Ich hörte in weiter Ferne Stimmen die mir sehr vertraut vor kamen und ich lauschte ihnen. Ich versuchte zu verstehen was sie sagten. Ich hatte schon vor einer Ewigkeit aufgegeben meine Augen zu öffnen. Sie gehorchten mir einfach nicht. Erst hatte ich es verzweifelt versucht, daraus wurde dann Panik und dann war ich der Überzeugung ich könnte sie nicht öffnen weil ich tot bin. Ich war sehr müde und schlief viel. Manchmal war es auch ein schwarzer Schleier der sich zusätzlich noch über meine Augen legte. Das war meistens wenn ich krampfhaft versuchte meine Augen zu öffnen. Ich setzte dann all meine Energie dafür ein und spürte dann Hektik um mich herum und dann war alles weg. Ich mochte dieses Gefühl nicht, darum ließ ich dann diese Anstrengung sein und bevorzugte den normalen Schlaf. Ich fing an mich voll und ganz auf mich zu konzentrieren. Horchte tief in mich hinein und ging zurück bis in meine Kindheit. Zu meinen Eltern die sich so sehr liebten das ich glaubte ihre Liebe wäre für immer. Das war sie auch bis zum Tod meines Vaters und meine Mutter schwor ihm die Liebe über den Tod hinaus. Dabei war das Blödsinn. Kein Mensch sollte bis in alle Ewigkeit alleine bleiben nur weil ein geliebter Mensch ging. Ich erinnerte mich an Bernt. Der nette Anwalt und wie er mich aushorchte wegen meiner Mutter. Ich war mir sicher dass sie ein schönes Paar sein könnten und ich nahm mir vor es ihnen zu sagen wenn ich die Chance dafür bekäme. Ich wurde bei diesem Gedankengang unterbrochen denn ich hörte eine Stimme ganz nah an meinem Ohr "Nina mein Mädchen wach doch auf, du kannst doch nicht ewig schlafen?" Es klang wie meine Mutter die mich wecken wollte als müsste ich zur Schule. Ich wollte ihr sagen das ich doch wach bin aber so wenig wie meine Augen reagierten, so wenig reagierte mein Mund. Ich fühlte wie sie mir über den Kopf streichelte und dann schluchzte sie. Aber warum weinte sie denn? Ich war doch hier und lebte. Warum war sie dann so traurig? Ja ich lebte davon war ich langsam überzeugt denn ich bekam meine Gedanken immer besser auf die Reihe. Ich erinnerte mich an Michael, wie ich ihn kennen lernte, wie verliebt ich war und wie enttäuscht als ich merkte mit was er sein Geld verdiente. Wie er mich behandelte und wie ich mich trennte. Wie ich Benny kennen lernte und das erste Mal in meinem Leben richtig glücklich war. Ich liebte ihn so sehr und doch trennte ich mich von ihm weil Michael so viel Macht über mich hatte. Ich empfand so eine tiefe Traurigkeit dass ich mich darin verlor und still und leise weinte. Ich weiß nicht wie viel Zeit ich damit verbrachte, denn ich schlief oft ein und manchmal wenn ich wach wurde fühlte ich das meine Hand gestreichelt wurde oder mein Gesicht. Hätte ich mich bewegen können, hätte ich oft die Hand oder was auch immer mich berührte weg geschoben. Denn es störte mich in dieser Trauer. Irgendwann hörte ich wieder eine Stimme dicht an meinem Ohr und ich brauchte eine Zeit sie wahr zu nehmen. Sie sagte immer wieder meinen Namen und wie sehr sie mich liebte und ich doch bitte zurückkommen sollte. Es war eine unendliche Wärme die mich durch fuhr. Ich merkte wie mein Herz schneller schlug und ich Gänsehaut bekam. Marco! Ich konnte es einordnen und war darüber so glücklich. Ich hörte selten seine Stimme vielleicht hatte ich deswegen die Schwierigkeiten es einzuordnen? Der Mann, den ich so sehr liebte und noch mehr, da mir eine zweite Chance gegeben wurde glücklich zu werden. Er hatte es wahrlich nicht leicht mit mir und war doch an meiner Seite. Was konnte man sich mehr wünschen als das? Und das Schlimmste hat mich wohl hier her gebracht. Dabei war es doch nur weil ich dieses Glück ohne Angst leben wollte. Ich hörte immer mehr Stimmen die ich nach und nach einordnete und die jeweilige Erinnerung dazu in meinem Hirn aus grub. Ich erkannte Anne und auch Mats. Sie waren so ein süßes Paar und machten sich selbst das Leben so schwer. Diese Cathy tat wohl auch noch ihr nötiges dazu. Aber ich war mir sicher dass alles gut werden würde, schon allein wegen dem Baby. Alle waren da, doch etwas fehlte mir und ich wusste einfach nicht was. Ich vergrub mich wieder in meine Gedanken um zu erforschen was mir fehlte als es sehr laut wurde um mich. Alle redeten laut drauf los und da ich mittlerweile alle zuordnen konnte versuchte ich mir die Gesichter dazu vorzustellen. Sie stritten und dieser Streit wurde immer lauter und aggressiver. Meine Mutter war gegen etwas und bekam Stärkung von Bernt. Auf der anderen Seite Anne die sich mit Marco zusammen tat und dafür war. Sie zogen gerade Mats mit rein der die Entscheidung fällen sollte und das gar nicht wollte. Dann hörte ich noch eine Stimme die ich zwar schon oft hörte aber nicht einordnen konnte, egal wie sehr ich mich anstrengte. Ich versuchte alles zu verstehen was mich sehr viel Kraft kostete da ich immer wieder drohte einzuschlafen. „Frau Märtens ich kann ihre Sorge verstehen aber wenn wir sie drauf vorbereiten und da kann ich ihnen nur unseren Kinderpsychologen wärmsten empfehlen, sehe ich darin kein Problem. Es könnte vielleicht sogar der Schlüssel sein ihre Tochter zurück zu holen"-"du hörst es Linda es wäre gut" sagte Marco und Anne redete auch auf sie ein "Linda, Marie wird das schaffen. Wir tun was der Psychologe sagt und das wird sicher klappen. Wir sind doch alle da! Lass es uns versuchen"-"ich stimme Anne dazu und ich glaube es wäre auch Ninas Wunsch" gab Marco noch dazu. "Frau Märtens überlegen Sie es sich. Es ist nicht so als würde ihre Tochter nicht reagieren. Wir wissen nicht was diese Anfälle auslöst die sie hat aber es ist ein gutes Zeichen das sie da ist" erklärte sich der Unbekannte, der wohl mein Arzt war. Und was er sagte beunruhigte mich. Ich war da und hatte Anfälle? Davon hatte ich noch nichts mitbekommen. Aber es war ja schon mal gut zu wissen dass ich wirklich nicht tot war, weil sonst ja ein Arzt unnötig wäre. Aber was war überhaupt mit mir passiert? Ich versank wieder in diese Dunkelheit die mich zurück brachte in meine Erinnerungen. Ich hörte es knallen und krachen. Sah meine Mutter zu Boden fallen. Schreie, Beschimpfungen, Sirenen, durcheinander und Chaos. Ich hatte eine Waffe in der Hand und sah das wütende, schmerzerfüllte Gesicht von Michael. Er ging zu Boden und ich wollte zu Marco. Noch ein Schuss und ich falle in Verzweiflung Marco in die Arme. Ich sehe dass ich blute, fühle den Schmerz in meinem Bauch. Ich lass mich fallen und schlafe ein. Da ich das Gefühl für Zeit schon längst verloren hatte war es für mich eine Ewigkeit als ich wieder wach wurde. Ich fühlte etwas an meinem Hals, auf meiner Brust und Feuchte an meiner Wange. Es war schwer und hob und senkte sich und rief mir ständig ins Ohr "Mama wach doch auf! Hörst du denn nicht! Mama mach die Augen auf du bist jetzt fertig mit schlafen. Marco du musst sie küssen. Dornröschen ist auch wieder wach geworden als der Prinz sie geküsst hatte. Mama!" Das war Marie! Marie mein Kind! Mein Baby! Mein ein und alles! Das was mich die Qualen mit Michael überstehen ließ! Mein Lebenselixier! Die Erinnerungen an meine Tochter trafen mich wie ein Schlag. Es fühlte sich wie eine kalte Dusche an. Eiswasser! Ich wollte sie halten. Sie drücken. Sie küssen. Ihr sagen dass alles wieder gut wird. Diesmal würde ich es schaffen meine Augen zu öffnen nur um ihr zu zeigen das ich da bin.
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Wie das Leben so spielt
FanfictionNina ist Mutter einer süßen, frechen 3-jährigen Tochter Namens Marie und Verheiratet. Das hält sie nicht davon ab für, den wesendlich jüngeren, Marco Reus zu schwärmen. Sie nimmt auch die dummen Sprüche von ihrem Mann dafür in kauf, der glühender Gl...