DREIZEHN

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Wir redeten noch einen Moment über meine Noten, dann stand er auf. Gerade als ich wieder in den Unterricht gehen wollte, hielt er mich zurück. "Du Vitus, es gibt da noch etwas... Kann es sein, dass irgendetwas nicht stimmt, also bei dir zuhause? Ich weiß ja, dass deine Mutter nicht mehr lebt, aber seit ein paar Monaten bist du anders..." sagte Herr Koch und musterte mich genau. Ich überlegte kurz, beschloss dann aber ihm nichts zu sagen und nuschelte nur: "Alles in Ordnung."

Er durchdrang mich mit seinem Blick und sagte dann: "Du weißt, dass wir dir nur helfen wollen." Ich nickte und verschwand wieder im Unterricht.

Als ich nach der Schule nach Hause fuhr, überlegte ich, ob ich meinem Vater von dem Gespräch mit Herrn Koch erzählen sollte, doch ich entschied mich dafür, da mein Vater es sowieso irgendwann erfahren würde.

Als ich vor unserem Haus ankam, schloss ich auf und begrüßte meinen Vater. Wir aßen gemeinsam und ich erzählte ihm von dem Gespräch. Er schien wütend zu sein, doch ließ sich nicht wirklich viel anmerken, sondern wechselte schnell das Thema: "Du ich möchte heute Abend gerne nochmal mit meinem Kumpel losziehen. Ich hoffe du bist damit einverstanden?". Ich nickte nur und verzog mich dann auf mein Zimmer um Fern zu sehen.

Abends verließ ich noch einmal das Haus, um ein bisschen auf dem Schießplatz zu trainieren.

Als ich am nächsten Morgen aufstand hatte ich ein schlechtes Gefühl und spielte mit dem Gedanken heute einfach zuhause zu bleiben. Jedoch verwarf ich diesen Gedanken, als ich an meinen Vater dachte.

Also machte ich mich fertig und radelte zur Schule. Heute hatte ich Sport mit Herrn Koch, was mich sehr beunruhigte, da er langsam anfing Verdacht zu schöpfen.

Aber zuerst musste ich zwei langweilige Stunden Englisch überstehen. Ich verstehe in Englisch einfach kein Wort, weshalb ich meistens einfach nur auf meinem Block rumkritzelte.

Das Leben ist kein WunschkonzertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt