HUNDERTUNDELF

567 22 2
                                    

Ich wusste selbst nicht genau, woher das plötzliche Selbstbewusstsein kam, doch ich wollte Moritz endlich die Stirn bieten. Also erzählte ich Robin und Tom alles, was ich auch zuvor Phil erzählt hatte.

Als ich fertig war, sah ich in leicht geschockte Gesichter. Ich blinzelte ein paar Tränen weg, als Tom sagte: "Wir werden uns auf jeden Fall darum kümmern! Dieser Junge wird seine gerechte Strafe erhalten, verprochen!".

Ich nickte nur und sagte: "Ich bin müde und würde mich nun gerne ausruhen.". Alle drei nickten verständnisvoll und verließen nach einer Verabschiedung mein Zimmer.

Kaum war ich allein und hatte mich unter meiner Decke verkrochen, war ich auch schon eingeschlafen.

Als ich wieder aufwachte, war es bereits morgens und Phil saß wieder an meinem Bett. Er lächelte, als er sah, dass ich wach war. "Der Doktor war gerade hier und meinte, dass du morgen gehen kannst.", sagte er und ich nickte. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte oder traurig sein sollte. Ich wusste nicht, wohin ich dann konnte, aber in das Heim zurück, wollte ich auf keinen Fall.

"Du brauchst dir keine Sorgen um deine Unterkunft zu machen,", sagte Phil, als könne er meine Gedanken lesen, "Robin und ich haben uns bereits darum gekümmert.". Jetzt war ich neugierig und wollte gerade nachfragen, als es an der Tür klopfte.

Phil öffnete die Tür und ich konnte Marie hinter ihm erkennen. Erstaunt setzte ich mich im Bett auf und sah sie verwundert an. "Was machst du denn hier?", fragte ich wenig intelligent. Sie lächelte und sagte dann: "Deine beiden Freunde haben mir erzählt, was passiert ist und mich darum gebeten, nochmal über deine Wiederaufnahme in meine Wohngruppe nachzudenken. Und nun bin ich hier, um dir zu sagen, dass du gerne wieder bei uns einziehen kannst.".

Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, was sie gesagt hatte, dann stand ich auf und umarmte sie. "Danke.", sagte ich und atmete tief durch. Vielleicht konnte ich ja jetzt endlich ein normales Leben als Jugendlicher leben.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt