2-Marco, der BVB und Anne

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Ich kam ja nicht wirklich drum herum die Karriereleiter von Marco Reus mit zu verfolgen. Somit auch die Entwicklung von Klassenclown zum Sunnyboy und dem Traum junger Mädchen, und das war das Problem. Der Traum junger Mädchen und nicht 26 jährigen Mütter mit beschissenen fast Ehemänner. Oder war das genau der Grund? "Schatz du kannst mich beruhigt heiraten. Den Reus kannst du nicht mehr haben. Der hat ne Freundin"-"Ich stürze mich in den Tod. Jetzt will ich nicht mehr leben" sagte ich gelangweilt, doch innerlich seufzte ich und dachte zurück an die Zeit mit Ben. Dennoch heiratete ich Michael und versucht mit meinem Leben klar zu kommen und der Hauptpunkt meines Lebens war und ist meine Tochter und dazu kam meine heimliche Schwärmerei für Marco. Die heimliche Schwärmerei wurde natürlich zur Kenntnis genommen und blieb nicht unentdeckt. Was Michael auch solange hinnahm, wie Marco bei Gladbach spielte, doch es änderte sich in dem Moment, in dem er zum BVB wechselte. Ab dann musste ich aufpassen wie weit ich das Spiel mit den Sticheleien trieb, denn in den meisten Fällen fing es mit Streit an, der beim Thema Benny endete und das nach gut 3 Jahren immer noch. Und nun musste ich meinem geliebten Ehemann erklären, dass ich zum einen Karten gekauft hatte für das Testspiel Basel gegen den BVB und nicht nur da wollten Anne und ich hin, sondern im Anschluss auch ins Trainingslager in der Schweiz. Wie oft würde ich schon die Möglichkeit haben so nah an Marco zu kommen? "Nina hörst du mich? Hallo Nina? Muss ich mir sorgen machen?" Tief in meinen Gedanken hörte ich Anne mit mir reden und es passte so gar nicht da rein. Stellte ich mir doch gerade vor, was ich wohl Marco sagen würde, würde er vor mir stehen. "Nina du machst mich verrückt. Wärst du nicht meine beste Freundin und ich nicht genau so bekloppt wie du, würde ich dir jetzt eine kleben" sie lachte laut auf und ich war wieder voll aus meinem kurzen Tagtraum da. "Du darfst nur wenn ich dann auch darf" und stimmte in ihr Lachen mit ein. "Herzchen, es ändert sich nichts an der Tatsache das du es ihm sagen musst." Sie hatte Recht. Ich musste!

Annes Sicht:

Ich saß gerade in der Küche meiner besten Freundin Nina und redete mit ihr über unsere Tour ins Trainingslager des BVBs. Ich versuchte gerade ihr zu erklären, dass es Zeit war ihrem Mann Michael klar zu machen was wir vorhatten. Ich konnte mir nicht vorstellen, mich jemals einem Mann so zu unterwerfen, wie sie das tat. Sie ist so eine coole Frau und lässt sich so viel von ihrem Macker gefallen. Nina ist zwar etwas älter wie ich, aber dennoch sind wir auf derselben Wellenlänge. Darum ist es noch unverständlicher für mich das sie sich das so gefallen lässt. Nina war mit meiner Schwester Steffi in einer Klasse, aber nie wirklich befreundet. Dennoch half sie ihr immer bei den Schulaufgaben, denn meine Schwester war nie die hellste Birne im Kronleuchter. Nach der Schulzeit kam sie auch nicht mehr zu uns sondern machte eine Ausbildung. Irgendwann jobbte sie in einer Disco, in die ich mich versucht hatte zu schleichen. Ich hatte einen lautstarken Disput mit dem Türsteher als sie dazu kam. Sie erklärte dann dem Typen dass sie die Verantwortung für mich übernahm und ich konnte endlich rein. Ich weiß noch wie sie mich nach dem Besuch zusammen gefaltet hatte. "Was glaubst du eigentlich wer du bist? Mit 14 hat man in solchen Schuppen noch nix zu suchen!" danach durfte ich jedes Wochenende mit. Ein gutes Jahr später lernte sie Michael kennen und zog zu ihm. Mal eben ins Ruhrgebiet. Von heute auf morgen war sie weg. Ich fand das echt gemein von ihr, denn nun durfte ich nicht mehr in den Laden rein. Ich war mächtig sauer auf sie. Klar war das voll egoistisch von mir, aber in dem Moment hasste ich sie dafür. Da sie nur meine Eintrittskarte war, hielten wir auch nicht weiter Kontakt als sie ging. Bis vor 3 Jahren hatte ich weder was von ihr gesehen noch gehört und dann stand sie mit dickem Bauch neben mir in einem Drogerie Markt am Kosmetikregal "Anne tu dir selbst einen gefallen und räum das Zeug wieder aus deiner Tasche. Lass es sein und komm mit mir mit". Es war nicht nur das sie mich erwischt hatte, es war auch die Art wie sie mit mir sprach. Ich machte alles wieder weg und ging mit ihr mit. Das war das letzte Mal das ich was mitgehen ließ. Wir gingen damals zu ihr nach dem Vorfall und ich erzählte ihr was sie in den letzten 5 Jahren verpasst hatte. Wie meine Mutter ihren 3. Mann heiratete und einer schmieriger war als der andere. Das meine Schwester ganz bekloppt wurde, da sie sich benahm wie eine Königin, dabei hatte sie sich nur einen Bankangestellten geangelt. Keiner wusste wie das ging, denn sie konnte ja nicht mal bis 2 zählen. Ich erzählte ihr auch, wie sauer ich auf sie war als sie weg zog. Nina ist kein Mensch der nachtragend ist, aber sie ist spitze im Nachtrauern. Denn auch sie erzählte mir was in den Jahren passiert ist und vor allem von Benny. Den sie über alles liebte und glücklich war und es sogar schaffte von Michael sich zu trennen. Er es aber auch schaffte sie wieder von Ben zu trennen und alles nur weil sie viel älter war als Benny. Nach dem Gespräch sahen wir uns jeden Tag. Ihre Schwangerschaft machten wir zusammen durch. Ich hielt sogar ihre Haare fest wenn sie mal wieder über dem Klo hing und das war verdammt oft. An dem Tag an dem Marie zur Welt kam, wollte ich unbedingt dabei sein. Dumm war nur, dass ich am Abend vorher mir mächtig die Kante gab und in irgendeinem Bett versumpft war. Nina rief mich ununterbrochen an, auch noch als sie schon im Kreißsaal lag. Als ich endlich verschlafen an mein Handy ging war ich schlagartig wach. Nina brüllte mich während einer Wehe an "Verdammte Hacke! Wenn du nicht gleich kommst brauchst du gar nicht mehr zu kommen. Egal wo du bist, mehr als 30 Minuten hast du nicht!" Schon bei dem Wort 'Verdammt' war ich auf den Beinen. Ich war 5 Minuten zu spät, was aber nicht meine Schuld war, sondern von der Schwester, die mich nicht durchlassen wollte. "Das wurde aber auch Zeit..." mehr brachte Nina nicht mehr raus, denn Marie wollte endlich auf die Welt kommen. Das Wunder werde ich niemals vergessen. Noch bevor Michael die Kleine halten konnte, hatte ich sie schon in den Armen. Sie war einfach nur Zucker und nicht einfach nur die Tochter meiner besten Freundin. Sie war ein Stück auch mein Baby. Irgendwie verband uns das auf eine seltsame Art. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was mit mir passiert wäre, hätte Nina mich nicht beim Klauen erwischt. Ich liebte sie dafür wie eine große Schwester, doch mit ihrem Mann kam und wollte ich nicht klar kommen. Er hatte sie nicht verdient. Da war es mir doch lieber einfach zu nehmen was ich brauchte und kann immer gehen. Keine Verantwortung. Keine Rechenschaft. Einfach nur leben. Nina sagte mir mal, dass es sicher an der Scheidung meiner Eltern liegen würde. Bindungsangst nenne man es. Angst zusehen wie sich der ausgesuchte Partner ändert in der Beziehung. Wenn ich mir aber Nina und Michael anschaute und Ninas Augen sah, wenn sie von Benny oder von Marco Reus schwärmte, wollte ich gar nicht einen auf Monogamie machen. Ich fing an zu schwärmen wenn ich an die Hintern der Jungs vom BVB dachte. Vor allem von Nuri, Neven und Ilkay. Auch der von Hummels fand ich toll, aber mehr Energie gab ich nicht her für einen Mann.

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