41- Mir, mir, mir!

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Annes Sicht:

Mats sagte mir das Nina mit Marco gesprochen hat. *Perfekt* ging es mir nur noch durch den Kopf. Was mich wohl wunderte das ich noch keine Nachricht von ihr erhalten hatte. Sonst teilte sie mir doch immer gleich alles mit. Aber ich schob es einfach mal auf das neue Glück, sie sollte es ja auch genießen und wenn sie jetzt schon so weit war, ist der Rest nur noch eine Frage der Zeit. Mats und ich hatten gerade ein ausgiebiges Frühstück im Bett und nun lehnte ich mich zufrieden an seine Brust. „Manche Sachen nehmen einen komischen Lauf findest du nicht?" fragte ich ihn. „Wie meinst du das?"-„Naja das mit uns? Aber nicht nur mit uns beiden sondern auch das zwischen Nina und Marco. Ich habe glaub noch nie so viele Zufälle an einem Band gesehen und erlebt" Mats lachte nur. „Oh Anne. Natürlich ist es extrem und auch ich hab es noch nie erlebt. Aber du solltest dir deinen hübschen Kopf nicht mit so was zerbrechen" er schob mich leicht bei Seite „lass mich mal eben das Tablett weg bringen." Ich rückte ein Stück von ihm weg so dass er aufstehen und das Tablett nehmen konnte. Als er so in seiner Short aus meiner Schlafzimmertür raus ging hätte ich fast angefangen zu sabbern. *Jetzt gehört das alles mir, mir, MIR"* ging es durch meinen Kopf und ich musste schmunzeln. Ich warf mich in die Kissen und war einfach nur glücklich. Ich, Anne Sanchez, war mit Mats Hummels zusammen! Das konnte ich schon fast selbst nicht glauben und kniff mich leicht in den Arm *Vielleicht träume ich ja* aber es war nicht der Fall. Es war Realität. „Was tust du da?" er lehnte am Türrahmen „ähm ich musste nur was überprüfen" grinste ich ihn an. Er nahm Anlauf und sprang in mein Bett und ich schlang direkt meine Arme um seinen Hals. Ich musste ihn einfach küssen und das immer und immer wieder. „Ich sehe schon mit dir habe ich noch einiges zu tun" löste er sich lachend von mir „warum?"-„weil du wohl nicht genug bekommen kannst" ich zog ihn schnell wieder an mich ran und gab ihm über das ganze Gesicht kleine Küsse. „Genau das ist es was ich meine" rief er lachend und drehte sich auf den Rücken. Ich setzte mich rittlings auf ihn drauf, legte meine Arme auf seine Brust und schaute ihm in die Augen. „Ist das schlimm?"-„Nicht wirklich da ich von dir ja auch nicht genug bekommen kann" er hob mich von sich runter und legte sich auf mich drauf. Wir machten einfach da weiter wo wir in der Nacht aufgehört hatten und wurden unterbrochen von seinem Handy. *Mist! Wer stört denn jetzt bitte* dachte ich leicht sauer. „Warte ich schau mal eben"-„ist nicht dein ernst oder?" fragte ich irritiert doch er grinste nur und sagte „Mäuschen hast du schon mal auf die Uhr geschaut? Wir müssten sowieso aufhören und das ist Marco sie sind gleich da"-„oh Mist!" Ich sprang auf und schnappte mir ein paar Klamotten „ich bin schnell duschen du weißt ja wie eine Tür aufgeht" und weg war ich. „Ich will auch gleich noch" rief er mir noch hinterher. Ich ging in Rekordzeit duschen und als ich gerade das Wasser ausmachte hörte ich auch schon die Klingel. „Sie sind da!" Mats kam zu mir ins Bad mit einem kleinen Pack Kleider und war sich schon im Begriff die Short auszuziehen. Ich zog mir schnell meine Short an und ein Trägertop und ging gerade ins Wohnzimmer als die drei zur Türe rein kamen. „Hey guten Morgen!" begrüßten wir uns und Marie rannte durch die Wohnung. „Marie was machst du da?" fragte ich „Ich such Mats. Der schuldet mir noch ein Eis!" wir fingen alle an zu lachen. „Oh Gott der arme Mats" stöhnte ich gespielt. „Naja ob das ein Grund ist das er arm ist? Oder dass er die Nacht hier war bei dir?" sagte Nina und streckte mir die Zunge raus. „Du musst ja grad ruhig sein" und nickte in Richtung Marco. „Ich glaube er war nicht arm außer ich hab besonders laut geschnarcht nach der Flasche Wein" grinste Nina. „Mädels ihr seid echt schlimm" mischte sich Marco ein „wo ist Mats denn? Brötchen holen oder was?"-„Nee er duscht" sagte ich ihm. „Super Idee! Das würde ich auch gerne noch. Da ich keine Klamotten bei Nina hatte wäre es ja jetzt ganz angebracht" grinste er und schnappte sich einen der Koffer. Er zog ein paar Sachen raus und Mats kam aus dem Bad und wurde direkt von Marie angefallen. Sie begrüßte ihn fast genauso wie sie Marco begrüßt hatte auch er hatte Mühe sie auf dem Arm zu halten. „Mein zweit liebster Mann Mats" Mats lachte nur und stellte sie nach der stürmischen Begrüßung wieder auf die Füße. „Hey Marie" er wuschelte ihr durch die Haare „du schuldest mir noch ein Eis!" grinste sie ihn an. „Also Marie sag mal!" rief ihr Nina zu „man könnte glauben du bekommst nie ein Eis oder wärst am Verhungern!"-„Nein Mama aber ich hab doch vorher schon gesagt das alte Menschen immer alles vergessen. Ich will nur nicht das Mats das vergisst."-„Marie sei nicht so frech!"-„Ich bin nicht frech!" fing sie an zu schmollen. „Anne wollen wir wirklich da hin?" fragte mich Nina mit gelangweiltem Gesichtsausdruck. „Naja ich wollte schon sehr gerne. So was gibt es in Dortmund sicher nicht" gab ich ihr als Gegenargument. Nina seufzte nur „na dann" gab sie sich geschlagen. Ich ging zu ihr rüber und sagte leise „sag mal, wann kommt den Michael zurück?"-„er wollte über das Wochenende nach Hause kommen. War sich aber nicht sicher ob das auch wirklich geht. Sonst kommt er erst am Dienstag wieder"-„Ich hab noch ein paar Tage frei"-„und jetzt?"-„Wollen wir nen Kurztrip machen in eine andere Stadt?" Nina schaute mich nur verwirrt an. „Nach Dortmund mit den Jungs am Sonntag fahren" ich zeigte mit dem Daumen über meine Schuld. „Und wenn Michael Samstag kommt?"-„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" sagte ich in einer zu hohen Kinderstimme. „Ist doch egal. Ich dachte du hättest dich mit Marco ausgequatscht?"-„hab ich auch!"-„und warum geht das dann nicht?"-„Weil ich nicht einfach hier weg kann, in der Erwartung das Michael das mal eben locker wecksteckt wenn ich ihm ne Ansichtskarte schicke. *Hey Ex-Mann bin in Dortmund mit meinem neuen Zukünftigen. Wünsch dir noch was! Scheidungspapiere kommen per Post*" Nina tippte sich mit dem Finger an den Kopf „du hast sie nicht mehr alle!"-„Nein du hast sie nicht mehr alle! Das ist deine Chance in Sicherheit zu kommen und gleichzeitig von ihm weg. Du musst dich dann schon entscheiden oder willst du Marco schon wieder eine vor den Latz hauen und sagen *nee du sorry geht doch nicht ich lass mich lieber weiter von meinem Mann versklaven* Nina!" sie sank in sich zusammen und sah nun aus wie ein Häufchen Elend. „Nein das hatte ich nicht vor" flüsterte sie leise kaum hörbar. „Dann nutz die Chance und fang neu an!" Marco war auch fertig und kam aus dem Bad, wir konnten also los.

Maries Sicht:

Ich fand es einfach toll dass Marco da war. Endlich sah meine Mama wieder wie eine Königin aus. Sie lachte viel und war wie eine Sonne. Ich kannte Marco ja nur aus dem Fernseher und von Bildern die Mama auf ihrem Handy hatte. Aber in Echt war er viel toller. Ich mochte ihn wirklich gerne. Vor allem weil er halt so lieb war zu ihr. So war Papa nicht. Er war nur lieb zu mir aber nie zu Mama. Er ärgerte sie viel und dann war sie immer heimlich am Weinen. Einmal hat sie mich ins Bett gebracht und wenig später hörte ich wie sie sich gestritten haben. Papa schimpfte Mama wegen irgendwas und sie weinte dann und sagte ihm böse Worte. Ich schlich raus aus meinem Zimmer um zu lauschen aber ich wurde nicht schlau aus dem was sie am Schimpfen waren. Also legte ich mich wieder in mein Bett. Wenig später kam Mama zu mir und schlief auch bei mir, wie schon oft. Aber wenn Papa Nachtschicht hatte da schliefen wir beide in ihrem Bett. Das fand ich immer klasse, denn dann schlief Papa im Gästezimmer und wir hatten das große Bett für uns ganz alleine. Aber irgendwas war passiert seit Mama weg war mit Marco. Sie war ganz anders. Sie weinte zwar immer noch sehr viel, ich glaub sogar mehr als vorher dabei hatten Papa und Mama gar keinen Streit mehr gehabt. Und als Mama mich heute bei Oma abgeholt hat, sah sie eben wieder aus wie eine Königin. Ich glaub das war Marcos Schuld und das fand ich super. Bei Oma hab ich sie auch erwischt wie sie unter dem Tisch sich an den Händen gehalten haben und als ich Mama und Marco anschaute, sahen sie sich ganz komisch an. Erst war Mama traurig und auf einmal lachte sie wieder. So sollte es immer sein! Ob es hilft wenn ich mir das vom Weihnachtsmann wünschte? Ich würde ihm vielleicht dieses Jahr nur diesen einen Wunsch schreiben und die anderen Sachen streichen. Nein, eigentlich wollte ich ja das Hello Kitty Fahrrad schon haben und das Barbie-Haus. Aber vielleicht erfüllt er mir ja den Wunsch wenn ich auf eins der zwei Sachen verzichte?


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