einem tiefen Schock geführt was wiederum ein Koma mit sich brachte"-"das heißt?" Es war mein Mund der diese Frage stellte. „Das heißt sie ist ins Koma gefallen. Sie ist stabil und versorgt es muss alles nur heilen"-"wie lang geht so ein Koma?" fragte Linda. „Das ist schwer zu sagen. Ein paar Tage? Ein paar Jahre? Nur ihre Tochter hat es in der Hand wieder aufzuwachen" ich hatte sie wieder und doch hatte ich sie nicht "kann ich zu ihr?" der Arzt nickte "es gibt viele Studien zu diesem Thema das es wichtig sei diesen Patienten so viel wie möglich vertrautes zu geben und da gehören wohl auch sie dazu. Sie ist in der Intensiv und wird dort auch bleiben bis auf weiteres" er nickte in die Runde um uns zu verstehen zugeben das er alles gesagt hatte und verabschiedete sich.

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