18- 2. Chance

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„So wir müssen gehen?" sagte Marco zu den andern und ich war leicht irritiert was wohl schon langsam zum Dauerzustand wurde in Marcos Gegenwart. Auch Anne schaute verwirrt nur Mats nicht als würde er wissen was jetzt kommen würde. „Wohin wollen wir denn?" fragte dann Anne. „Wir müssen shoppen gehen" grinste Marco in die Runde. „Was?"-„Ja die Frage muss ich aber auch stellen"-„Wir müssen angemessene Kleidung für eine Henkersmahlzeit kaufen gehen" Anne und ich schauten immer noch sehr dümmlich aus der Wäsche. „Sie hat also Ja gesagt? Aber warum Henkersmahlzeit?" jetzt verstand ich was Marco vor hatte und ließ seine Hand los. „Marco, ich habe nicht gesagt das ich anrufen werde" ich merkte wie ich etwas sauer wurde. Er versuchte gerade über mich zu bestimmen und das wollte ich nicht. Er schaute mich mit großen Augen an und meinte dann „aber du hast doch gesagt du hättest nichts zum Anziehen. Da wir aber dieses Problem lösen können ging ich davon aus, das alles andere dann auch kein Problem sein würde."-„du hast es nicht verstanden oder?" ich war entsetzt. „Oh oh" kam es von Anne „Marco ich glaub du hast da ne Rechnung ohne den Wirt gemacht." Sie kam zu mir rüber und zog mich weg, doch mein Blick blieb an Marco hängen. „Ihr passt mal bitte auf Marie auf" sagte Anne zu den beiden. Als wir aus Hörweite waren fing Anne auch schon an „was ist passiert?"-„er hat mich gefragt ob wir über Nacht bleiben und ob ich mit ihm essen gehe" sagte ich tonlos. „Oh mein Gott so was schlimmes aber auch. Nina tickst du noch richtig" sie tippt mir an die Stirn. „Wach auf das ist deine 2. Chance auf die du gewartet hast!"-„rede keinen Unsinn" erst jetzt schaute ich sie an. „Nix Unsinn! Du wartest Jahre lang, dass der da oben dir nochmal eine Chance gibt, weil du bei Benny alles verbockt hast und jetzt fällt schon Gott selbst vom Himmel runter um dir den Hof zu machen und du sagst NEIN? Du solltest dich ernsthaft untersuchen lassen meine Liebe"-„Anne!"-„Nix Anne! Schluss jetzt mit dem Scheiß! Ich ruf bei Michael an und sag, dass du dir den Magen verdorben hast und da ich nicht Auto fahren darf, müssen wir hier bleiben. Punkt! Ende! Aus! Und ich will nix mehr hören von wegen Anne dies oder Anne das. Wenn du dein Glück nicht festhalten magst dann tu ich es eben für dich. Dafür sind Freunde da!" Die Predigt war vorbei und ich musste gestehen sie hatte ja Recht. „Und jetzt komm mit" sie zog mich schon wieder hinter sich her zurück. „Also Jungs dann lasst uns mal shoppen gehen" strahlte Anne alle an. Ich hatte das Gefühl mir würde sich wirklich gleich der Magen umdrehen, was aber vielleicht auch mehr daran lag das ich noch nichts gegessen hatte. „Und rufst du jetzt an?" fragte Marco vorsichtig „Nein ich ruf für sie an" grinste Anne. Erleichterung machte sich in Marcos Gesicht breit. „Ihr bleibt also über Nacht?" fragte Mats. „So wie es aussieht ja" gab ich an „so fern wir überhaupt was finden was wir uns leisten können" gab ich aber dann zu bedenken. „Darüber solltest du dir keine Gedanken machen" strahlte mich Marco an. Damit kam ich nun gar nicht mehr klar. Und zu meinem Magen der sich wohl am drehen war kam das immer widerkehrenden Wort *WARUM?*. Das hatte nichts mehr mit Freundschaftlich zu tun dennoch lächelte ich sanft zurück. Wir machten uns an den Abstieg und waren recht zügig am Parkplatz. „Ich nehme an das wir zurück fahren in die Stadt zu dem Parkplatz?"-„genau richtig! Wir treffen uns dann dort wieder" und wir stiegen in die Autos. Ich fuhr einfach den beiden hinterher so musste ich schon nicht groß drauf achten wo lang ich musste. „Anne?"-„mhmm?"-„glaubst du das das noch was mit Freundschaftlich zu tun hat?"-„Sollte es denn Freundschaftlich bleiben?"-„Ich rede von Realität nicht von Träumerei" Anne grinste „ist mir schon klar was du meinst. Aber Schlussendlich ist es deine Entscheidung was du aus der Gelegenheit machst"-„irgendwie komm ich gar nicht drauf klar und stelle mir die ganze Zeit die Frage nach dem *Warum*" gestand ich. „Du sagst doch immer du warst kein Kind von Traurigkeit. Dann nutz den Augenblick der sich dir bietet. Denn DAS bekommst du sicher kein zweites Mal mehr. Und selbst wenn es gar nichts ist hattest du mit Sicherheit einen schönen Abend!" Sie hatte damit vollkommen Recht. Egal was passieren würde es wäre eine unvergessliche Erinnerung die mir keiner mehr nehmen könnte. Aber über das Warum machte ich mir dennoch weiter Gedanken.

Annes Sicht:

Nina machte ein Gesicht als hätte Marco ihr eine Zitrone ins Gesicht gedrückt. Ich war schon gespannt was da wohl passiert ist. Da fing Marco auch schon was zu erzählen an von shoppen gehen. Nina schaute ihn genau so komisch an wie ich und mir bleib nur noch die Frage „Was?". Er sprach von einer Henkersmahlzeit und Nina müsste dafür ein Kleid haben. Ich verstand den Zusammenhang nicht aber Nina wohl, denn jetzt machte sie ein Gesicht als würde sie sich für die Zitrone rächen wollen. Ok! Halbzeit! Bevor Nina wirklich Marco an den Hals springen konnte zog ich sie bei Seite und erklärte Marco dass er da wohl was falsch gemacht hat und sie sollten auf Marie aufpassen. Als wir weit genug weg waren wollte ich erst mal wissen was los ist. Nina sagte was von Übernachten und mit Marco essen gehen. Und wo war jetzt bitte das Problem? Die spinnt doch total, dachte ich mir. Und weil ich nun mal ihre beste Freundin bin musste ich dieser Meinung auch Luft lassen. Ich musste ihr einfach mit harten Worten erklären das sie der dümmste Mensch auf Erden war, wenn sie das sausen lies. Ich konnte das nicht nachvollziehen. Klar sie war ja verheiratet. Dann sollte man so was vielleicht wirklich nicht machen. Aber welche Frau würde sich das entgehen lassen? Es gibt da draußen bestimmt Hunderte die gerade mit Nina tauschen würden und denen wäre ihr Ehemann, Freund oder sonstiger Beziehungsstatus egal. Nur Nina nicht. Es hatte alles doch nichts zu bedeuten. Ein nett gemeintes Essen. Und das mit dem Mann den sie so toll fand. Ich konnte ihr Problem wirklich nicht verstehen. Ich musste ihr den Kopf waschen. Wir gingen wieder zurück und ich verkündete dass wir jetzt shoppen gehen könnten. Nach dem wir uns an den Abstieg machten und im Auto saßen gab mir Nina doch etwas was mich zum Nachdenken brachte obwohl ich das nicht wollte. Sie stellte sich die Frage des Warums. Und ich musste zugeben bei genauem betrachten sollte ich mir vielleicht auch mal die Frage stellen. Nach dem was Mats so gesagt hatte.

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