83- Die kleinen peinlichen Geschichten der Kindheit

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Es war geschafft, ich konnte es kaum glauben. Alles was nach Dortmund ging stand im Wohnzimmer und alles andere konnten die von der Entrümpelung zusammen suchen. Ab Montag würden Handwerker kommen um die Wohnung zu renovieren und Kleinreparaturen durchführen unter den wachsamen Augen meiner Mutter. Wir fuhren zu meiner Mutter zum Essen da sie darauf bestand zu kochen. Sie würde von dem Fast Food nicht richtig satt erklärte sie uns. Mir sollte es recht sein, denn bei Mama schmeckt es eh am besten. Es gab Schnitzel mit Pilzrahmsoße und Spätzle was mein Leibgericht war. "Boah Mama wie lecker! "-"naja mein Schatz ich weiß ja nicht wann ich dich mal wieder bekochen darf. Du gehst ja schon wieder weg. Jetzt warst du gerade mal gut 3 Jahre wieder da. Und Marie? Die ist jetzt auch weg! Das einzige was mich aufrecht hält ist deine Männer-Wahl, die mehr als nur ein bisschen besser ist als das letzte Mal." Sie wischte eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel, zeigte auf Marco und wandte sich dann wieder ernst mir zu "und ich sag dir, machst du ihn unglücklich, verhau ich dir auf die alten Tage noch deinen Po!" Sie fing an zu grinsen und ich musste lachen "ist klar Mama!" Und sah Marco an "ich hatte ihn einmal sitzen lassen. Das passiert mir nicht nochmal" sagte ich verführerisch und gab ihm einen Kuss. „Du hast mich zweimal sitzen lassen und einmal fast"-"mhmm? Zweimal?"-"nach dem Eis essen und naja" er schaute meine Mutter flüchtig an "vor deiner Abreise" ich sagte nix ich grinste nur. Wir hatten noch einen schönen Abend mit einer Flasche Wein und meine Mutter konnte es nicht lassen und erzählte die kleinen peinlichen Geschichten aus meiner Kindheit. Marco sog diese Geschichten auf wie ein Schwamm und lachte mich mehr als nur einmal aus und ich schwor ihm leise ins Ohr mehrfach Rache. *Ob ich wohl auch seine Familie mal kennenlernen würde und auch so Geschichte zu hören bekam?* überlegte ich mir. Erst jetzt wurde mir bewusst dass ich die noch gar nicht kennen gelernt hatte und verfiel ins Grübeln. Ich hörte Marcos Stimme ganz nah an meinem Ohr die flüsterte „über was denkst du nach?" verwirrt schaute ich ihn an. „Ich überlege mir gerade ob ich solche Sachen auch von deiner Mutter erzählt bekomme" er fing an zu grinsen und sagte dann "wenn wir zurück sind und alles etwas ruhiger ist werden wir dort mein Leibgericht essen gehen und du wirst sehen oder besser hören das auch meine Mutter solche Geschichten auf Lager hat"-"Na dann bin ich ja mal gespannt" grinste ich zufrieden zurück. Es wurde Zeit ins Bett zu gehen und wir brachen auf. Marco und ich gingen schon wieder zusammen duschen nur damit es schneller ging. Was sicher auch geklappt hätte wären wir nicht ständig am rum albern gewesen. Schnell huschten wir ins Schlafzimmer und gaben für Bernt das Bad frei. Das Bett gab es nicht mehr es lagen nur die Matratzen auf dem Boden doch es war nicht weniger bequem. Ich kuschelte mich eng an Marco und hörte seinem Herzschlag zu was mich tief beruhigte und ich merkte dass meine Augen immer schwerer wurden. „Sag mal" ich erschrak leicht weil ich nicht damit rechnete "du scheinst ja selbst nicht gerade über wenig Geld zu verfügen. Wenn ich so sehe was du jetzt mal eben so ausgibst"-"willst du mir jetzt sagen das du nur mein Geld willst?" nuschelte ich und er fing an zu kichern. "Ich kann dir sagen du hast mehr, viel mehr!" jetzt lachte er richtig. „Um das ging es mir weniger. Mehr so um die Kleider in Ragaz"-"mein Schatz da war ich noch verheiratet, da musste ich Rechenschaft ablegen"-"du bist immer noch verheiratet" ich fühlte am Heben und Senken seiner Brust das er sich ein Lachen verkniff. „Ha ha. Sollte wohl verheiratet bleiben damit du mich weiter reizvoll findest?" fragte ich ironisch. Er lachte "nein, nein mir wäre es lieber du bist es nicht mehr. Dann muss ich nicht mehr mit dir in Sünde leben" ich kicherte und fing an seine Brust zu küssen "welch süße Sünde komm und küss mich" kam es grinsend von ihm und ich nuschelte "bin ja schon dabei". Am nächsten Morgen wurden wir wieder einmal von unserem persönlichen Frühstücks Weckdienst in Form meiner Mutter unsanft aus dem Schlaf gerissen. Diesmal gab es auch kein sanftes Kuscheln sondern direkt von null auf hundert in wenigen Sekunden. Der Umzugswagen würde bald kommen und wenig später die Herren vom Putztrupp. Marco und ich standen an der Arbeitsplatte in der Küche und genehmigten uns einen Kaffee „Soll ich dir was sagen? Ich finde es echt heftig das du das alles so mitmachst"-"was meinst du genau?" Fragend schaute Marco mich an "naja mir nichts, dir nichts zieh ich bei dir ein ohne das wir drüber lang geredet hätten"-"oh stimmt, wäre mir fast entgangen" schmunzelte er „nein mal ernst" schmollte ich leicht "es war klar dass ich dich bei mir haben will was soll ich da lang reden? Wenn es nicht klappt werfe ich dich wieder raus. Nur Marie darf bei mir bleiben" jetzt grinste er von einer Backe zu andern. „Das mein Lieber, glaubst du ja wohl selbst nicht das ich das zu lassen würde?" Ich streckte ihm die Zunge raus und zeigte ihm nen Vogel. "Dann halt Maries Schwester" sagte er grinsend „Marie hat ne Schwester? Wusste ich noch gar nicht" er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich an sich „Was nicht ist kann ja noch werden" und küsste mich. Diese Unterhaltung würden wir wohl verschieben müssen denn es klingelte mal wieder an der Türe. Es waren die Leute der Umzugsfirma. Ich zeigte ihnen wo alles stand was mit musste und sie fingen auch direkt an. Mein Handy gab mal wieder Töne von sich und ich fand eine Nachricht von Anne *Nina ich brauch dich!!! Du musst mir helfen!!! Bitte kommt ganz schnell. Ich dreh noch durch!!!* Ich schnappte mir das Haustelefon, gab es Marco mit den Worten "tipp mal bitte deine normale Nummer ein" er schaute mich zwar komisch an, tat aber um was ich ihn bat. Ich ging ins Badezimmer und setzte mich auf die Toilette und ließ die Nummer durchwählen „bei Reus?" hörte ich leise Annes Stimme am anderen Ende.

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