VIER

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Nachdem der Polizist mehrere Minuten auf mich eingeredet hatte und ich ihn einfach nur angestarrt hatte, gab er auf und entfernte sich von mir. Erleichtert atmete ich auf und entspannte mich ein wenig. Doch nach einiger Weile kehrte er zu mir zurück und sagte: "Wir haben dir einen RTW bestellt. Du brauchst keine Angst haben. Dir wird jetzt geholfen!".

Stöhnend drückte ich mich wieder an den Zaun. Ich wollte keine Hilfe, ich wollte einfach nur nach Hause. Während wir so warteten, beobachte der Polizist mich die ganze Zeit.

Ich fühlte mich unwohl unter seinem Blick, denn er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Schon nach fünf Minuten kam der Rettungswagen und die Sanitäter kamen auf mich zu. Ängstlich rutschte ich zur Seite und rollte mich so gut es ging zusammen. Die Sanitäter sprachen mich nicht an, bis ein weiteres Auto vorfuhr.

Die Situation war mir extrem unangenehm, sodass ich zusammenzuckte, als jemand mich vorsichtig ansprach: "Hallo, ich bin der diensthabende Notarzt. Schau ich mal bitte an!". Jemand rüttelte an meiner Schulter und drehte mich auf den Rücken.

Erschrocken riss ich die Augen auf und blickte einem jungen Lockenkopf in das freundliche Gesicht. "Hallo. Mein Name ist Phil. Wie heißt du?" fragte er vorsichtig, doch ich starrte ihn nur an, bis der Polizist im Hintergrund sagte: "Ich meine, sein Kumpel hat gesagt, dass er Vitus heißt.".

Der Notarzt, der vor mir kniete, nickte langsam und fragte mich: "Stimmt das?". Ich atmete tief durch und nickte langsam. "Was tut dir den alles weh, Vitus?" fragte er und musterte mich von Kopf bis Fuß.

Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte, aber solange der Polizist bei uns war, durfte ich kein Wort zu dem vorhin geschehenem sagen. Da der Notarzt aber nett aussah, entschloss ich mich, mir helfen zu lassen. Vorsichtig deutete ich auf meinen schmerzenden Knöchel.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt