DREIUNDSECHSIG

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Erschrocken zuckte ich zusammen, als die Tür laut gegen die Wand knallte. Vor mir standen drei Jungen, zwei von ihnen hatten sich die Köpfe kahlrasiert und waren muskelbepackt, während der dritte Junge, der sein hellblondes Haar nach oben gegelt hatte, eher schmal wirkte. Trotzdem waren auch seine Arme trainiert.

"Du bist also Vitus, der Neue", fing der Blonde mit arroganter Stimme an zu sprechen und die beiden Kahlköpfe hinter ihm lachten leise, während sie die Tür hinter sich schlossen

"Und wenn es so wäre, was geht dich das an?", fragte ich mit fester Stimme, um mir meine leichte Angst nicht anmerken zu lassen.

"Oho, der Kleine ist ja richtig trotzig. Ich bin Moritz und ich hoffe doch, dass du schon von mir gehört hast.", sagt er und grinste herablassend.

Als ich darauf nicht reagierte, sprach er unbeirrt weiter: "In unserem zwischenmenschlichen Umgang gibt es nur eine einzige Regel: Wenn du das machst, was ich will, passiert dir nichts. Widersetzt du dich jedoch mir, kriegen wir ein ernsthaftes Problem miteinander und du musst mit den Konsequenzen leben!".

Äußerlich war ich ruhig, doch innerlich tobten meine Gedanken. Was wollte dieser Typ von mir? Konnte der mich nicht einfach in Ruhe lassen?

Nachdem Moritz verstanden hatte, dass ich dazu nichts sagen wollte, fuhr er genüsslich fort: "Da wir das jetzt geklärt haben, folgt nun der Teil warum wir hier sind: Du bist neu hier. Bei uns gibt es harte Regeln und wer diese Regeln befolgt kann hier ein gutes Leben führen."

Er machte eine Kunstpause, in der er sich durch seine gegelten Haare fuhr, nur um dann im gleichen arroganten Tonfall weiterzusprechen: "Weißt du, ich habe hier einen ziemlich großen Einfluss und deshalb bekommen immer was ich will. Wie wir beide miteinander klar kommen, hängt ganz von dir ab. Lass dir nur gesagt sein, dass ich dir das Leben hier unglaublich schwer machen kann und werde."

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt